■ FDP-PARTEITAG: Vasallen rebellieren gegen den Grafen
Suhl (taz) — Die Delegierten des FDP-Parteitags gaben Otto Graf Lambsdorff eine Ohrfeige: Ein Drittel der 662 nach Suhl geeilten Liberalen lehnte eine Verlängerung seiner Amtszeit ab. Kritik erntete der Parteivorsitzende vor allem für sein mangelndes sozialpolitisches Engagement und für seine vollmundigen Pläne über ein Niedrigsteuergebiet Ost, die sich schnell als Gardinenreden erwiesen hatten. Noch blamabler fiel das Wahlergebnis für den von Lambsdorff zum Generalsekretär vorgeschlagenen Uwe Lühr aus: Nur 56 Prozent mochten ihre Hand für ihn heben. Viele halten ihn für zu leichtgewichtig; andere fürchten, sich eine DDR-Altlast eingehandelt zu haben. SEITEN 5 UND 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen