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Fernsehdebatte der US-RepublikanerJobs müssen her, Obama muss weg

Bei einer Fernsehdebatte warfen sich die republikanischen Präsidentschaftsanwärter Perry und Romney Versagen beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit vor. Einigkeit nur beim Obama-Bashing.

Sehen nicht nur aus wie bei der Geburt getrennt, sondern sind sich auch einig, dass Obama weg muss: Mitt Romney (l.) und Rick Perry. Bild: dpa

SIMI VALLEY dapd | Die Bewerber um die Nominierung der Republikanischen Partei als Kandidat für den US-Präsidentschaftswahlkampf haben sich am Mittwoch bei einer landesweit ausgestrahlten Fernsehdebatte einen harten Schlagabtausch geliefert. Beherrschendes Thema der Diskussion am Tag vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Präsident Barack Obama zur Arbeitsmarktpolitik war die Schaffung von Jobs.

Der texanische Gouverneur Rick Perry und der ehemalige Gouverneur des US-Staats Massachusetts, Mitt Romney, warfen sich bei der Debatte in der Ronald Reagan-Bibliothek im kalifornischen Simi Valley gegenseitig Versagen beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit vor.

Romneys Vorgänger Michael Dukakis habe in kürzerer Zeit mehr Arbeitsplätze geschaffen als sein Nachfolger, sagte Perry. Romney entgegnete, auch Perrys Vorgänger in Texas, darunter der ehemalige Präsident George W. Bush, hätten einer bessere Bilanz bei der Schaffung von Arbeitsplätzen als der amtierende Gouverneur.

"Monströse Lüge"

Perry kritisierte Romney für dessen Gesundheitsreform in Massachusetts, die als Vorbild für das von Gegnern als Obamacare bezeichnete Gesetzespaket auf Bundesebene gilt. Romney warf Perry vor, sich Sozialversicherungen für Senioren zu verweigern. Perry nannte Sozialversicherungen eine "monströse Lüge" und erklärte, junge Leute würden in einem solchen System niemals erhalten, was ihnen zugesagt wurde.

Auf eines konnten sich die Kandidaten jedoch bei allen Differenzen einigen: Obama mache einen schlechten Job und müsse bei den Wahlen im kommenden Jahr geschlagen werden.

Acht Bewerber um die Nominierung der Republikaner beteiligten sich an der ersten von drei Debatten in den kommenden drei Wochen. Unter den Teilnehmern war auch die Vertreterin der ultrakonservativen Tea Party-Bewegung, Michele Bachmann, und der ehemalige Gouverneur von Utah, Jon Huntsman.

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3 Kommentare

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  • K
    Kaboom

    Romney ist ein Marktradikaler, dessen Programm belegt, dass es tatsächlich dem einen oder anderen möglich ist, aus der Wirtschaftskrise 2008/9 nicht das Geringste zu lernen.

    Perry, einer der 3 Tea-Party Herzchen, hält den Sozialstaat an sich ebenso für einen Irrweg wie die Renten, und möchte jegliche Gesetze die die Emission von industriellen Schadstoffen begrenzen abschaffen.

    Bachman hat sich mit völlig wirren Statements zu Kreationismus, Straflagern die Obama einrichten wolle, die Gesundheitsreform Obamas sei "Sozialismus pur" und ähnlichem Nonsens "profiliert".

    Im Hintergrund wartet noch Sarah Palin, die sich aussenpolitisch für qualifiziert hält, weil sie von Alaska aus Russland sehen kann, und die Nordkorea für die Verbündeten der USA hält.

    Das ist wahrhaft eine erlesene Riege, die die Republikaner da aufbieten.

  • NE
    Noch 'ne Eule

    Und was ist mit der Tatsache, dass Ron Paul die meisten Überläufer aus dem Wählerlager der Democrats vorweisen kann?

    Das alleine ist schon Grund genug den Mann einmal näher vorzustellen.

    Wake up, taz !

  • DE
    Die Eule

    Ron Paul Revolution !!!

    Nieder mit den ganzen gekauften, gebräunten, gegelten und durchgestylten Lackaffen der Hochfinanz !!

    Was ist los mit den Nachrichtenagenturen, die Ron Paul systematisch (!) ignorieren oder schlechtreden? Kann mann hierzulande nur noch "RT" gucken um sich objektiv zu informieren? Auch die taz nennt ihn gerne mal "ultrarechts", wenn er denn mal überhaupt erwähnt wird.

    Dass er bei US-Wählern weitaus beliebter ist als oben genannte "more of the same"- Bastarde (inkl. Barack), und zwar aus guten Gründen (Schluss mit imperialistischen Kriegen, Folter, der FED, den Falken und den Bankstern.., stattdessen aufräumen vor der eigenen Haustür..) sollte doch, wenn schon nicht gewürdigt, dann doch zumindest mal journalistisch untersucht werden.

    Ron Paul for F*#%*ing President !!!