: Filetstück für Daimler
■ Berliner Senat verkauft Grundstück am Potsdamer Platz
Berlin (dpa/taz) - Gegen den Widerstand der drei Senatorinnen der Alternativen Liste hat der Berliner Senat das Grundstücksgeschäft mit dem Rüstungskonzern Daimler-Benz perfekt gemacht. 60.000 Quadratmeter am traditionsreichen Potsdamer Platz im Herzen der wiedervereinigten Stadt gehen zum Spottpreis von 1.505 DM pro Quadratmeter an die Firma, die hier ein großflächiges Bürozentrum erstellen will. Mitgestimmt für Daimler hat gestern auch der Ostberliner Magistrat, teilte West-Berlins Regierender Bürgermeister Momper mit. Hier habe es drei Enthaltungen gegeben. Gegen die Daimler-Ansiedlung waren unter anderem Umweltschützer, die AL-Basis, Konzernkritiker, Historiker und Stadplaner zu Felde gezogen. Das Abgeordnetenhaus muß noch zustimmen. Die CDU hat sich bereits positiv geäußert.
Ob sich jetzt für die AL die Koalitionsfrage stellt, bleibt ausgesprochen zweifelhaft. Umweltsenatorin Schreyer, die ursprünglich mit Rücktritt gedroht hatte, will doch im Amt bleiben. Wenn sie ginge, würde das Amt von ihrem jetzigen Vertreter, dem Finanzsenator Meisner (SPD) , geführt oder neu besetzt. Das könne sie „aus persönlicher Erfahrung“ nicht befürworten.
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