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Fieber fällt Wüst

Marcel Wüst steigt nach dem Ruhetag aus der Tour aus, hofft nun aber auf eine Olympia-Nominierung

AVIGNON dpa/taz ■ Was weder Erik Zabel noch Tom Steels, noch die anderen Sprinter geschafft haben, gelang einer fiebrigen Erkältung: Marcel Wüst (32) zu bezwingen. Der Gewinner der Etappe in Vitre und zeitweise Träger des Berg- und des Grünen Trikots, hat die 87. Tour de France aufgegeben. Der Radprofi ging am gestrigen Donnerstag nicht mehr an den Start der zwölften Etappe auf den Mont Ventoux. „Wir wollten noch den Ruhetag abwarten, aber es hatte keinen Zweck. Ich habe weiter Fieber“, erklärte Wüst, der seit vier Tagen an einer Angina leidet.

„Ich bleibe mit meiner Familie noch bis Sonntag in Frankreich. Dann fahren wir zurück nach Köln“, sagte Wüst, der gegen seine Angina und Bronchitis Antibiotika erhält. Seine Tour-Bilanz fällt „total genial“ aus: Der Kölner Profi verbuchte für sein spanisches Festina-Team einen Etappensieg, war zweimal Etappen-Zweiter, fuhr vier Tage im Bergtrikot und zwei Tage im Grünen Trikot des Punktbesten.

Nachdem er seine Krankheit auskuriert hat, will sich Wüst auf die Spanien-Rundfahrt im September vorbereiten. Er würde zwar gern bei den Olympischen Spielen in Sydney starten, glaubt aber nicht an eine Nominierung: „Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat mir noch nichts mitgeteilt, keine einzige Anfrage – das finde ich sehr merkwürdig.“ Tatsächlich ist BDR-Vizepräsident Olaf Ludwig für die Nominierungen zuständig. Und der ist außerdem Pressesprecher des Team Telekom.

Erik Zabel scheint nun das Grüne Trikot des Punktbesten sicher zu sein, sollte er über die Berge bis nach Paris kommen. Gestern stieg mit Steels auch noch sein letzter ernsthafter Konkurrent vom Rad.

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