■ Soundcheck: Fight / Eisenvater
Gehört: Fight. Ein toller Sänger, dieser Rob Halford. Mit tremolierendem Schreikreischen oder korrekt gruseligem Rauhgesang in mittleren Lagen zeigte sich der frühere Anführer von Judas Priest im Docks tugendhaft: Beschwerden und Klagen gelten nicht. Sympathisches Durchhalten zählt. Als schelmischer, glatzköpfiger Schurke mit Autorität glich der Stimmgewaltige dem Kleistschen Dorfrichter Adam, der für seine Verletzungen seltsame Erklärungen liefert, die das Publikum Halford ohne weiteres abnahm. Mit einem mild komödiantischen Überlegenheitslächeln legten sich Fight zuletzt noch in ein paar Priest-Knaller. Halford waltete und brüllte, als würden die, die keine Begeisterungstränen weinten, nachher aus der Stadt gejagt. Im Februar kommen Fight wieder. Kristof Schreuf
Heute abend: Eisenvater. Markus Lipka hat's gern warm um die Ohren. Deswegen rasierte er sich die Haare weg und dreht lieber die Verstärker auf, um die Aura mit Luftwellen zu erhitzen. Die Hamburger Band Eisenvater identifiziert mit weniger Kunstanspruch als Lipkas Gitarrenorchester Rossburger Report die Möglichkeiten brutaler Musikalität als Kanon einer Fliegerstiefel-Boheme. Die Versuchungen der Rücksicht und des Wohlgefallens prallen an der tonalen Festung ebenso ab wie objektive Kompromisse. Eisenvater: die üble Nachrede auf die Rockkultur. tlb
Markthalle, 21 Uhr
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