Experimente: Schlaue Kinder
■ Zweite Fremdsprache ab der Klasse 6 / Abitur schon nach 12 Schuljahren
Hannover. An mehreren Schulen in Niedersachsen soll versuchsweise das Abitur nach zwölf Schuljahren eingeführt werden. „An diesen Schulen soll in Klasse sechs regulär eine zweite Fremdsprache eingeführt werden, so daß die Schüler möglicherweise schon nach Klasse zwölf abgehen können“, erläuterte der Sprecher des Kultusministeriums, Heinz-Gunter Morell, am Wochenende auf dpa- Anfrage. Frühestens nach fünf oder sechs Jahren könne aber beurteilt werden, ob die Schüler dann wirklich reif für das Abitur seien. Auch jetzt sei es schon möglich, daß besonders begabte Schüler eine Klasse, zum Beispiel die sechste Klasse in der Orientierungsstufe, überspringen.
Niedersachsens Kultusminister Rolf Wernstedt (SPD) wolle nun erproben, ob nicht alle Schüler, die bereits in der sechsten Klasse eine zweite Fremdsprache lernten, nach zwölf Jahren das Abitur machen können. Die ersten Schulen, an denen das Experiment erprobt wird, sollen in Braunschweig, Hannover, im Landkreis Holzminden, Celle oder Soltau sowie Wilhelmshaven sein.
Rund 20 Prozent der Gymnasiasten eines Jahrgangs seien von ihrem Leistungsvermögen her dazu in der Lage, sagten Beamte im Ministerium. Nach den Erfahrungen in anderen Bundesländern – zum Beispiel in Baden-Württemberg – rechne man aber damit, daß deutlich weniger Schüler diese neue Möglichkeit nutzen werden. dpa
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