Falschgeld und Ritus

■ „Zwischen den Filmen“: Filmemacherinnen im Bild

„Wir erobern uns hier ein Stückchen Filmhaus zurück“, sagt Filmemacherin Margit Czenki vom Frauenfilmarchiv (FAF), anspielend auf die neuen und auch wechselnden Mieter der Studios im Filmhaus und im Medienzentrum Zeisehalle, dessen Anfänge inzwischen Geschichte sind. Mit der Werkschau der Hamburger Autorin, Künstlerin und Filmemacherin Susanne Klippel-Amatosero startet das FAF im Filmhaus die Reihe Zwischen den Filmen, in der vierteljährlich eine Hamburger Filmschaffende näher vorgestellt wird.

Klippel-Amatosero bedient sich der Malerei, der Fotografie und des Filmemachens, um Verbindungen zu stiften: zwischen Medien, Kulturen und Menschen. Kein Zufall, daß ihr Hörspiel Mrs. Patience geht aus dem Haus den Untertitel „Die Choreographie der Annäherung“ trägt, und sie darin neben deutsch und englisch auch die afrikanische Sprache Yoruba verwendet, und daraus „Schichten und Geschichten“ webt. Sie begann mit der Fotografie und widmete der in einem süddeutschen Dorf als „Hexe“ denunzierten Emilie Meier 1977 den Bildband Lieber sich gesund schimpfen als krank heulen. In dem Buch Schwarz war ihr Haar... zeigte sie später ihr sehr persönliches Bild von St. Pauli. Seit 10 Jahren beschäftigt sie sich mit afrikanischer Kultur, lernte die Sprache Yoruba und drehte den Dokumentarfilm Die Reise der Pilgrim Number One über einen karibisch-afrikanischen Initiationsritus. Neben den Fotografien und handgeschöpften rahmenlosen Bildern zeigt die Ausstellung auch bare, aber unechte „Foreign Currency“: Scheine, getränkt mit Leinöl oder bedruckt mit Symbolen wie Muscheln, Hasen oder Schweinen, die den Tanz um die Kohle ironisieren und die Verbindung zwischen Geld, Macht und Trieb herstellt. jk

Eröffnung: heute 20 Uhr, Filhaus Foyer, 22.30 Uhr:„Le Bruit Dans La Cuisine“, „Starkstrom“; So, 12 Uhr: „Mrs. Patience...“