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FBI-Vizechef in den USADan Bongino tritt nach nur neun Monaten zurück

Der ehemalige rechte Podcaster gibt sein Amt auf, ohne Gründe zu nennen. US-Präsident Trump vermutet, Bongino wolle „zu seiner Show zurückkehren“.

Da war er noch im Amt: Dan Bongino bei einer Rede im Justizministerium am 4. Dezember 2025 Foto: Alex Brandon/ap

afp | Der stellvertretende Direktor der US-Bundespolizei FBI, Dan Bongino, gibt sein Amt nach rund neun Monaten auf. Der 51-Jährige frühere Polizist und Podcaster verkündigte am Mittwoch im Onlinedienst X seinen Rücktritt. Einen Grund für den Schritt nannte er nicht. US-Präsident Donald Trump sagte, er gehe davon aus, dass Bongino „zu seiner Show zurückkehren“ wolle.

Bongino, der seinen Posten als FBI-Vizechef im März antrat, hatte früher bei der New Yorker Polizei und im für den Schutz des Präsidenten zuständigen Secret Service gearbeitet.

Er ist ein getreuer Trump-Anhänger, der in seinem in rechtsgerichteten Kreisen populären Podcast häufig Falschinformationen und Verschwörungserzählungen verbreitet hat – etwa über die Corona-Pandemie, angeblichen Betrug bei der Präsidentschaftswahl 2020 oder die Erstürmung des Kapitols in Washington durch radikale Trump-Anhänger am 6. Januar 2021.

Bonginos Ernennung zum Vizechef der US-Bundespolizei war eine Überraschung, da der Posten üblicherweise mit erfahrenen FBI-Beamten besetzt wird. Im Gegensatz zum Amt des FBI-Direktors bedarf die Besetzung des Vizepostens nicht der Zustimmung des Senats. FBI-Direktor Patel hatte diese Bestätigung im Februar nur mit der knappen Mehrheit von 51 gegen 49 Stimmen erhalten. Auch er ist ein Trump-Loyalist, der in der Vergangenheit rechte Verschwörungserzählungen verbreitet hatte.

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