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Finanznot bei der BundeswehrPlaner wollen mehr Geld

Laut einem Medienbericht ist die Bundeswehrreform in Gefahr. Demnach brauchen die Planer mehr Geld, um die dazugehörigen Vorgaben umsetzen zu können.

Fallschirmjäger auf einem Übungsplatz in der Oberlausitz. Bild: dpa

BERLIN dpa | Das Planungsamt der Bundeswehr stellt einem Zeitungsbericht zufolge Teile der Bundeswehrreform für den Fall in Frage, dass künftig nicht mehr Geld zur Verfügung steht. Ohne einen Anstieg des Wehretats könne die Armee in ihrer derzeit geplanten Form nicht finanziert werden.

Zu diesem Schluss kommt das Planungsamt der Bundeswehr in seinem „Planungsvorschlag 2016“, der dem Verteidigungsministerium als Basis dient, um den Finanzbedarf der nächsten Jahre zu ermitteln, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Sollte es „in der mittelfristigen Perspektive“ keine „angemessene Erhöhung“ der für Beschaffung und Betrieb vorgesehenen Haushaltsmittel geben, sei eine „Präzisierung der Zielvorgaben“ unvermeidlich, zitiert die Zeitung aus dem internen Dokument. Damit würden indirekt die Vorgaben der laufenden Reform zur Disposition gestellt, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Hinsichtlich der Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr heißt es in dem Papier, für den Materialerhalt brauche man mindestens etwa 200 Millionen Euro jährlich mehr. Falls man dieses Geld nicht bekomme, müsse man die „Aufgabe von einzelnen Fähigkeiten oder Fähigkeitskomponenten“ erwägen. Das Verteidigungsministerium erklärte auf Anfrage der Zeitung, es handele sich bei dem Planungsvorschlag nicht um ein ministerielles Dokument.

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4 Kommentare

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  • Die Zielvorgaben ändern find ich ne gute Idee hätte da auch einen Vorschlag wie wäre es mit Bundeswehr abschaffen, und als Alternative einen Friedensdienst.

  • Vielleicht kann jemand dem Planungsstab bei der Bundeswehr ein Minimum an Volkswirtschaftslehre beibringen.

     

    Es gibt nämlich zwei ökonomische Prinzipe. Entweder setze ich mir ein Ziel und versuche dieses Ziel mit den finanziell günstigsten Mitteln zu erreichen oder aber, und das ist dasA Prinzip, was Herr Schäuble offenbar bevorzugt, man versucht mit den vorhandenen Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu bekommen.

    Offenbar sind die Zielvorgaben falsch für die zur Verfügung stehenden Mittel. Also, Zielvorgaben ändern und schauen, was man am besten mit den Mitteln macht, die man hat.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Würde sich diese Armee auf ihren Verfassungsauftrag beschränken und das Land verteidigen, hätte sie diese Probleme auch nicht. So einfach ist das. Die Auslandseinsätze bringen alle nicht den gewünschten Effekt und kosten Geld, sind aber in erster Linie völkerrechtswidrig. Tolle Verteidigungsarmee mit "Bürgern in Uniform", das!

    • @970 (Profil gelöscht):

      Richtig. Sollen sie halt billige AK-47 und gebrauchte russische Panzer einkaufen, wenn sie Krieg spielen wollen und keine Knete haben. IS feiert damit große Erfolge.