■ Festnahmen nach Protest in Nigeria: Polizeieinsatz gegen 5.000 Demonstranten
Berlin (taz) – Nigerias Polizei hat am Dienstag abend eine verbotene Kundgebung der Opposition in der nigerianischen Stadt Lagos aufgelöst. Etwa 5.000 Menschen waren dem Aufruf der Oppositionsgruppe United Action for Democracy (UAD) gefolgt, gegen die Militärdiktatur von General Sani Abacha zu demonstrieren. Die Sicherheitskräfte nahmen etwa 20 Menschen fest, darunter UAD-Führer Olisa Agbakoba, der 1995 Anwalt des hingerichteten Bürgerrechtlers Ken Saro-Wiwa war.
Die Demonstration war als Gegenveranstaltung zu einer gigantischen Solidaritätskundgebung für General Abacha in Nigerias Hauptstadt Abuja gedacht. Mehrere zehntausend Menschen sind seit Montag in Abuja versammelt, um für den Verbleib Abachas im Präsidentenamt zu demonstrieren. Als Anreiz soll dienen, daß die Kundgebung zugleich als Musikfestival und Unterstützungsgala für Nigerias Nationalmannschaft vor der Fußballweltmeisterschaft annonciert ist. D.J.
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