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Expo droht hoher Verlust

■ Macher der Weltausstellung befürchten ein Minus von rund 250 Millionen Mark

Hannover/Bonn (dpa) – Der Weltausstellung Expo 2000 droht ein dreistelliger Millionenverlust. In einem vertraulichen Papier gehen die Verantwortlichen knapp zwei Jahre vor Beginn davon aus, daß der gewünschte Abschluß der Weltausstellung ohne Verluste immer unwahrscheinlicher wird. Nach derzeitigen Informationen wird das mögliche Defizit auf gut 250 Millionen Mark beziffert. Von „reinen Spekulationen“ sprach gestern das Bundeswirtschaftsministerium. Es teilte mit, daß es die Unternehmensberatung Berger mit einer Analyse der Risiken und möglicher Abhilfe beauftragt hat.

Nach einem Bericht des Stern befürchtet ein Expo-Manager einen Verlust bis zu einer Milliarde Mark. Aus Expo-Kreisen hieß es, dabei gehe es um Berechnungen für ein „absolutes Katastrophenszenario“ mit 20 Prozent weniger Besuchern, dauerhaftem Verkehrschaos und einem Attentat.

In der jüngsten Expo-internen Studie werden mehrere Szenarien für die erste Weltausstellung in Deutschland durchgespielt. Als realistisch gelten Finanzrisiken von 395 Millionen Mark, denen Mehreinnahmen von 140 Millionen Mark gegenüberstehen. Die Höhe der Risiken hat sich damit binnen Jahresfrist verdoppelt. Eine Ursache für die drohenden Verluste ist die anfangs von der Expo GmbH nicht einkalkulierte Umsatzsteuer auf den Ticketverkauf. Das Bundesfinanzministerium lehnte bislang die Umsatzsteuerbefreiung ab. Beim kalkulierten Ticketumsatz von 1,6 Milliarden Mark beliefe sich die Umsatzsteuer auf 256 Millionen Mark. Die Expo-Planer hatten schon mehrfach Kosten übersehen. Sie waren mit der Aussage, die Weltausstellung werde die erste selbstfinanzierte Expo sein, gestartet.

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