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Fabrik auf Altlast

■ Lesum: Mülldeponie, Spielplatz, Papierfabrik

Weil sich unter dem Gelände eine alte Hausmülldeponie und der Altlastfriedhof einer Reinigungsfirma befanden, wurde Ende März der Spielplatz Hockenstraße/Heidbergstift in Bremen-Lesum auf Schadstoffe untersucht (s. taz v. 27.3) und anschließend geschlossen. Eine unmittelbare Gefährdung der Kinder etwa durch früher eingebrachte Schadstoffe sei zwar auszuschließen, man fühle sich aber nicht wohl bei dem Gedanken, daß die Kinder, wenn sie erst mal 20 cm Sand weggebuddelt hätten, plötzlich in altem Hausmüll herumspielen, erklärte Joachim Lossau vom Amt für Stadtentwässerung und Abfallwirtschaft.

Warum man denn bisher nichts gefunden hätte, wundert sich Jakob Reinartz von der Bürgerinitiative „Halmgebiet„e.V., schließlich sei der Sand doch jedes Jahr gewechselt worden. Für

ihn paßt das nur zu gut ins Konzept des Ortsamtes, das Gelände der Firma Soller zu verkaufen, die hier seit Jahren schon erweitern möchte.

Irritiert ist man auch im Ortsamt über die Absperrung zum jetzigen Zeitpunkt. „Für die Anwohner muß das geradezu wie eine bestellte Geschichte aussehen“, erklärte Günther Carstens, stellvertretender Ortsamtsleiter in Burglesum, gegenüber der taz. Ihm wäre es auch lieber gewesen, man hätte die ganze Angelegenheit ohne diese unpassende Messung durchziehen können. Die Angelegenheit: Verkauf des Geländes an die Fa. Soller, Einrichtung eines neuen Spielplatzes etwa 500 Meter weiter am Steinkamp, und Ausbau des Bolzplatzes an der Ihle. Die Pläne hierfür stehen schon, der Ortsbeirat hatte damals mit nur einer Gegenstimme dafür votiert. po

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