Finanzkrise in Puerto Rico: Keine Begleichung der Schulden
Das US-Territorium Puerto Rico lässt die Frist zur Rückzahlung von 422 Millionen Dollar verstreichen. Es drohe eine humantitäre Krise.
Einsparungen in diesen Bereichen würden eine „humanitäre Krise“ nach sich ziehen, sagte Padilla. Die Grundbedürfnisse der Bürger seien „wichtiger als alles andere“. Padilla wiederholte die Forderung seiner Regierung nach einem rechtlichen Rahmen, damit Puerto Rico die Schuldenlast umstrukturieren kann. Das Weiße Haus in Washington unterstützt diese Forderung. Der US-Kongress, dessen Zustimmung benötigt wird, verweigert sich bislang aber diesem Schritt.
Das 3,5 Millionen Einwohner zählende Puerto Rico leidet seit zehn Jahren unter einer Rezession. Trotz massiver Ausgabenkürzungen bekam die Karibikinsel ihre Haushaltskrise bislang nicht in den Griff. Bereits in den vergangenen Monaten hatte Puerto Rico die Rückzahlung von Krediten ausgesetzt. Die Tranchen waren allerdings niedriger als die 422 Millionen Dollar, die am Sonntag an Gläubiger an der Wall Street sowie Hedgefonds hätten gezahlt werden müssen.
Die frühere spanische Kolonie Puerto Rico zählt zu jenen US-Außenterritorien, die zwar der Regierung in Washington unterstehen, aber kein Bundesstaat der USA sind. Die Einwohner haben die US-Staatsbürgerschaft, dürfen aber nicht an der Präsidentschaftswahl teilnehmen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!