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Finanzforscher über Regierungspläne"Steuersenkungen sind falsch"

Wenn Union und FDP die Einkommensteuer senken, führt das nicht zu mehr Wachstum oder mehr Staatseinnahmen, sagt Finanzwissenschaftler Clemens Fuest.

"Ein großer Teil der Entlastung käme Privathaushalten zugute, die nicht unter Geldsorgen leiden": Regierungsduo Merkel und Westerwelle. Bild: dpa
Hannes Koch
Interview von Hannes Koch

taz: Herr Fuest, Union und FDP begründen die geplanten Steuersenkungen damit, dass sie das Wirtschaftswachstum stimulieren müssten. Was halten Sie davon?

Clemens Fuest: Augenblicklich halte ich es für falsch, die Einkommensteuer zu senken. Denn ein großer Teil der Entlastung käme Privathaushalten zugute, die nicht unter Geldsorgen leiden. Diese würden die zusätzlichen Mittel überwiegend sparen, aber nicht in den Geschäften ausgeben. Wesentlich stärkere Nachfrage oder Impulse für das Wirtschaftswachstum kann die Bundesregierung so nicht auslösen.

Besonders die FDP plädiert dafür, den Kinderfreibetrag auf rund 8.000 Euro anzuheben. Schafft das mehr Nachfrage und damit Arbeitsplätze in den Unternehmen?

Nein, von dem höheren Freibetrag profitieren Familien im oberen Einkommensbereich. Sie nutzen den Freibetrag, weil dieser für sie günstiger ist als das Kindergeld. Wer wohlhabend ist, kauft aber kein neues Fahrrad oder einen Fernseher, nur weil er ein paar Hundert Euro weniger Steuern zahlt. Der Wachstumseffekt, der daraus resultiert, kann man vernachlässigen.

Ist es klüger, den Eingangssteuersatz für Niedrigeinkommen weiter zu senken und die "kalte Progression" zu reduzieren?

Das brächte ebenfalls kaum mehr Nachfrage und Wachstum. In den Genuss dieser Entlastung kämen zwar auch Menschen mit weniger Geld, die sofort in zusätzlichen Konsum investierten. Aber nicht nur diese würden profitieren, sondern auch alle anderen Steuerzahler, die auf Entlastungen nicht angewiesen sind. Deshalb sollte eine niedrigere Einkommensteuer jetzt keine Priorität haben.

Könnte die Regierung einen positiven Effekt auslösen, wenn sie Unternehmen entlastete?

Das kommt darauf an, wie man es macht. Die Reduzierung der Körperschaftsteuer fördert nur die Firmen, denen es ohnehin gut geht und die Gewinne erzielen. Sinnvoll wäre es aber, die Wirtschaft insgesamt zu unterstützen. Die Regierung könnte deshalb daran denken, Investitionen zu bezuschussen. Das wirkte als Anreiz, Aufträge zu erteilen, die sonst unterblieben wären. Dadurch nähme die Nachfrage tatsächlich zu. Arbeitsplätze würden gesichert.

Union und FDP hoffen, dass niedrigere Steuern das Wachstum ankurbeln und später die Staatseinnahmen steigen. Darf man mit diesem Selbstfinanzierungseffekt rechnen?

Die Auswirkungen niedrigerer Steuern auf das Wachstum sind schwer zu messen. Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass der Staat nur darauf hoffen kann, maximal die Hälfte der Einnahmeverluste, die die Steuersenkung verursacht, durch höheres Wachstum und stärkere Einnahmen zu kompensieren.

Wer Steuern senkt, muss also, um den Staatshaushalt zu finanzieren, entweder Schulden machen oder staatliche Leistungen einschränken?

So kann man das sagen.

Die rot-grüne Bundesregierung hat die Einkommensteuer reduziert. Danach kam es zum Wirtschaftsboom und die Staatseinnahmen liefen prima. Ein Gegenargument?

Nein, trotz Steuersenkung rutschte Deutschland damals erst einmal in die New-Economy-Krise. Später kam zwar der Aufschwung, aber die große Koalition erhöhte die Mehrwertsteuer. Entgegen der Theorie hat das der Konjunktur nicht geschadet. Sie sehen: Der Zusammenhang zwischen Steuererhöhungen und Senkungen sowie dem Wachstum ist nicht so einfach zu beschreiben, wie manche Leute es gern hätten.

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20 Kommentare

 / 
  • JK
    Juergen K.

    Die FDP, die FDP ...

     

    Von der Hand zu weisen, dass dem LEISTUNGSTRÄGER

    ein Bonus zusteht, zustehen soll, ist ja gar nicht !

     

    Vor dem Hintergrund der Hunderte von Milliarden ... die in die Banken geflossen sind.

     

    Vor dem Hintergrund allerdings, dass genau sie diese -als Schulden- bezahlen müssen, weil sie nicht da waren, die MRD, -so wurde und wird es bislang kolportiert-

     

    macht das KEINEN SINN.

     

    Da hätte man eher aufstehen müssen !

    Nämlich bei der Bewilligung des Geldes.

     

    Oder besser noch eher, als die Wege bereitet wurden. Da hat Guido Spass gehabt.

     

    TRENNEN SIE SICH VOM GELD !

     

    Im Kopf zuerst.

     

    Vor allen Dingen MUSS WEG:

     

    Dass ein Zustand

    -z.B. der Fall der Arbeitslosigkeit in Hartz4- eintreten kann , der einem den definitive Garaus macht.

     

    DIESE ANGST davor muss weg.

    Und das geht nicht mit 660 Euro.

     

    Und wenn "der Amerikaner" bis zum Mars verschuldet, nie wieder so einkauft als presst man ihm die Dollar in die Adern,

     

    dann kommt DER ZUSTAND früher oder später.

     

    Obwohl er besser aus ökologischen Gründen käme.

     

    Es führt kein Weg dran vorbei:

    NUR das, was da ist, muss zugänglich sein,

     

    aber FÜR JEDEN HIER!

     

    Und dazu zählt als allererstes ERWERBSARBEIT.

     

    Aber nicht die, die nach schätzungen und sich selbsterfüllungen Prophezeihungen vorhanden sein kann;

     

    NEIN, die, die im schlimmsten Falle nur da ist.

  • O
    ochsausbayern

    @ mauermer: Jetzt muss ich doch noch mal, obwohl ich eigentlich keine Zeit haben. Was du hier von dir gegeben hast, ist ein unfassbarer Quatsch.

    Ich finde es so traurig, dass ein paar Lobbygruppen jede volkswirtschaftlich Grundbildung im Keim ersticken. Hast du während des Abitur vielleicht ein Grundkurs Wirtschaft und Recht gehabt?

    Aber du vertrittst dein "Wissen" ja mit Vehemenz. Wahnsinn. Man nehme ein gut arbeitende Lobbygruppe, nenne sie Neue Soziale Markwirtschaft, gehe auf die vom Prekariat bedrohte Unter- Mittelschicht zu und erzähle ihnen einfach Weisheiten. Man gebe der vom Prekariat bedrohte Unter- Mittelschicht einen einfachen Sündenbock: die Hartz-4-ler. Und schwupss, kann man Deutschland regieren. Gut: Man muss den seriösen wissenschaftlichen Kurs vorher noch ersticken (Hamburger Appell).

    Du weisst schon, dass gerade unter finanziell schwachen das Bedürfnis am größten ist, noch schwächere zu finden und diese ausgrenzen. So ist die soziale Ausgrenzung erwiesener Maßen unter obdachlosen am grössten.

    Du meinst tatsächlich, dass eine volkwirtschaft ähnlich wie ein tante emma laden wirtschaftet?

    Dann erklär mir doch z.B. bitte, wo das Geld hinwandert, wenn die Bundesregierung bei gleichbleibender Einahmen die Ausgaben halbiert?

     

    Sorry taz für dreimal hintereinander posten. Aber.... wahnsinn *kopfschüttel*

  • O
    ochsausbayern

    Nachtrag und Reaktion auf Mauermer Kommentar von 13:51 Uhr: Du tust mir echt irgendwie Leid. Meiner Ansicht nach plabberst du die Lügen der von der INSM beiflussten Mehrheits-Medienlandschaft willenlos nach, ohne dass du auch nur grundlegende volkwirtschaftlichen Theorien verstanden hast.

    Ich hoffe, dass du ein Abitur hast, denn dann empfehle ich dir ein Auslandssemester zu machen. Dort wirst du feststellen in weit die Mehrsmeinung bzgl. Volkwirtschaft von Lobbygruppen beiflusst ist.

    Oder lese dir das Buch "Das Ende der Massenarbeitslosigkeit. Mit richtiger Wirtschaftspolitik die Zukunft gewinnen (Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker)" durch.

    Dein Satz "Wir müssen auf der Ausgabenseite anfangen, keiner kann es sich leisten, ständig mehr auszugeben, als er einnimmt." entlarvt dich als völlig unwissend. Sorry, aber :-)

    So Begriffe wie Gesamt- und Einzelrationalität sind dir wohl völlig fremd?

    Ich habe jetzt keine Zeit mehr. Deswegen 2 links:

    http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=12217

    http://www.hamburger-medienschaufenster.de/artikel/2007/12/12-17-streitgespraaech-bei-verdi/schulden-vermoegen-wachstum.htm

  • O
    ochsausbayern

    Die Bürgergeldidee der FDP finde dagegen sehr gut. Sollte die FDP mit diesen BAfög-Mist endlich aufräumen, hätte sie meine langandauernde Unterstützung sicher. Die SPD hat durch diesen Bafögmist meine Unterstützung für immer verloren. Ich habe absolut nichts gegen selbe Chancen für jeden (ich bin sogar sehr dafür), aber durch diesen Bafögmist werden Studierende bevorzugt behandelt; bei denen eine bevorzugte Behandlungen aufgrund ihrer Qualifikationen und ihres Potentials nicht gerechtfertigt ist. Die SPD ist für mich eine typische Bafögpartei.

    @Mauermer:

    Ich weiß nicht, welche volkswirtschaftliche Grundausbildung du hast.

    Du schreibst "Es wäre schön, wenn all die >>Experten

  • H
    hartnäckig

    Diese ganze Debatte erübrigt sich, weil es doch nur darum geht, Geschenke an die CDU- und FDP-Wähler zu verteilen. Um das zu verschleiern wurden und werden ein paar dubiose Thesen aufgestellt, an die die Koalitionäre selbst nicht glauben. Oder sind sie wirklich so dumm?

     

    Die Zeiten des Wachstums sind vorbei. Merkel und Westerwelle ist es vorbehalten, dafür den endgülitgen Beweis zu erbringen.

  • M
    Mauermer

    @Flipper: Es wäre schön, wenn endlich einmal wissenschaftliche Erkenntnisse statt Dogmen bei der Regierungsarbeit eingesetzt würden. Aber solche Erkenntnisse müssen verifizierbar sein und daran scheitert bisher noch jede Theorie der sog. Wirtschaftswissenschaftler. Es geht ganz einfach: Wir müssen auf der Ausgabenseite anfangen, keiner kann es sich leisten, ständig mehr auszugeben, als er einnimmt. Die FDP hat ca. 500! Punkte vorgeschlagen, wo Einsparungen ohne Probleme möglich sind. Man muß es nur wollen und nicht jedem Wunsch seiner Klientel einfach nachgeben oder private Hobbys auf Staatsebene pflegen. Wo steht geschrieben, daß Erleichterungen für einen Teil der Bevölkerung immer zu Lasten eines anderen Teils gehen müssen? Das ist typisches Sozialistendogma, bei denen geht es immer nur mit >>Anderen in die Tasche greifenbegünstigt

  • F
    Flipper

    @ Mauermer:

    Genau! Wo kämen wir denn da hin, wenn wir wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage staatlicher Entscheidungen nehmen würden. Stattdessen nehmen wir doch lieber den wirtschaftswissenschaftlichen Sachverstand von Leuten à la G.Westerwelle. Denn anders als die "selbsternannten" Professoren mussten Politiker ihre entsprechenden Kompetenzen ja strikt nachweisen, was?

    F.Steinmeier behauptete im "Fernsehduell", wenn man den Mittelwert der Steuersenkungsversprechen von FDP und Union nehme, dann müsse das Wirtschaftswachstum um 9% liegen, um die Einnahmeverluste zeitnah auszugleichen! Ich weiß ja nicht, ob's stimmt, aber A.Merkel wusste außer hmhm nichts zu erwidern, also scheint die Zahl nicht ganz falsch zu sein. Fazit: Am Besten wir werfen außer sämtlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen auch gleich noch das kleine Einmaleins über Bord, um uns Steuersenkungen für Leute, die sie nicht brauchen, schönzureden.

    Warum dehnen wir diese Vorgehensweise eigentlich nicht auch auf Naturwissenschaften aus - das wäre doch z.B. eine Lösung für die Endlagerung des Atommülls! Aber das wurde ja wie es scheint von der Kohlregierung auch schon versucht...

  • M
    Mauermer

    @ ochsausBayern: Sie verwechseln da etwas, Kleptokratie ist die Staatsform, die der arbeitenden Bevölkerung das Geld aus der Tasche stiehlt, um es der nichtarbeitenden Bevölkerung nachzuwerfen, damit die Ruhe gibt und nicht aufmuckt. Schon das Wort Finanzforscher im Artikel erzeugt Brechreiz. Wie wäre es mal mit machen statt totzureden? Wer hat diese Leute eigentlich gefragt? Und auf welcher Basis erheben die ihre Aussagen zum Gottesurteil? Bis jetzt hat noch jeder dieser selbsternannten Experten sich gnadenlos geirrt. Es muß endlich ein Ende der Politik für Armgerechnete geben oder der Karren fährt an die Wand.

  • O
    ochsausBayern

    Guter Artikel. Clemens Fuest, Paul Volcker, Heiner Flassbeck, Dominique Strauss-Kahn, Claus Noé usw.. würden alle geschlossen die neoliberalen Wirtschaftpläne,die derzeit in Deutschland als Ei des Columbus verkauft werden, als groben Unfug verurteilen. Und zwar grober Unfug gemessen in Aspekten der wirtschaftlichen Effizienz-

    ethische Fragen bleiben bei dieser Bewertung aussen vor.

    Eines muss man der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft lassen: Sie versteht es geschickt Bevölkerungsteilen, die sich -von der Angst der Absturzes getrieben- gegenüber noch finanziell Schwächeren profilieren müssen, ihre nicht stimmige, da kleptokratische Wirtschaftpolitik als die einzig Richtige zu vermittlen.

  • M
    Mauermer

    Es wäre schön, wenn all die >>Experten

  • JK
    Juergen K.

    Die FDP, die FDP ...

     

    Von der Hand zu weisen, dass dem LEISTUNGSTRÄGER

    ein Bonus zusteht, zustehen soll, ist ja gar nicht !

     

    Vor dem Hintergrund der Hunderte von Milliarden ... die in die Banken geflossen sind.

     

    Vor dem Hintergrund allerdings, dass genau sie diese -als Schulden- bezahlen müssen, weil sie nicht da waren, die MRD, -so wurde und wird es bislang kolportiert-

     

    macht das KEINEN SINN.

     

    Da hätte man eher aufstehen müssen !

    Nämlich bei der Bewilligung des Geldes.

     

    Oder besser noch eher, als die Wege bereitet wurden. Da hat Guido Spass gehabt.

     

    TRENNEN SIE SICH VOM GELD !

     

    Im Kopf zuerst.

     

    Vor allen Dingen MUSS WEG:

     

    Dass ein Zustand

    -z.B. der Fall der Arbeitslosigkeit in Hartz4- eintreten kann , der einem den definitive Garaus macht.

     

    DIESE ANGST davor muss weg.

    Und das geht nicht mit 660 Euro.

     

    Und wenn "der Amerikaner" bis zum Mars verschuldet, nie wieder so einkauft als presst man ihm die Dollar in die Adern,

     

    dann kommt DER ZUSTAND früher oder später.

     

    Obwohl er besser aus ökologischen Gründen käme.

     

    Es führt kein Weg dran vorbei:

    NUR das, was da ist, muss zugänglich sein,

     

    aber FÜR JEDEN HIER!

     

    Und dazu zählt als allererstes ERWERBSARBEIT.

     

    Aber nicht die, die nach schätzungen und sich selbsterfüllungen Prophezeihungen vorhanden sein kann;

     

    NEIN, die, die im schlimmsten Falle nur da ist.

  • O
    ochsausbayern

    @ mauermer: Jetzt muss ich doch noch mal, obwohl ich eigentlich keine Zeit haben. Was du hier von dir gegeben hast, ist ein unfassbarer Quatsch.

    Ich finde es so traurig, dass ein paar Lobbygruppen jede volkswirtschaftlich Grundbildung im Keim ersticken. Hast du während des Abitur vielleicht ein Grundkurs Wirtschaft und Recht gehabt?

    Aber du vertrittst dein "Wissen" ja mit Vehemenz. Wahnsinn. Man nehme ein gut arbeitende Lobbygruppe, nenne sie Neue Soziale Markwirtschaft, gehe auf die vom Prekariat bedrohte Unter- Mittelschicht zu und erzähle ihnen einfach Weisheiten. Man gebe der vom Prekariat bedrohte Unter- Mittelschicht einen einfachen Sündenbock: die Hartz-4-ler. Und schwupss, kann man Deutschland regieren. Gut: Man muss den seriösen wissenschaftlichen Kurs vorher noch ersticken (Hamburger Appell).

    Du weisst schon, dass gerade unter finanziell schwachen das Bedürfnis am größten ist, noch schwächere zu finden und diese ausgrenzen. So ist die soziale Ausgrenzung erwiesener Maßen unter obdachlosen am grössten.

    Du meinst tatsächlich, dass eine volkwirtschaft ähnlich wie ein tante emma laden wirtschaftet?

    Dann erklär mir doch z.B. bitte, wo das Geld hinwandert, wenn die Bundesregierung bei gleichbleibender Einahmen die Ausgaben halbiert?

     

    Sorry taz für dreimal hintereinander posten. Aber.... wahnsinn *kopfschüttel*

  • O
    ochsausbayern

    Nachtrag und Reaktion auf Mauermer Kommentar von 13:51 Uhr: Du tust mir echt irgendwie Leid. Meiner Ansicht nach plabberst du die Lügen der von der INSM beiflussten Mehrheits-Medienlandschaft willenlos nach, ohne dass du auch nur grundlegende volkwirtschaftlichen Theorien verstanden hast.

    Ich hoffe, dass du ein Abitur hast, denn dann empfehle ich dir ein Auslandssemester zu machen. Dort wirst du feststellen in weit die Mehrsmeinung bzgl. Volkwirtschaft von Lobbygruppen beiflusst ist.

    Oder lese dir das Buch "Das Ende der Massenarbeitslosigkeit. Mit richtiger Wirtschaftspolitik die Zukunft gewinnen (Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker)" durch.

    Dein Satz "Wir müssen auf der Ausgabenseite anfangen, keiner kann es sich leisten, ständig mehr auszugeben, als er einnimmt." entlarvt dich als völlig unwissend. Sorry, aber :-)

    So Begriffe wie Gesamt- und Einzelrationalität sind dir wohl völlig fremd?

    Ich habe jetzt keine Zeit mehr. Deswegen 2 links:

    http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=12217

    http://www.hamburger-medienschaufenster.de/artikel/2007/12/12-17-streitgespraaech-bei-verdi/schulden-vermoegen-wachstum.htm

  • O
    ochsausbayern

    Die Bürgergeldidee der FDP finde dagegen sehr gut. Sollte die FDP mit diesen BAfög-Mist endlich aufräumen, hätte sie meine langandauernde Unterstützung sicher. Die SPD hat durch diesen Bafögmist meine Unterstützung für immer verloren. Ich habe absolut nichts gegen selbe Chancen für jeden (ich bin sogar sehr dafür), aber durch diesen Bafögmist werden Studierende bevorzugt behandelt; bei denen eine bevorzugte Behandlungen aufgrund ihrer Qualifikationen und ihres Potentials nicht gerechtfertigt ist. Die SPD ist für mich eine typische Bafögpartei.

    @Mauermer:

    Ich weiß nicht, welche volkswirtschaftliche Grundausbildung du hast.

    Du schreibst "Es wäre schön, wenn all die >>Experten

  • H
    hartnäckig

    Diese ganze Debatte erübrigt sich, weil es doch nur darum geht, Geschenke an die CDU- und FDP-Wähler zu verteilen. Um das zu verschleiern wurden und werden ein paar dubiose Thesen aufgestellt, an die die Koalitionäre selbst nicht glauben. Oder sind sie wirklich so dumm?

     

    Die Zeiten des Wachstums sind vorbei. Merkel und Westerwelle ist es vorbehalten, dafür den endgülitgen Beweis zu erbringen.

  • M
    Mauermer

    @Flipper: Es wäre schön, wenn endlich einmal wissenschaftliche Erkenntnisse statt Dogmen bei der Regierungsarbeit eingesetzt würden. Aber solche Erkenntnisse müssen verifizierbar sein und daran scheitert bisher noch jede Theorie der sog. Wirtschaftswissenschaftler. Es geht ganz einfach: Wir müssen auf der Ausgabenseite anfangen, keiner kann es sich leisten, ständig mehr auszugeben, als er einnimmt. Die FDP hat ca. 500! Punkte vorgeschlagen, wo Einsparungen ohne Probleme möglich sind. Man muß es nur wollen und nicht jedem Wunsch seiner Klientel einfach nachgeben oder private Hobbys auf Staatsebene pflegen. Wo steht geschrieben, daß Erleichterungen für einen Teil der Bevölkerung immer zu Lasten eines anderen Teils gehen müssen? Das ist typisches Sozialistendogma, bei denen geht es immer nur mit >>Anderen in die Tasche greifenbegünstigt

  • F
    Flipper

    @ Mauermer:

    Genau! Wo kämen wir denn da hin, wenn wir wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage staatlicher Entscheidungen nehmen würden. Stattdessen nehmen wir doch lieber den wirtschaftswissenschaftlichen Sachverstand von Leuten à la G.Westerwelle. Denn anders als die "selbsternannten" Professoren mussten Politiker ihre entsprechenden Kompetenzen ja strikt nachweisen, was?

    F.Steinmeier behauptete im "Fernsehduell", wenn man den Mittelwert der Steuersenkungsversprechen von FDP und Union nehme, dann müsse das Wirtschaftswachstum um 9% liegen, um die Einnahmeverluste zeitnah auszugleichen! Ich weiß ja nicht, ob's stimmt, aber A.Merkel wusste außer hmhm nichts zu erwidern, also scheint die Zahl nicht ganz falsch zu sein. Fazit: Am Besten wir werfen außer sämtlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen auch gleich noch das kleine Einmaleins über Bord, um uns Steuersenkungen für Leute, die sie nicht brauchen, schönzureden.

    Warum dehnen wir diese Vorgehensweise eigentlich nicht auch auf Naturwissenschaften aus - das wäre doch z.B. eine Lösung für die Endlagerung des Atommülls! Aber das wurde ja wie es scheint von der Kohlregierung auch schon versucht...

  • M
    Mauermer

    @ ochsausBayern: Sie verwechseln da etwas, Kleptokratie ist die Staatsform, die der arbeitenden Bevölkerung das Geld aus der Tasche stiehlt, um es der nichtarbeitenden Bevölkerung nachzuwerfen, damit die Ruhe gibt und nicht aufmuckt. Schon das Wort Finanzforscher im Artikel erzeugt Brechreiz. Wie wäre es mal mit machen statt totzureden? Wer hat diese Leute eigentlich gefragt? Und auf welcher Basis erheben die ihre Aussagen zum Gottesurteil? Bis jetzt hat noch jeder dieser selbsternannten Experten sich gnadenlos geirrt. Es muß endlich ein Ende der Politik für Armgerechnete geben oder der Karren fährt an die Wand.

  • O
    ochsausBayern

    Guter Artikel. Clemens Fuest, Paul Volcker, Heiner Flassbeck, Dominique Strauss-Kahn, Claus Noé usw.. würden alle geschlossen die neoliberalen Wirtschaftpläne,die derzeit in Deutschland als Ei des Columbus verkauft werden, als groben Unfug verurteilen. Und zwar grober Unfug gemessen in Aspekten der wirtschaftlichen Effizienz-

    ethische Fragen bleiben bei dieser Bewertung aussen vor.

    Eines muss man der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft lassen: Sie versteht es geschickt Bevölkerungsteilen, die sich -von der Angst der Absturzes getrieben- gegenüber noch finanziell Schwächeren profilieren müssen, ihre nicht stimmige, da kleptokratische Wirtschaftpolitik als die einzig Richtige zu vermittlen.

  • M
    Mauermer

    Es wäre schön, wenn all die >>Experten