: Feuer in Münchehagen
■ Schwelbrand in einer Lagerhalle der Dioxinkippe / Luft wird jetzt gemessen
Bei einem Feuer auf der stillgelegten Sondermülldeponie in Münchehagen (Kreis Nienburg) ist gestern möglicherweise hochgiftiges Dioxin freigesetzt worden. Erst gegen 12 Uhr konnte der Schwelbrand in einer Halle im Bereich der neuen Deponie mit Staub gelöscht werden, nachdem zuvor der Einsatz von Löschschaum vergeblich war. Unter anderem waren gebrauchte Aktivkohlefilter verbrannt, mit denen das Sickerwasser der Deponie gereinigt wird. Erste Untersuchungen auf Schadstoffe haben nach Angaben des Umweltministeriums noch keine bedenklichen Werte in der Luft ergeben. Es entstand ein Sachschaden von rund 300.000 Mark.
Die Ursache des Brandes ist noch ungeklärt. Weder ein Fehler in der elektrischen Anlage des Hauses noch Brandstiftung seien auszuschließen. In der etwa 20 mal 30 Meter großen Halle befindet sich eine Abwasserreinigungsanlage für Sickerwasser, die durch den Brand beschädigt worden ist.
Da die Reparatur der Anlage nach Darstellung des Ministeriums einige Wochen in Anspruch nehmen wird, sollen bis zur Wiederinbetriebnahme die Sickerwasser aufgefangen und gesammelt werden. Der TÜV Hannover hat sofort gaschromatographische Untersuchungen vorgenommen, um die Luftbelastung um die Halle festzustellen.
Die Abdeckarbeiten auf der alten und der neuen Deponieanlage wurden während des Brandes eingestellt. Die Abdeckplanen, die verhindern sollen, daß Regenwasser die zu einem großen Teil unbekannten gelagerten Stoffe auswäscht, seien aber nicht gefährdet gewesen. dpa
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