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Fast jedes zehnte Facebook-Profil nicht echt83 Millionen Phantome

Facebook teilt mit, dass knapp 9 Prozent der 955 Millionen Konten keinen realen Personen gehören. Im sozialen Netzwerk tummeln sich zahlreiche Kriminelle, Haustiere und Doppelgänger.

Wer hätte das gedacht? Hier postete gar nicht das Beuteltier selbst. Bild: dpa

WASHINGTON afp | Von hundert Facebook-Profilen gehören beinahe neun keinen echten Personen. Sie sind Dopplungen, das Werk von Kriminellen oder repräsentieren keine Menschen, sondern etwa Haustiere.

Das US-Internetunternehmen teilte am Donnerstag in seinem jüngsten Börsenbericht mit, dass gut 83 Millionen der etwa 955 Millionen aktiven Facebook-Nutzer in Wahrheit „Phantome“ seien. Facebook bemühe sich, „dieses Verhalten einzuschränken oder zu beenden“, hieß es in dem Bericht.

Besonders „unerwünschte Konten“ seien die geschätzten 1,5 Prozent, die Kriminelle für die Versendung von Spammails nutzten, berichtete das Unternehmen. 4,8 Prozent aller Profile gehören demnach Nutzern, die sich gleich zwei oder mehr Identitäten in dem weltweit größten sozialen Netzwerk gönnten.

Auch Haustiere oder andere „nicht menschliche Einheiten“ hätten Facebook-Auftritte. Gut 2,4 Prozent sollen dies insgesamt sein. Die falschen Konten seien vor allem in „weniger entwickelten Märkten wie Indonesien und der Türkei“ zu beobachten.

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10 Kommentare

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  • O
    Olachica

    Es ist doch tatsächlich vollkommen unrichtig, was die meisten Kommentatoren hier schreiben. Abgesehen davon, dass ich FB auch nicht unterstütze muss man hier doch einiges klarstellen.

     

    1. Erstens ruft dieser Artikel nicht im mindesten dazu auf seinen Fake Account zu löschen.

     

    2. Wer hier schreibt FB ist totaler quatsch und unnötig, kann entweder nur keine Ahnung haben oder ist über 40 :) ohne irgendjemandem zu nahe treten zu wollen, ist es ohne FB FAKTISCH schwerer sich mit seinen echten freunden zu organisieren

     

    3. Bitte hört auf Fratzenbuch oder Gesichtsheft oder ähnliches zu schreiben, dass haben wir alle genug gehört und wir haben zuende gelacht, danke

  • S
    slacker666

    also ich benutze auch bei meinem fake-account den ad-blocker und scheisse auf die werbeeinahmen.

  • DS
    Dr. Schreck

    Was ist denn daran ein Fake, wenn ich, der ich laut Ausweis anders heiße, aber von meinen Freunden z.B. schon seit Schulzeiten liebevoll z.B. "Schrecki" genannt werde, mich auch auf FB so nenne, wie man mich kennt und nicht, wie es in meinem Ausweis steht? Da unterliegt FB einfach einem großen Denkfehler. Mein Account ist echt, ich bin da jeden Tag drauf, unterhalte zahlreiche Kontakte mit anderen echten Usern an echten Rechnern, meine FB-"Freunde" kennen mich so und nicht unter meinem eigenen Namen, und Werbung habe ich dank diverser Add-Ons eh weitgehend ausgeblendet.

     

    Im Internet bin ich halt nicht derselbe faule alte Sack, der in Wirklichkeit aufm Sofa sitzt und niemanden sehen will. Würde ich mich also mit meinem richtigen Namen anmelden, niemand würde glauben, daß diese kontaktfreudige Eloquenz ausgerechnet von mir Real-Life-Miesepeter käme. Pro Persönlichkeit ein Name, leuchtet doch ein, oder?

     

    Mit freundlichen Fake-Grüßen, "Dr. Schreck"

  • M
    maoam

    Auch für Fake-Accounnts gibt es Werbeeinnahmen, da beim Einrichten der Accounts auch Werbung eingeblendet ist.

     

    Damit wird auch ein Fake von der Werbung beeinflusst - und ist Geld wert.

     

    Fast alle die ich kenne, die bei Facebook sind, sind überzeugt davon, dass sie, weil sie nicht ihren echt-Namen angegeben haben das Sytem Facebook ja gar nicht richtig unterstützen.

     

    Falsch!

     

    Da es Menschen sind, und keine Computer, die die Accounts einrichten, sind auch Fake-Accounts für Facebook normale User, die mit Werbung penetriert werden, und somit Geld in die Kassen spülen.

     

    Boykott ist der einzig richtige Weg.

  • S
    Susanna

    Thanks@Pro Fake-Account!

     

    Na, wenn wir alle echte Profile bei Facebook hätten und die Kollegen die selben Posts wie die Großmutter bekämen, das wäre der Skandal. Nur mit Fakes macht Facebook doch Sinn. Wenn überhaupt.

    Wo ist denn jetzt die Nachricht?

  • JA
    Joachim A

    "..nd wieder MUSS sich die taz mit Fratzenbuch beschäftigen..."

     

    Naja, im Gegensatz zum WDR ist nicht jeder zweite Satz "...Herr Meier schreibt uns auf Facebook..."

     

    Und zum Gesichtsheft:

    Das mit den neun von Hundert glauben die doch selber nicht.

    Wenn ich von meinem Umfeld ausgehe nutzen mid. 50 % FB gar nicht (mehr), 30 % mit Fakeaccount, 15 % haben mehrere Account und max. 5 % sind genauso naiv, ehrlich und vertrauensselig wie Zuckerberg das gerne hätte. So ungefähr jedenfalls.

     

    JO

  • PF
    Pro Fake-Account!!!

    Wenn ihr schon einen Artikel zu diesem Thema bringt, schaut euch doch bitte mal das Thema genauer an, und tippt nicht einfach Zitate von irgendwelchen Facebook-Führern ab!

    Wer sollte denn eurer Meinung nach ein Problem damit haben, wenn Haustiere einen Account haben, oder wenn Menschen sich aus verschiedensten Gründen zwei Accounts anlegen?

    Wenn ich als User jemand anderen als Freund_in hinzufüge, dann hat mir diese Person im real life gesagt, welchen Account ich hinzufügen soll. Auch wenn ich auf den Account von einem Haustier stoße sollte da s nicht wirklich ein Problem darstellen - macht es einen Unterschied, ob ich mir den Account von einem Haustier, welches ich nicht kenne, oder von einem Menschen, den ich nicht kenne anschaue? Als Freund_in hinzufügen würde ich beide nicht. Ich würde einfach woanders hingehen.

    Die einzigen, die ein Problem mit Fake-Accounts haben sind all diejenigen, die von dem Weiterverkauf der Daten auf Facebook ihr Geld bekommen. Denn Fake-Accounts kann man schlecht weiterverkaufen. Die Leute sollen sich lieber mit ihrem bürgerlichen Namen bei Facebook anmelden, und dann alle Posts über ihre Haustiere, alle politisch relevanten Posts, für die zur Zeit eher Fake-Accounts verwendet werden, und überhaupt ihr ganzes Leben unter diesem Namen auf Facebook posten.

    Damit hättet ihr den Artikel so ergänzen können, dass er vielleicht sogar aufklärerischen Charakter haben kann. Doch in seiner jetzigen Struktur regt er eher dazu an, sich nicht mit dem Thema auseinanderzusetzen, und lieber vorläufig schon mal alle Fake-Accounts selbst zu löschen.

  • A
    Anita

    Ja, mein Kater beklagt sich auch immer wieder, dass er auf facebook nur noch auf Fakes trifft.

    Ich?

    Nein, ich bin selber nicht drauf.

    Der Kater sagt, es lohnt kaum.

  • MD
    Martin D.

    und sicher noch viel mehr als 9% sind zwar reale aber ungenutze accounts.

     

    noch was: ich erinnere mich noch als vor jahren immer gewarnt wurde, man solle im internet nie seine echten daten angeben, was nach wie vor stimmt. somit sind seiten wie facebook oder wkw völlig gaga, weil die ja nur sinn haben, wenn man seine echten daten preisgibt.

     

    für echte freunde und wichtige nachrichten reichen telefon und e-mails in der regel aus. wer anderer meinung ist, der nimmt sich vielleicht nur zu wichtig.

  • FK
    Fred K'heimer, nicht bei FB

    Und wieder MUSS sich die taz mit Fratzenbuch beschäftigen. Wie ich immer zu sagen pflege: Man wird nicht Opfer, sondern man ist Opfer weil man es sein will.

     

    Ich darf hier nochmals einen Auszug aus meinem Kommentar zu Meike Laafs Artikel "Eine Frage des Vertrauens" bringen:

     

    "Also, das Thema gehört unbedingt beim nächsten Redaktionsmeeting abschließend geklärt:

    Die taz kündigt sofort den Account bei dieser ekeligen und moralisch verwerflichen, menschenverachtenden kapitalistischen amerikanischen Firma. Und zudem wird ab sofort keine einzige Silbe mehr über Fratzenbuch veröffentlich. Damit schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe:

     

    - Zum einen fungiert man nicht mehr als Unterstützer (Überschrift: Die taz hat sich vom Bösen losgesagt und ist jetzt heilig)

    - Zudem beweist man mit einer Abkehr, daß man dazugelernt hat und sich auch so den eigenen Moralvorstellungen wieder mehr annähert (Überschrift: Ja wir haben verstanden. Wir haben gesündigt. Und wir bereuen zutiefst. Und machen nicht mehr so weiter wie bisher.)

    - Wer jetzt das angeblich sinkende Schiff verläßt kann sich gerade noch als Weitsichtig vermarkten (Überschrift: Folgt der taz in eine bessere Zukunft, einer Zukunft ohne falsche Götter).

     

    Es ist nie zu spät, sich eine Mittäterschaft (alle paar Quadratzentimeter ruft die taz auf, daß man über das kritisierte Fratenbuch Kontakt aufnimmt - geht es noch?) einzugestehen. Verwerflich ist es nur, dies nicht zu ändern!"