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Fisch, zweimal geeist

■ Mehrmals Einfrieren schadet nicht, finden Lebensmittelchemiker heraus

Die Eile, mit der Generationen von Einkäufern ihre Fischstäbchen vom Tiefkühlregal im Supermarkt zur heimischen Eistruhe befördert haben, war unnötiger Streß. „Tiefgefrorenen Fisch, der aufgetaut ist, kann man unbedenklich wieder einfrieren“, gab Manfred Ende, Vorsitzender des Regionalverbands Nord der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, gestern Entwarnung.

Die Fischverarbeitungstechnik sei inzwischen so modern, daß an tiefgekühlten Fischen und an anderem Meeresgetier kaum noch Bakterien hafteten. Daher gehe vom Wiedereinfrieren keine Gesundheitsgefahr aus, faßte Ende die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Kollegen aus Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein zusammen. Die Experten tauschten sich gestern in der Hansestadt bei ihrer jährlichen Arbeitstagung aus. Geschmackliche Einbußen, so Ende, seien dagegen zu befürchten. Mehrfach eingefrorener Fisch verliere an Aroma und neige zur Zähigkeit. Allerdings sei fast jeder Tiefkühlfisch bereits zweimal eingefroren, bevor er im Supermarkt lande: Zunächst werde er auf den Fangschiffen gefrostet, dann an Land zum Weiterverarbeiten aufgetaut und erneut eingefroren.

Für Fleisch, das „sensibler“ sei, gelte das unbedenkliche Einfrieren aber keineswegs. Gebratene oder gekochte Fischreste dagegen könnten auch bis zu zwei Tage im Kühlschrank gelagert und danach in der Mikrowelle aufgewärmt werden. Fisch sei zudem „das cholesterinärmste tierische Lebensmittel“, wie man jetzt herausgefunden habe, mit „hohem Jodgehalt“. Nur zu dem Problem mit den Gräten schwieg sich Ende beharrlich aus. hh

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