: Finanzkrise eingestanden
■ Klostermeier bleibt Radio Bremen Intendant
Radio Bremen wird 1990 zum ersten Mal auch im Jahr einer Gebührenerhöhung ein Defizit erwirtschaften. Der Rundfunkrat des kleinsten ARD-Senders billigte am Mittwoch einen Wirtschaftsplan mit einem Volumen von knapp unter 150 Millionen Mark und einem Defizit von 2,7 Millionen Mark. Intendant von Radio Bremen bleibt für weitere fünf Jahre Karl-Heinz Klostermeier. Der Rundfunkrat bestätigte ihn mit großer Mehrheit im Amt.
Klostermeier ist seit August 1985 Intendant von Radio Bremen. Seine zweite Amtszeit beginnt am 1. August 1990. Der 53jährige führte die finanziellen Schwierigkeiten des Senders vor allem auf die zu späte und zu geringe Gebührenerhöhung und starke Einbußen bei den Werbeeinnahmen vor allem im Fernsehen zurück. So habe Radio Bremen für 1990 anstatt der erhofften 88 Prozent bisher nur rund 54 Prozent der Werbezeit verkauft.
Der wiedergewählte Intendant sagte, bei unveränderter Entwicklung werde die Anstalt bis 1993 knapp 50 Millionen Mark Verluste anhäufen. Vor diesem Hintergrund forderte der Rundfunkrat das Direktorium des Senders auf, nun schnell ein Konzept vorzulegen, wie das Überleben des Senders in den 90er Jahren gesichert werden kann. Bis zu einem Beschluß über ein derartiges Konzept behält sich der Verwaltungsrat für Investitionen seine Zustimmung vor und sperrt 20 Prozent aller Sach-und Personalausgaben.
dpa
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