piwik no script img

Finanzloch im DDR-Etat

Hamburg/Aachen (dpa/taz) - Im DDR-Etat für 1990 fehlen rund 40 Milliarden DDR-Mark. Diese Summe nannte Rainer Eppelmann, Vorsitzender des DA in einem von der „Bild„-Zeitung“ vorab veröffentlichten Interview (Samstagausgabe).

Er stütze sich dabei auf Zahlen, die der DDR-Ministerrat gerade erhalten habe. Für 1991 bezifferte Eppelmann den Minussaldo mit „vermutlich sogar 60 Milliarden“. „Außerdem haben wir ja noch knapp 40 Milliarden D-Mark Auslandsschulden,“ sagte er der „Bild„-Zeitung.

Unterdessen hat der Präsident des Unternehmerverbandes der DDR, Rudolf Stadermann, vor Unternehmerkollegen in Aachen ein düsteres Bild einer kurz vor dem Kollaps stehenden Wirtschaft gezeichnet. Der Inlandsmarkt sei bereits zusammengebrochen, der Export stark rückläufig. In Erwartung einer Währungsunion zum Umtauschkurs von 1:1 herrsche allgemeine Kaufzurückhaltung und Aufträge würden storniert, sagte Stadermann. Die Großhandelsläger seien voll, drei Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit bedroht.

Die DDR-Wirtschaft benötigt nach Auffassung des Instituts für Internationale Politik und Wirtschaft (IPW) in Berlin 45 Milliarden D-Mark als wirksamen Investitionsanschub.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen