: Fatwa soll ruhen
■ Iran: Kein Kopfgeld mehr für Salman Rushdie
Teheran (dpa) – Sieben Jahre nach dem Mordaufruf gegen Salman Rushdie will Iran offenbar den britischen Schriftsteller nicht weiter verfolgen. „Der Fall Rushdie ist nicht auf Iran begrenzt, sondern betrifft die gesamte islamische Welt“, sagte Irans oberster Richter, Ajatollah Mohammad Yazdi, gestern in Teheran. „Deshalb wird Iran keine weiteren Anstrengungen unternehmen und auch kein Geld für seine Ermordung zahlen.“
Der oberste Richter erklärte, daß die 1989 von Revolutionsführer Ajatollah Chomeini verhängte Fatwa gegen Rushdie keine Sache des Gesetzes sei, die vor einem Gerichtshof zu entscheiden sei, sondern eine religiöse Verfügung über eine eindeutige Verletzung der islamischen Ordnung. Die Fatwa werde von der islamischen Welt anerkannt.
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