: Festnahmen im Osten
■ Etwa 3.000 Rockfans hörten Pink Floyd auf der Ostseite des Brandenburger Tors / Zwanzig Personen wurden festgenommen
Zeitweise etwa 3.000 vorwiegend junge Menschen haben am Donnerstagabend in Ost-Berlin vor dem Brandenburger Tor und in der unmittelbaren Umgebung das Rockkonzert von „Pink Floyd“ verfolgt. Die Musik war auf Ost-Berliner Seite teilweise gut, wenn auch nur in gedämpfter Lautstärke zu hören.
Die DDR-Behörden hatten ein auffallend starkes Aufgebot ziviler Sicherheitskräfte eingesetzt. Nach Beobachtungen von Augenzeugen wurden mehr als 20 junge Leute von zivilen „Greiftrupps“ gezielt aus der Menge festgenommen und abtransportiert. Tätlich angegriffen wurden zwei westliche Journalisten.
Gegen Ende des Konzerts wurde aus kleinen Gruppen einige Male auch der Name des sowjetischen Parteichefs Gorbatschow in Sprechchören gerufen und der Refrain der „Internationale“, die in kommunistischen Parteien als „Kampflied“ gesungen wird, angestimmt.
Im vorigen Jahr hatte es in Ost-Berlin an den Pfingstfeiertagen die schwersten Zwischenfälle seit Jahren gegeben, als in der Umgebung des Brandenburger Tors Polizei und Staatssicherheitsdienst massiv gegen Tausende von Jugendlichen vorgegangen waren, die ebenfalls vor dem Reichstag veranstaltete Rockkonzerte hören wollen.
Im Vergleich zu dem damaligen Einsatz hielten sich die Sicherheitskräfte diesmal insgesamt zurück.
dpa
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