■ Expansion mit Paketdienst nach Italien: Post will 1999 bis zu 15.000 Stellen abbauen
Bonn (AFP) – Die Deutsche Post AG will im Zuge ihres geplanten Arbeitsplatzabbaus in diesem Jahr erneut bis zu 15.000 Stellen streichen. Die Schritte erfolgten wie bisher „sozialverträglich“ unter Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, sagte ein Sprecher des Unternehmens gestern in Bonn. Ende 1998 beschäftigte die Post demnach rund 250.000 Menschen. Weiter teilte die Deutsche Post mit, sie wolle im Zuge des Ausbaus ihres Netzes von Paketdiensten in Europa den italienischen Zusteller MIT zu 90 Prozent übernehmen. Mitte Dezember hatte die Post den Kauf der Schweizer Gruppe Danzas bekanntgegeben, des größten europäischen Frachtunternehmens. Nach Angaben der DPG wurden bereits in den vergangenen Jahren mehrere zehntausend Stellen bei der Post sozialverträglich abgebaut. MIT hat in Italien 47 Niederlassungen und erwirtschaftet mit rund tausend Beschäftigten einen Jahresumsatz von etwa 176 Millionen Mark (rund 90 Millionen Euro).
Zu der Mehrheitsbeteiligung erklärte Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel, sein Unternehmen knüpfe damit in Italien als einem der bedeutendsten und wachstumsstärksten Märkte für Paket- und Expreß-Sendungen auf dem Kontinent „einen weiteren wichtigen Knoten“ für sein europäisches Paketnetz. Die Post befindet sich seit 1997 auf einer Einkaufstour bei Zustellern in Europa. Komplette Übernahmen und Beteiligungen an Paketdiensten in Großbritannien, Frankreich, Belgien, der Schweiz und Österreich sowie in Polen und Tschechien markieren diese Strategie.
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