: Fackeln im Revier
■ Stahlprotest: 72 Kilometer lange Menschenkette
Bochum (taz) – Es hat geklappt – am Vorabend der gestrigen Montankonferenz in Bonn reichten sich rund 80.000 Menschen zwischen Duisburg und Dortmund „für die Zukunft des Reviers“ die Hand.
Pünktlich um 19.00 Uhr am Dienstag schloß sich die 72 Kilometer lange Menschenkette von Krupp-Rheinhausen bis zur Hoesch-Westfalenhütte in Dortmund. An manchen Stellen standen die Demonstranten in Dreier-Reihen, andernorts klafften jedoch 50-Meter-Lücken. Für eine Viertelstunde setzten tausende von Fackeln ein „Feuerzeichen des Ruhrgebietes“ für die Schaffung von (Ersatz-)Arbeitsplätzen.
Trotz strömenden Regens und teilweise langer Anfahrtswege reihten sich Rentner, Hausfrauen, Professoren, Schauspieler und Abgeordnete zusammen mit Bergleuten und Stahlarbeitern in die Kette.
Ebenso unterschiedlich die Erwartungen der TeilnehmerInnen: „Kohl soll sehen, daß wir uns hier nichts gefallen lassen.“ Eine Sekretärin aus Bochum machte mit „nach dem Motto: besser als nix“. Die Diskussion währte jedoch nicht lange, denn Punkt 19.15 Uhr wurde die Aktion beendet. peb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen