Favre-Rücktritt in Mönchengladbach: Auf dem falschen Fuß erwischt
Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre ist am Sonntag gegen den Willen der Vereinsführung zurückgetreten. Die muss jetzt schnell eine Lösung finden.
Noch am Samstag hatte Sportdirektor Max Eberl öffentlich klargemacht, dass Favre der richtige Mann ist, um den Club aus der Krise zu führen.
Nun stieß der Schweizer mit seinem unerwarteten Abgang die Vereinsführung vor den Kopf. Nur 24 Stunden nach der Derby-Pleite beim 1. FC Köln reichte der 57-Jährige seinen Rücktritt ein. „Nach reiflicher Überlegung und eingehender Analyse bin ich zu der Erkenntnis gekommen: Es ist in dieser Situation die beste Entscheidung, mein Amt als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach niederzulegen“, teilte Favre in einer schriftlichen Erklärung der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend mit.
Der Club betonte, dass dies keine einvernehmliche Trennung sei und man mit Favre weiter arbeiten wollte. „Mit seinem öffentlich gemachten Rücktritt hat er nun Fakten geschaffen, die uns bis ins Mark treffen“, sagte Clubchef Rolf Königs.
Der Trainer stand zwar nach den jüngsten Niederlagen in der Champions League beim FC Sevilla (0:3) und im rheinischen Derby in Köln mächtig unter Druck. Doch Eberl hatte noch am Samstag erklärt: „Wir gehen da gemeinsam durch.“
Favre war seit Februar 2011 in Mönchengladbach, er rettete den Club vor dem Abstieg. „Borussia war mausetot“, erklärte er später immer wieder und verpasste bereits im Jahr darauf mit Rang vier nur knapp den Sprung in die Champions League. Nun gibt er nach nur einem Auftritt mit Borussia in der Königsklasse auf.
Fairplay fürs freie Netz
Auf taz.de finden Sie unabhängigen Journalismus – für Politik, Kultur, Gesellschaft und eben auch für den Sport. Frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Alle Inhalte auf unserer Webseite sind kostenlos verfügbar. Wer es sich leisten kann, darf gerne einen kleinen Beitrag leisten. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Radikalisierung nach rechts
Seid schnell, seid scharf
Maja T. nach dem Hungerstreik
Allein in Orbáns Ungarn
Streit um Verfassungsgerichtsbesetzung
Rechtsaußen nehmen Ann-Katrin Kaufhold ins Visier
Debatte um Mindestlohn
Wer beißt in den sauren Apfel?
Merz-Regierung geht in die Sommerpause
Erschreckend flache Lernkurve
DFB-Team erreicht Halbfinale
Die wahnsinnige Spielwende der Wück-Elf