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Finale

■ Verhandlungen statt Streik in Rheinhausen

Die Belegschaft in Rheinhausen hat den Streik beendet. Wenn die jetzt beginnenden Verhandlungen scheitern, wird ein erneuter, längerer Streik nicht mehr durchführbar sein. Daran gibt es nichts zu deuteln. Hat der Betriebsrat, auf dessen Rat hin die Entscheidung fiel, also das letzte Faustpfand leichtfertig verschenkt? Er hat nicht, denn das Pfand verlor ohnehin täglich an Wert. Lange wäre dieser Streik nicht mehr durchzuhalten gewesen - immer mehr drängten resigniert zur Arbeit. Verantwortlich dafür war nicht nur der immense Druck des Krupp–Vorstandes, sondern auch die Passivität der gesamten bundesdeutschen Gewerkschaftsbewegung. Die Chance besteht nun darin, daß für Rau als Schlichter ein erheblicher politischer Gesichtsverlust ins Haus steht, sollten die Verhandlungen scheitern. Er ist zum Erfolg verdammt. Und es darf unterstellt werden, daß Rau sich auf diese Rolle, die er zunächst mit allen Mitteln vermeiden wollte, nicht eingelassen hätte, wenn er nicht bereits entsprechende Signale für eine Lösungslinie von den Unternehmern und den Betriebsräten empfangen hätte. Wenn dennoch bei den Verhandlungen keine für den Betriebsrat und die Belegschaft einigermaßen akzeptable Lösung herauskommt, dann ist der Kampf um Rheinhausen verloren. Nur zu Ende ist er dann noch nicht. Wie gewaltig das Finale ausfiele, steht dahin. Aber sicher ist, ein großer Teil der Belegschaft würde sich nicht - wie ehemals die Hattinger - darauf beschränken, mit Tränen in den Augen den Stillegungsbeschluß entgegenzunehmen. In Rheinhausen käme es zum Knall - wie laut, das wird man hören. Walter Jakobs

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