: Fische tanzen Samba
■ „Jetzt komm–se übern Deich“: ein weicher Standortfaktor – der 11. Bremer Karneval
Das Beste gegen die Kälte scheien dieser Tage nicht Ohrenklappen oder Skiunterwäsche zu sein, sondern die Hitze von innen. Zeigen sich die Hanseaten von Februar bis Januar eher unbegabt, was das Feiern angeht, so entwickelt die Szene im Februar ganz ungeahnte Talente. Als seien sie mit der Sambatrommel vor dem Bauch auf die Welt gekommen, trommeln sich die Karnevalisten durchs Viertel.
Über den Termin wundert sich das südlich Restdeutschland, denn Bremen gerät zu früh, schon eine Woche vor dem Rosenmontag in Wallung. Der umliegende Norden jedoch reist seit 1985 an. In diesem Jahr werden allein 40 auswärtige Gruppen erwartet
Unter dem Motto „Jetzt komm–se übern Deich“ haben sich die Bremer in diesem Jahr vorgenommen auch den einen oder andern im der Weser festgefrorenen Fisch mit „heißen Rhythmen“ - wie es kategorisch an dieser Stelle heißen muß - freizutauen. Die zentrale Großoffensive gegen eiskalte Füße und rote Nasen startete in diesem Jahr mit dem gestrigen „Einheizen“ im Lagerhaus.
Am Samstag folgt der große Umzug, der ab 14 Uhr über den Goetheplatz durchs Milchquartier führt. Seinen Höhepunkt findet der Bremer Karneval am Samstag um 20 Uhr beim großen „Deichball“ im Schlachthof. Beim Maskenball wird die „deichste Maske“ prämiert und eine „ganze Nacht in einem Rausch von Farben, Lust und erster Sahne“ versprochen. rau
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