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■ Zur PersonExklusiver Säufer

67 ist er jetzt, doch „Mich haut kein Rum wirklich um“. So das Motto der „Sommernachtsgala“, mit der Harald Juhnke gestern abend im Parkhotel gastierte. Vergangene Woche begann auf Sylt seine 30 Städte-Tournee, angepriesen als „Comeback '96“. 220 Mark kostete die Karte im Parkhotel – inklusive Cocktail, Vier-Gänge Menü und begleitende Getränke. Zu Speis' und Trank gab's Sketche, Parodien und Erzählungen des als Harry Juhnke geborenen Entertainers aus Berlin. 1947 kam Juhnke durch Erik Ode („Der Kommissar“) zum Boulevard-Theater („Pension Schöller“); dann lieh er Marlon Brando in „Die Faust im Nacken“ seine markante Stimme. Viele drittklassige Filmkomödien und Serien pflasterten seinen Weg („Ein verrücktes Paar“, „Harald und Eddi“). „Schwachsinnige Sachen“, sagt er selber dazu. Juhnke zog es nicht nur zum Glas, auch zu Höherem, Ernsterem: In Berlin gab er Osbornes „Entertainer“ und Molières „Tartuffe“; im Film blieb er als „Der Papagei“ in Erinnerung, jener angeschlagene Gemüsehobel-Propagandist, der sich von einer Rechtsaußen-Partei als Redner mißbrauchen läßt.

Über Harald Juhnkes Auftritt in Bremen hätten wir gerne berichtet. Doch der taz blieb das Parkhotel versperrt. Spiegel TV hat die Rechte an der Tournee exklusiv erworben. Und Juhnkes Manager von der Berliner Agentur „Lobo“ war trotz mehrmaliger Nachfrage nicht bereit, mit der taz zu sprechen. Mu

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