piwik no script img

Ex-Prostituierte Juliana José"Die Freier sind auch nackt"

Neue Bordelle entfachen die Debatte über käuflichen Sex neu. Prostitution sei Rebellion gegens Patriarchat, sagt die Ex-Prostituierte Juliana José. Und kritisiert Alice Schwarzer.

"Männer werden nicht zu Monstern, wenn sie ins Bordell gehen": Rotlicht-Straße in Nürnberg Bild: dpa

taz: Seit in verschiedenen Städten neue Bordelle gebaut werden, regt sich Widerstand. Sie waren selbst Prostituierte, wie sehen Sie die Debatte?

Juliana José: Ich sehe das als Ausdruck von Doppelmoral. In Berlin etwa gibt es einen furchtbaren Drogenstrich, das hat offenbar keinen gekümmert. Und nun kommt dorthin ein Bordell, wo die Arbeitsbedingungen zumindest kontrollierbar sind - und da regt man sich auf.

Bordelle sind prinzipiell ok?

Das würde ich so nicht sagen. In Berlin gibt es in vielen Bordellen nicht genug Arbeitsschutz. Ein hochgelobtes Etablissement in Charlottenburg etwa macht zur Bedingung, dass Prostituierte ohne Kondom Oralverkehr anbieten. So etwas darf in Berlin sogar offen beworben werden. Das müßten Richtlinien schlicht verbieten. Bayern tut das, Berlin nicht.

Wenn Alice Schwarzer hier per Interviews den Finger in die Wunde legt, hat sie also Recht?

Sie verallgemeinert, und das ist unangebracht. Bei ihr gibt es keine Bordelle, die gut geführt werden und andere, die verbessert werden müssen. Prostituierte sind für sie immer Opfer. So ist die Wirklichkeit nicht.

Wie sieht die nach Ihrer Erfahrung aus?

Es gibt Prostituierte, die Opfer sind. Psychisch Kranke, Drogenkranke. Es gibt schreckliche Schicksale von Zwangsprostituierten. Aber es gibt auch noch viele andere Gruppen. Frauen, die aus materiellen Interessen diesen Beruf ergreifen, Studentinnen mit Nebenjob. Oder Frauen, die es einfach hochinteressant finden, verschiedene Sexualpraktiken auszuprobieren.

Warum haben Sie als Prostituierte gearbeitet?

Ich war neugierig, wie die Arbeit hinter den Kulissen wirklich ist und wollte natürlich auch Geld verdienen. Ich habe sehr genau geprüft, wo ich selbstbestimmt arbeiten kann. Dabei habe ich positive Erfahrungen gemacht, aber auch negative.

Welche waren negativ?

Dass etwa Männer oder Frauen Praktiken erzwingen wollten, die ich ablehnte. Oder dass sie Sex ohne Schutz haben wollten. Aber auch aggressive Kolleginnen, die nicht teamfähig waren. Wenn das ganze Selbstwertgefühl davon abhängt, dass man viele Gäste hat, kommt Neid auf, sobald eine andere mehr Glück hatte. Ich kenne auch ein Bordell, in dem eine regelrechter Busenkrieg ausgebrochen war: Jede wollte den größten haben. Man arbeitete nur noch für die OP, damit man danach noch besser arbeiten kann. Das war schon bizarr.

Nach einer Hamburger Studie sind 80 Prozent der Prostituierten traumatisiert durch Gewalterlebnisse oder Mißbrauch in der Kindheit. Das sind dann doch sehr viele Opfer. Hat Schwarzer dann nicht doch recht?

In einem Sperrbezirk wie in Hamburg herrscht eine ghettoartige Situation, eine Parallelgesellschaft. Da sammeln sich bevorzugt Menschen, die im "normalen" Leben gescheitert sind und bilden eine Subkultur. Eine landesweite Studie muss her, die auch teurere Callgirls oder Hausfrauen einbezieht. Die käme vielleicht zu anderen Ergebnissen.

"Glückliche Huren gibt es nicht", zitiert "Spiegel Online" diese Woche eine schwedische Betreuerin von drogenkranken Prostituierten. Die Schweden sind mit ihrem einzigartigen Verbot, Sex zu kaufen, sehr zufrieden: Es gebe viel weniger Menschenhandel.

Prostitution und Menschenhandel sind nicht verschwunden. Sie haben sich nur in die Nachbarstaaten verlagert. Übrig geblieben ist der "Bodensatz" an Huren und Gästen, die es sich nicht leisten können abzuwandern. Jetzt sind Huren als Anbieterinnen "illegaler Ware" erpressbar geworden und werden von den Kunden schlechter behandelt denn je. Und ihr gesellschaftlicher Status ist nun der einer Kriminellen, die mit illegalen Gut handelt. Das ist kein "Opferschutz", sondern Rück-Kriminalisierung durch die Hintertür. Bestrafen muss man Kunden von Zwangsprostituierten, nicht die von selbstbestimmten Prostituierten.

Ein Freier umgeht den mühseligen Abgleich von Bedürfnissen mit einer Partnerin. Stattdessen kauft er, dass eine Frau ihn bedient. Ist das nicht schon schräg?

Das ist so nicht pauschalisierbar. Männer werden nicht zu Monstern, wenn sie ins Bordell gehen. In so einer intimen Situation sind beide Partner nackt - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Prostituierte ist vielleicht sehr attraktiv, und dem Mann wird bewußt: ich bin blass und habe einen Hängebauch. Er ist nicht grundsätzlich in einer überlegenen Position, nur weil er das Geld hat.

Alice Schwarzer meint dagegen mit Kate Millett: Ein Freier kauft sich nicht nur Sex, sondern auch Macht. Und deshalb sei Prostitution ein Verstoß gegen die Menschenwürde.

Wenn die Frau mündig ist und sich selbst entschlossen hat, wo ist der Verstoß gegen die Würde? Unter den Freiern gibt es genauso unterschiedliche Typen wie unter den Prostituierten. Die meisten kommen, weil sie gerade keine Partnerin haben. Es gibt die Abenteurer, die etwas ausprobieren wollen. Viele haben grundsätzlich ein Problem, eine Partnerin zu finden. Deshalb gibt es auch zum Beispiel Sexualassistenten für Behinderte. Es gibt auch eine Gruppe, die Frauen erniedrigen möchte. Aber diese Menschen sind psychisch krank und repräsentieren nicht den gesamten Kundenkreis.

Das Bordell wäre nach ihrer Darstellung vor allem eine soziale Institution. Ist nicht das eher ein patriarchaler Mythos?

Bordelle sind Orte, an denen zwei mündige Erwachsene Geld gegen Sex austauschen. Das wird von Feministinnen wie Alice Schwarzer geleugnet. Sie vertritt einen Oberschichten-Feminismus. Darin wirkt die verordnete Keuschheit der bürgerlichen Frau aus vergangenen Jahrhunderten nach. Unehelicher Sex machte aus ihr eine "gefallene Frau". In den unteren Schichten dagegen war Prostitution ein legitimes Mittel zu überleben und Prostituierte waren sozial eingebunden. Wenn Schwarzer nun eine Soziologin zitiert, die Prostituierte als "sozial tote Frauen" und Freier entsprechend als "Nekrophile" bezeichnet, reproduziert sie diesen Oberschichten-Blick. Dass Frauen für Sex Geld nehmen, ist eher eine Rebellion gegen das Patriarchat, das Männer ja uneingeschränkten Zugang zu Sex sichern möchte.

Und wenn Männer Zuhälter dafür bezahlen, dass sie Frauen benutzen, ist das auch nicht patriarchal?

Das Wort Patriarchat verschleiert, dass alle Menschen gerne Macht ausüben. Es gibt viele weibliche Zuhälter. Und es gibt auch viele männliche Prostituierte. Wenn eine Prostituierte von einem Zuhälter ausgebeutet wird, ist das eine Form der Sklaverei, die geahndet werden mus, genauso wie andere Formen von Zwangsarbeit.

Ist Prostitution für Sie also ein ganz normaler Beruf, in den die Arbeitsagentur jede und jeden vermitteln kann?

Prostitution ist kein normaler Beruf sondern ein Spezialberuf, für den man spezielle Voraussetzungen mitbringen muss. Das kann man nicht jedem Menschen zumuten. Das tun die Arbeitsagenturen in der Regel auch nicht. Die sind eher sehr verunsichert, wenn jemand mit diesem Berufswunsch kommt.

Ist es ein männliches Phänomen, sich Sex zu kaufen? Oder ein menschliches, auf das die Frauen auch noch kommen werden?

Frauen haben auch schon immer Sex gekauft oder Liebhaber gehalten, wenn sie es konnten. Historisch gesehen gingen Frauen, die offiziell keine Sexualität haben durften, natürlich diskreter damit um. Ich habe aufgehört, an typisch männliche und weibliche Sexualität zu glauben.

Nun ist aber die sexuelle Revolution auch schon mehr als 30 Jahre alt. Und immer noch klagen die Callboys, dass das Geschäft nicht gut läuft.

30 Jahre sind nichts. Wir heute sind noch geprägt von unseren Müttern, die sexuell überhaupt nicht befreit waren. Ich sehe in meinem Umfeld immer mehr Frauen, die Interesse an sexuellen Experimenten haben.

Viele Menschen wollen keine Bordelle in ihrer Nachbarschaft haben. Verstehen Sie das?

Die Leute assoziieren kaputte, drogensüchtige Frauen, die kaputte, brutale Männer anlocken. Das ist ja in der Regel nicht so. Da wollen alle Beteiligten ein Höchstmaß an Diskretion. Mit anderen Worten: Die Menschen haben vielleicht schon ein Bordell in der Nachbarschaft, ohne es zu wissen.

Was würden Sie tun als Stadträtin tun, wenn neue Bordelle eröffnen wollen?

Ich würde Bordelle generell stärker kontrollieren, als es in Berlin der Fall ist. Ich finde es unverantwortlich, dass jeder Bauarbeiter einen Helm tragen muss, aber Prostituierte ohne Kondom arbeiten und das auch offen bewerben dürfen.

Sie plädieren für mehr Regulierung?

Ja. Wir brauchen eine Prüfung wie bei der Gaststättenzulassung. Und ausländische Prostituierte brauchen eine geregelte Arbeitserlaubnis wie die Erdbeerpflücker auch. Damit wäre Schleppern viel Wind aus den Segeln genommen.

Dagegen wehren sich viele Prostituierte. Sie wollen lieber anonym bleiben.

Da wirkt die Angst vor gesellschaftlicher Repression noch nach. Mit dem neuen Prostituionsgesetz von 2001 ist schon viel erreicht worden. Aber es ist nur ein Anfang. Prostituierte haben aber nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Das ist vielen noch nicht so bewusst.

Sie haben fünf Jahre als Prostituierte gearbeitet. Warum sind Sie wieder ausgestiegen?

Mir wurde die Prostitution zu raumgreifend. Ich wollte meine anderen Projekte stärker verfolgen und meine Prostitutionserfahrungen einbringen. Das kann man nur mit einer gewissen Distanz. Als Prostituierte ist man eine große sexy Illusion und ich wollte gern wieder zum kleinen unscheinbaren Ich zurück, das ich eigentlich bin.

INTERVIEW: HEIDE OESTREICH

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

24 Kommentare

 / 
  • "Das Wort Patriarchat verschleiert, dass alle Menschen gerne Macht ausüben. Es gibt viele weibliche Zuhälter. Und es gibt auch viele männliche Prostituierte. Wenn eine Prostituierte von einem Zuhälter ausgebeutet wird, ist das eine Form der Sklaverei, die geahndet werden mus, genauso wie andere Formen von Zwangsarbeit."

     

    Wohl wahr! Am Ende der Steinzeit brachte der Übergang zur patronalen Lebensweise beiden Geschlechtern Vorteile. Denn sie erlaubte das organisierte Leben in größeren Gruppen. In relativ kurzer Zeit veränderte sich viel. Die Menschen siedelten sich an, Tiere wurden gezüchtet, Pflanzen angebaut. Statt wie vorher durchschnittlich alle vier Jahre ein Kind zu gebären, konnten die Frauen in schneller Folge schwanger werden. Was auch für die Hirten und Ackerbauern wichtig war, denn die Menge der billigen Arbeitskräfte zählte. Nicht deren Eigenschaften. Ohne das Patriarchat wäre die Menschheit nicht bis auf 7,5 Milliarden Personen angewachsen. Es gäbe keine moderne Zivilisation mit all ihrem Komfort. Der Preis ist, dass sich fast überall auf der Welt die Sexualität, die die Menschen betreiben, an den Regularien der Nutztierzucht ausrichtet. Einfach, schnell, primitiv. Auch die natürliche Liebe zwischen den Menschen, unabhängig von Beziehung und Geschlecht, wurde ein Stück weit reduziert, dafür abstrahiert und idealisiert. So haben wir jetzt „Mutterliebe“, „Liebe zwischen Mann und Frau“, auch „körperliche Liebe“ und „käufliche Liebe“. Sogar Kindesmissbrauch wird als „Liebe“ angesehen, indem man ihn – fälschlich – als Pädo“philie“ bezeichnet. Dabei handelt es sich vor Allem bei Letzterem oft genug um das genaue Gegenteil von dem, was wir in anderen Zusammenhängen als „Liebe“ ansehen würden.

  • "In so einer intimen Situation sind beide Partner nackt - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Prostituierte ist vielleicht sehr attraktiv, und dem Mann wird bewußt: ich bin blass und habe einen Hängebauch."

     

    So ist es. Die Begleitumstände von Sexualaktivitäten lösen außerhalb des intimen Kontextes für gewöhnlich Abneigung, Befremden, ja sogar Ekel aus. Die nackte Blöße, das Zucken, das Grimassieren, die Geräusche, die körperliche Nähe, die klebrigen Absonderungen, die Gerüche. Das Gefühl der Schutzlosigkeit, des Ausgeliefertseins. Die ganze Erbärmlichkeit dieser Vorgänge. Für sich genommen vollkommen unattraktiv.

     

    Damit wir Menschen trotzdem miteinander kopulieren, was nicht zuletzt eine der Voraussetzungen für unsere Fortpflanzung ist, hat die Natur sich einen Trick ausgedacht: Hormone kurbeln die Phantasie an und führen dazu, dass wir in eine Art Rauschzustand geraten, der uns dazu verführt, mit einer gewissen Begeisterung zu betreiben, was wir unter anderen Umständen nur mit „Igitt“ abtun würden. Idealerweise ergreift sie beide (oder alle) IntimpartnerInnen. Sexuell einigermaßen erfahrene und robuste Personen sind allerdings in der Lage, Sexualpraktiken auch als Gefälligkeit oder Dienstleistung zu erbringen, ohne daran per se Freude zu haben. Über Jahrtausende war das das übliche Modell in der (sexuellen) Beziehung von Frauen zu ihren Männern. „Stillhalten bis er fertig ist“ als (eheliche) Pflicht der Frau. „Sie so oft vaginal penetrieren, bis sie schwanger ist“: Vorgage für den (Ehe-)Mann. Im Gegenzug gab er ihr Schutz (vor den Übergriffen anderer Männer) und Unterhalt für sie und die gemeinsamen Kinder. Das uralte Tauschgeschäft wird in der Prostitution fortgeführt. Und auch der Blasse mit dem Hängebauch darf so gegen Entgeld eine Frau mit einer Physis benutzen, die für ihn im gewöhnlichen Kontext nur verfügbar wäre, wenn er einen sehr hohen sozialen Rang hätte.

  • AD
    Aaron Dürer

    Frau José schreibt:

    "Dass Frauen für Sex Geld nehmen, ist eher eine Rebellion gegen das Patriarchat, das Männer ja uneingeschränkten Zugang zu Sex sichern möchte."

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Frau Jose zu dieser Aussage kommt:

    Frau José hat einen vorbereiteten Text abgelesen.

    Frau José hat nicht überlegt was sie gesagt hat.

    Frau José wollte immer schon mal was über Prostitution sagen und ein bischen Verwirrung stiften.

    Eins ist klar: Der Satz widerspricht sich. Eher müsste dastehen: Dass Frauen für Sex Geld nehmen, ist ein illiosionärer bis kläglicher Versuch einer Rebellion gegen das Patriarchat, das Männer ja uneingeschränkten Zugang zu Sex sichern möchte, da nur sehr wenige Männer ausgeschlossen werden, die vergleichbar das Geld für eine Spa-Floating-Session nicht haben. Im Gegenteil: Das "reichhaltige Angebot" ermöglicht es nahezu allen Männern sexuell zu konsumieren, besonders dann, wenn man auch den internationalen Sextourismus dazunimmt. Im Jahr der Ausstellung Sexarbeit in Hamburg wurde aus dem Milieu vermittelt: Reich werden kann frau nicht, eher etwas mehr konsumieren. Daran sieht man, dass das kommerzielle Sex-Angebot sich dem Preisniveau von Nachfragenden immer mehr anpasst anstatt eine wirksame Selektion pro Qualität erzeugt. Wenn diese starken Frauen in diesem Sex-Gewerbe soviel Macht hätten, wie Frau José uns vermitteln will, wieso fällt der Preis der Sex-Angebote stetig? Wo ist denn der angekündigte Ansturm zur EM 2006 geblieben, während die Männer in Sportsbars ihre Fussballhelden feierten? Wer hat denn die Macht auf dem Markt? Das Interview mit Frau Jose ist nur ein weiterer Versuch, das Sterben des Rotlichtmilieus aufzuhalten, mit euphemistischen und nostalgischen Bildern wie der Rebellion gegen das Patriarchat. Wieso musste dem Hamburger Stadtteil St. Pauli Bestandschutz gewährt werden? Damit niemand der Bordellbetreiber auf die Idee kommt, ihre dahinsiechenden Etablissments gegen ordentlich Geld an Hotelketten oder andere Wachstumsbranchen zu verhökern! St. Pauli wird jedoch über kurz oder lang zum Rotlicht-Museum. Das Internet, AIDS und wahrscheinlich auch die Globalisierung in Form von unserer verdichteten Arbeitswelt und/oder der Subjektivierung von Arbeit hat eine Generation von Menschen hervorgebracht, die gar keine Lust mehr am Sex hat, in Japan nennt man das Phänomen "soushokukei danshi", die "fleischlosen" Männer. Ich sage hiermit den Tod der Prostitution und auch der Pornografie voraus. Es ist nur eine Frage der Zeit, ab wann dieses als Massenphänomen durch unsere Gesellschaften zieht. Sehr wahrscheinlich jedoch mit nächsten industriellen Revolution der Roboter und dem Ende menschlicher Arbeit insgesamt. Sex und Fortpflanzung war notwendig für die Versorgung der Familie und Älterer. Sie wird es nicht mehr sein, wenn Maschinen-"Sklaven" uns versorgen, selbst Sex-Roboter sind denkbar, für alle, die dann noch dem Sextrieb fröhnen wollen. Bald werden wir sogar als Cyborgs ewig weiterleben, siehe Projekt 2045.org - interessant, dass der Dalai Lama dieses Projekt unterstützt. Uns stehen umfassende und zuvor undenkbare Umwälzungen bevor. Verfasst im Jahr 2013. Wir sehen uns im Jahr 2023 und 2033 im lassen Revue passieren!

  • R
    Robby

    @ Mazza: Ihre Blickweise auf Prostitution ist völlig klischeebesetzt.

    Die wenigsten Männer, die zu einer Prostituierten gehen, gehen dort in, weil sie »Macht» ausüben wollen oder »nur rammeln» wollen – meist sind es Männer, die außerhalb einer bestehenden Partnerschaft – anders als Frauen! – nicht die Gelegenheit haben, Hautkontakt und Sex zu erfahren. Als Mann ohne feste Partnerschaft ist es nämlich sehr viel schwieriger als für Frauen, überhaupt einmal in den Genuss weiblicher Berührungen und eines weiblichen Körpers zu kommen. Einsame Frauen finden zumindest immer noch einen Sexualpartner, umgekehrt is dies nicht selbstverständlich.

    Ich selber bin schon mehrmals bei einer Prostituierten gewesen – aus eben dem Grund: Immer dann, wenn ich keine Partnerschaft hatte und drohte erotisch-sexuell zu verwaisen, weil ich kein Aufreißertyp bin.

    MACHT: Oh, ein sehr differenziert zu betrachtendes Thema. Eine Drogenabhängige, die unter Entzugserscheinungen auf den nächsten Freier wartet, übt sicherlich keine Macht aus. Aber eine Prostituierte, die sich aus freien Stücken dazu entschlossen hat, mit ihrem Körper Geld zu verdienen? Mir hat eine Prostituierte mal gestanden, dass sie genau aus diesem Grund anschaffen geht: Weil sie die Macht genießt, dass Männer für ihr Verlangen nach Zärtlichkeit und Sex BEZAHLEN müssen und den Sex also nicht kostenlos erhalten. Wenn man frei von Klischees denkt, dann stellt man fest, dass die Machtsituation ganz von der jeweiligen Konstellation abhängig ist.

     

    Und Prostituierte waren früher Sklavinnen? Abgesehen davon, dass dies nicht für alle galt, waren etwa in den mittelalterlichen Feudalgesellschaften auch Bauern und Soldaten Leibeigene …

  • M
    Maria

    @Mazza:

     

    Prostitution ist weder Patriarchal noch feministisch. Es ist ein typisch weiblicher Arbeitssektor, insofern ist es nicht revolutionäre Feministisch dort tätig zu sein, genausowenig wie Krankenschwestern, die ja auch eine traditionell weibliche Rolle ausüben. Aber Prostitution gab es schon weit vor dem Patriarchat, was sich geändert hat ist der Respekt Prostituierten gegenüber.

     

    "mag ja sein, daß es welche gibt, die völlig abschalten können oder sich selbst was vormachen"

     

    Ich finde es extrem arrogant von ihnen, wie sie bei der Beurteilung der Lebenswahl anderer von ihrer eigenen Empfindlichkeit ausgehen. Es gibt auch Menschen die schlicht Freude and Sex haben und bei der Partnerwahl flexibel sind.

     

    "prostitution entstand nicht, um frauen glücklich zu machen - sie wurden früher als sklavinnen gehalten"

     

    In gewissen Epochen, ja. Daneben gab es aber meistens auch freie Huren. Auch Ehefrauen waren damals ihren Männern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, wie Sklavinnen eben. Wenn man in der Geschichte noch weiter zurückgeht, sieht man dass ein respektvoller Umgang der Gesellschaft mit Prostitution möglich ist. Prostituierte waren vor der Antike oft Priesterinnen, welche hoch respektiert waren. Sex galt für Frauen nicht als erniedrigend. Land wurde damals zumindest im vor-hellenischen Westen auch über die weibliche Linie vererbt. Erst später kamen in den Kulturkreisen, die unsere geprägt haben, das Patriarchat auf. Von den heiligen Huren blieb als Überrest nur die Hetären übrig, die zwar angesehen und gebildet waren, aber in einer weit dienenderen Postition als ihre Vorgängerinnen.

     

    "ohne den machtfaktor `geld` würde eine frau sich sicherlich nicht in das prostitutions-gewerbe einfinden."

     

    Würden Sie etwa umsonst arbeiten? Für viele Prostituierte ist es eben wirklich NUR ein Job, und es geht nicht um das persönliche Vergnügen. Allerdings gibt es genug, welche aus Leidenschaft das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Dass die meisten Prostituierten aus Osteuropa kommen liegt an globalen Ressourcenungleichheiten, und da die kultur dort wesentlich patriarchaischer ist ist es kein Wunder,dass diese Frauen sich auch mehr gefallen lassen als ihre Deutschen Kolleginnen.

  • M
    mazza

    prostitution ist "rebellion gegen das patriarchat" - das kann doch nicht wirklich die meinung der ex-prostituierten sein? prostitution ist eine patriarchale einrichtung und die ausübung und annahme dieses gewerbes die hinwendung zu einer patriarchalen un/kultur. prostitution entstand nicht, um frauen glücklich zu machen - sie wurden früher als sklavinnen gehalten und mussten sich den sexuellen wünschen der männer unterordnen. natürlich besteht ein machtverhälnis - männer haben das geld und bezahlen frauen für sexuelle handlungen - eine prostitutierte hat sicherlich nicht bei jedem kontakt mit ihrem käufer einen orgasmus, oder? die meisten sind froh, wenn der käufer wieder das zimmer verlässt. also , eine recht einseitige geschichte - ohne den machtfaktor `geld` würde eine frau sich sicherlich nicht in das prostitutions-gewerbe einfinden. ich bin auch entsetzt darüber, wie wenig die ex-prostituierte auf die situation der meisten frauen eingeht, die diesen job nur aus sozialer härte ausüben. ein großer anteil von migrantinnen und ostasiatinnen sind betroffen. es entstehen großbordelle, die mehr an eine institution ähnlich einer massentierhaltung erinnern, wo frauen rund um die uhr zur allgemeinen fleischbeschau den männern aufgetischt werden. das ist menschenunwürdig! glückliche huren, mag ja sein, daß es welche gibt, die völlig abschalten können oder sich selbst was vormachen. eine art schutzfunktion - viele prostitutierte aber verachten in ihrem innersten männer und deren sex. interessen, die sich nur aufs `rammeln` und `benutzen` beschränken. es ist unverständlich, dieses hässliche patriarchale gewerbe, in dem es weltweit viel leid für mädchen, frauen gibt, auch noch zu beschönigen. darin zeigt sich mir eine große gefühlskälte und wenig empathie-empfinden für alle frauen, die unter zwang handeln müssen. und die meisten frauen handeln aus armut und daraus resultierend auch unter zwang - für viele bedeutet das eine enorme innere überwindung, zig männern täglich ihren körper anzubieten...und den käufern von frauenkörper ist der faktor `frau/mensch` völlig egal - warum können männer nicht lernen, daß der frauenkörper keine sex-ware ist? zumal die wenigsten käufer von frauenkörper sich wünschen, daß ihre mütter, ihre freundinnen, ihre schwestern und lebensgefährtinnen den job einer prostituierten machen müssten. auch hierin liegt die doppelmoral, und zwar derjenigen, die frauen als `ware` benutzen.

  • D
    Diana

    danke, heide, für dieses interview. eine unaufgeregte position im lauten kreischigen diskurs um die prostitution. wie wohltuend!

  • C
    Chris

    Es ist natürlich schlimm, wenn Menschen sexuellen Missbrauch erleiden mußten. Wird es davon weniger geben, wenn man Prostitution verbietet?

     

    Ich denke, dass es das Problem eher verschlimmern würde. Denn wenn sich (i.d.R.) Männer ihre Bedürfnisse nicht einfach auf dem freien Markt befriedigen können, erhöht sich das Risiko illegaler Aktivitäten! Ich glaube, das Prostitution hilft, das viele Menschen glücklicher und ausgeglichener sind. Den Kriminellen (Zuhältern, Schwarzarbeitern etc.) muß natürlich das Handwerk gelegt werden, aber das ist in jedem anderen Gewerbe auch so. Wegen Pfusch und Schwarzarbeit am Bau wird ja auch nich gleich das Baugewerbe verboten!

     

    Mir persönlich geht diese oberflächliche Polarisierung und Moralapostelei, die häufig um das Thema betrieben wird, extrem auf den Senkel. Dieser Artikel hier ist erfrischend anders.

     

    Es ist das älteste Gewerbe der Welt und es wird es m. E., unabhängig von der Gesetzeslage, immer geben. Sex ist ein menschliches Bedürfnis und der Markt dafür ist da.

     

    In unserer individualisierten postmodernen Gesellschaft hat dennoch längst nicht mehr jeder einen Partner/Partnerin; das betrifft nicht nur "alte geile Säcke" sondern insbesondere auch junge, attraktive Menschen.

     

    Auch ich habe schon für Sex bezahlt und würde mich auch dafür bezahlen lassen, wenn die Rahmenbedingungen (safe, zwanglos, attraktiv) stimmen.

    Ein Verbot bewirkt eine massive Verschlechterung dieser Rahmenbedingungen, zulasten insbesondere der Frauen, die auf dieses Einkommen angewiesen sind.

    Aber natürlich auch zulasten derer, die wirklich Spaß an diesem Beruf haben.

  • C
    carina

    ich habe selbst sexuellen mißbrauch in der kindheit, lange theerapien und prostitutionserfahrungen hinter mir und kann die hamburger studie leider mur bestätigen.

    Ich habe keine einzige glückliche Hure getroffen.

  • A
    Anne

    Ich bin entsetzt über die versuche , mit der frau jose hier die prostitution `weichzeichnet`.

    Unglaublich, wie sie die realität ignoriert, daß bewiesenermassen die meisten prostitutierten in ihrer kindheit/jugendzeit sex. missbrauch erleiden mussten. Sie sollte die lebensgeschichte von Lisa Moos `Das erste Mal und immer wieder` lesen, die alle höhen und tiefen des hurenlebens, sex. missbrauch i.d. familie kennen gelernt und erschreckende erfahrungen aus dem rotlichtmilieu und der welt der käuflichen liebe gemacht hat.

     

    Keine welt, die ich einer frau zumuten möchte, keine welt, die sich die frauenbenutzer für sich persönlich oder ihre eigenen freundinnen, ehefrauen, mütter, schwester, töchter wünschen...

  • AW
    andreas weil

    die männer jubeln, die frauen schimpfen (meist). ein kontroverses thema, das man anscheinend nicht ohne seine eigene geschlechterrolle zu verteidigen, diskutieren kann. fakt ist, prostituierte sind ware. man kuft einen menschen, genauso wie man einen menschen kauft, um seine wohnung zu putzen. unterscheiden muß man trotzdem. eine edelnutte, meinetwegen für die altherrenfantasie eine studentin, hat die wahl, sich auf angenehme freier und bedingen einzulassen. sie gleicht einer putzfrau, die zweimal pro woche eine wunderschöne wohnung putzt mit ipod im ohr und wiegeschritt für 100 euro die stunde. das ist aber nicht die realität. punkt.

  • EH
    E. Heuser

    Das Ergebnis der von Oestreich zitierten Hambur-ger Studie deckt sich mit dem einer großen UN-

    Studie: 80 Prozent der Prostituierten sind Opfer

    von sexuellem Missbrauch.

    Die im Kindes- und/oderJugendalter erfahrene/ge- lernte sexuelle Fremdbestimmung wird danach als Einstiegsdisposition für die Prostitution gesehen. Das scheint da Costa Jose zu ignorieren oder nicht zu wissen. Nach ihr trifft das nur auf die im "normalen Leben gescheiterten" Prostituier-ten , nicht aber auf die "teueren Callgirls oder Hausfrauen" zu. Wenn sie dann gar von Prostitu-tion als "Rebellion gegen das Patriarchat"

    spricht, ist das ihrem Mangel an Logik und Objek-tivität zuzuschreiben. Damit kann man Schwarzer nicht widerlegen,sondern nur bestätigen.

  • AL
    Andrea L.

    Ein sehr differenziertes Bild eines allzu oft totgeschwiegenen oder romantisierten oder auch verteufelten Themas- und auf jeden Fall weit realer und glaubwürdiger als die ewige Schwarz-Weiss-Malerei der Feministen und die der Machos!

  • C
    Carmen

    Diese ewige Schwarz-weiß-malerei von Unwissenden mit Vorurteilen nervt!Danke für das Interview, denn in diesem Bereich gibt viele Farbnuancen...

  • JK
    Jürgen K.

    Ich zitier mal:

    "Ein Freier umgeht den mühseligen Abgleich von Bedürfnissen mit einer Partnerin. Stattdessen kauft er, dass eine Frau ihn bedient. Ist das nicht schon schräg?"

     

    Ist es nicht schräg, daß es einfacher und müheloser ist, eine Frau zu kaufen als sich mit einer Gewitterziege zu synchronisieren;) ?

    Und hier liegt die Wurzel des Übels der falschverstandenen Emanzipation:

    Man will gleiche Rechte, aber nicht gleiche Verpflichtungen. Solange Frau den "Sex" hatte, hatte sie es nicht nötig, ihre Bedürfnisse mit dem Partner abzugleichen und darin Kompromisse einzugehen. Und laut der schwarzen Alice solls gefälligst auch so bleiben. Der alte Charles B. hatte schon recht, als er vom "Währungssystem Möse" sprach.

     

    In der DDR war man da schon Lichtjahre weiter.

  • MC
    Marcus Cyron

    Ich kenne Frau da Costa Jose recht gut. Und ich wage einmal das Urteil, daß sie durch und durch emanzipiert ist und absolut keine gestörte Ex-Nutte, wie sie in der Vorstellung von Personen wie Schwarzer offenbar ausschließlich vorkommen. Über Frau da Costa Jose konnte ich auch ein paar andere Frauen kennenlernen, die in diesem Gewerbe tätig sind (so bei einer Podiumsdiskussion zur "Prostitution im Medienzeitalter" im letzten monat im Hebel am Ufer in Berlin). Diese Frauen sehen sich nicht als Opfer - im Gegenteil, es sind starke Frauen, die erstens genau wissen, was sie tun und zweitens dieses aus freien Stücken tun.

     

    Aber vieleicht ist es nicht mehr so leicht, wenn man seit 30, 40 Jahren immer stur einen Weg geht. Die Positionen nie ändert und enrsthaft meint, für Frauen habe sich in den letzten Jahrzehnten in diesem lande nichts verändert. Aber hauptsache man ist noch genug im Gespräch, um ab und an mal bei Tommy Gottschalk auf dem "Wetten Dass?"-Sofa sitzen kann. Ausgerechnet bei einem Mann, dem der Sexismus aus jeder Pore quillt (zumindest macht er immer diesen Eindruck, wenn man ihn mit den Frauen in seiner Show agieren sieht). Aber da ist Frau Schwarzer so ruhig. Sie prügelt lieber auf Frauen ein, die wirklich emanzipiert sind.

     

    Es ist unbestritten, daß Prostitution indiesem Land auch Blüten treibt, die man schwerlich positiv sehen kann. Vieleicht sind das ja Kollateral-Schäden im Kampf gegen die böse Männlichkeit. Man kann ja von Prostitution und Pornografie so viel oder so wenig halten wie man möchte. Aber wenn das der wichtigste Kampf der Emma ist, ist es entweder wirklich schon sehr traurig für dieses Relikt aus den 70ern, das Damals zweifelsohne innovativ war. Oder aber die Relationen haben sich massiv verschoben. Es ist fatal wenn eine Frau wie Frau Schwarzer ihre Moralvorstellungen auf alle Anderen Menschan ausdehnen möchte. Besonders deshalb, weil ihr immernoch so viele Leute zuhören, gar folgen.

     

    Daß das Emma-Leserinnen und Schwarzer-Verehrerinnen nicht glücklich macht, wenn nun eine Frau mit Sachverstand und Kenntnisreichtum, vor allem aus eigenem Wissen paroli beiten kann ist klar. Das ist auch bei einigem Feedback hier zu erkennen. Da kann ich aber nur sagen - lebt weiter in den 70ern und laßt den Rest des Landes frei leben. Jeder nach seiner Fasson. Und nicht nach der Euren. Danke, Juliana, für deine Worte. Für die Verteidigung derer, die ihr Leben so führen wollen, wie es ihnen gefällt. Und danke, daß du deine Meinung auch zeigen kannst, ohne daß du eine einfache Gegenhaltung einnimmst, sondern auch Probleme ansprichst. Reale Probleme. Keine antiquierten Moralvorstellungen.

  • B
    Barnie

    Vielen Dank für den guten Artikel. Leider werden die Kunden, die sich ja eigentlich noch mehr verstecken als die Prostituierten, zu selten gehört.

    Ich besuche - als Mann - selbst des Öfteren Prostituierte. Irgendein Machtdenken entwickele ich dabei nicht - Motiv ist einfach die Lust auf Abwechslung und, so profan ist das, guten und ästhetischen Sex, so wie andere Leute gern ein gutes Essen im Restaurant genießen.

    Ich kann mir vorstellen, dass viele Frauen insgeheim einen Groll gegen Prostituierte haben, weil sie um "Konkurrenz" fürchten. Das nicht zu Unrecht: Viele Prostituierte verstehen ihr "Handwerk" - wen wundert es - eben sehr gut. Natürlich gibt es dort keine Liebe und Romantik, aber die suche ich auch nicht immer. Dass alle Frauen den Beruf gezwungenermaßen und freudlos machen, kann ich mir nicht vorstellen. Auch wenn den Prostituierten klar war, dass ich bei ihnen jeweils nur einmaliger Kunde war, haben sich viele große Mühe gegeben und waren mit nicht nur gespielter Freude bei der Sache. Die meisten wirken übrigens recht selbstbewusst.

  • FM
    Frau Maier

    jaja, wie schön, dass wir Frauen das Patriarchat schon seit hunderten von Jahren so trickreich durch Prostitution untergraben. Damit haben wirs den Männern mal so richtig gezeigt! Sie denken, die Körper der Frauen stünden für ein wenig Geld beinahe überall zu ihrer Verfügung- doch die Wirklichkeit sieht ganz anders aus, GANZ anders. Prostituion, der Rebellionsklassiker!

  • OJ
    Ole Jantzsen

    Sehr differenzierte und humane Position!

     

    "Sexy Illusion" - das trifft die Realität einer Branche, die mit dem bloßen Schein handelt, recht genau. Alice Schwarzer dagegen verbleibt ganz an der schlichten Oberfläche.

  • TW
    Tazleser W.

    An die Tazredaktion, Frau Oestreich und Frau da Costa Jose,

     

     

    hurra und vielen Dank! Ein wirklich äußerst gelungenes Interview! Es war schon wirklich sehr lange an der Zeit, die Diskussion über dieses all zu lange verdrängte und stets randständig und schräg behandelte Themena differenzierter und in solch reflektierter Weise zu führen.

     

    Ich finde Frau da Costa Jose bringt die Dinge sehr präzise auf den Punkt und ist in ihrer Meinung in jeder Hinsicht zu unterstützen.

     

    Vive la liberté

     

     

    Vielen Dank für ihre Zeit

     

    ihr Tazleser W.

  • K
    Kanter

    der bericht ist dumm und borniert.

  • M
    Marion

    Hochinteressanter Beitrag der der Komplexität des Themas gerecht wird. Danke!

  • LN
    Lenka Nieblova

    Solche Aussagen/Artikel nennt man Propaganda. Diese dienen anderen Zwecken als zur Aufklärung.

  • AD
    a. diekmann

    Danke für den sehr reflektiertem Beitrag.

    Diekmann