: Finale mit Erdbeermark
Mit sanftem Schwung hebt Ricarda Heidig (20) einen Teller mit feinen nordischen Vorspeisen auf den Tisch. Auftakt zu einem Wettkampf, der seinesgleichen sucht. 36 junge Leute streiten um die Titel des besten Restaurantfachmanns, des besten Kochs und des besten Hotelfachmanns. Die Gäste, die das Menü aus vier Gängen verzehren, sind allesamt selbst Fachleute: Gastronomen, Hoteliers, Köche und Fachjournalisten. Beobachtet wird das kulinarische Treiben von Juroren, die schließlich über Gold, Silber und Bronze entscheiden. Anerkennendes Nicken der Fachleute zu den Lachsforellenröllchen, mit Blattspinat gefüllt. Zu den Spezialitäten gibt es von den Kandidaten immer noch ein Lächeln extra. Gelassen bleiben, trotz Streß und Prüfungsangst, heißt die Devise. „Noch etwas Rotwein?“ Und immer freundlich.
Arbeitsorganisation, Sauberkeit, Geschmack und Anrichteweise — darauf kommt es an. Mit Geschick werden Kartoffeln, in Champignonform ausgestochen, Möhren tourniert; Raffinesse verlangt die Kräuterkruste, die das Lammrückenfilet wohlschmeckend umschließt. Das Gericht muß heiß serviert werden, nach einem letzten kritischen Blick der Juroren auf die Anordnung von Fleisch und Beilagen setzt auch Ricarda Heidig zum Endspurt an. Das Finale, eine Bayerisch-Creme mit Erdbeermark, ist serviertechnisch ohne Probleme.
Während sich die Gäste bei einer Tasse Kaffee entspannen, werden die Punkte addiert. Ricarda Heidig hat es geschafft: Gold! dpa
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