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Ex-IWF-Chefökonom über Bankenkrisen"Ackermann ist gefährlich"

Die nächste Krise kommt, sagt Ex-IWF-Chefökonom Simon Johnson - und warnt vor dem Chef der Deutschen Bank. Der setze auf hohe Renditen, weil er weiss, dass der Steuerzahler notfalls haften wird.

Die Banken gehen noch immer waghalsige Risiken ein, indem sie enorme Kredite aufnehmen, denen kaum Eigenkapital entgegensteht. Bild: rtr
Ulrike Herrmann
Interview von Ulrike Herrmann

taz: Herr Johnson, die Deutsche Bank erwartet 2011 einen Rekordgewinn von 10 Milliarden Euro. Ist die Finanzkrise vorbei?

Simon Johnson: Der deutsche Finanzsektor ist sehr problematisch, und die Deutsche Bank ist besonders gefährdet, sich selbst in die Luft zu jagen. Ihr Chef Josef Ackermann ist einer der gefährlichsten Bankmanager der Welt, weil er darauf besteht, eine Eigenkapitalrendite von 20 bis 25 Prozent zu erzielen. Ein so hoher Gewinn ist nur möglich, weil er genau weiß, dass die Deutsche Bank ein Systemrisiko darstellt und daher von den Steuerzahlern gerettet würde, falls ein Konkurs droht. Also wird auf Gewinn spekuliert - was dann auch die Boni der Manager maximiert.

Ackermann will die neuen Eigenkapitalrichtlinien des Bankenabkommens Basel III schon 2013 erfüllen. Deswegen wird die Deutsche Bank Aktien für 18 Milliarden Euro ausgeben.

Basel III bringt überhaupt nichts. Es verlangt von den Banken weniger Eigenkapital, als Lehman Brothers am Tag vor seiner Pleite hatte! Wenn das Finanzsystem sicher sein soll, muss das Eigenkapital bei 20 bis 45 Prozent der Bilanzsumme liegen. Momentan kommt die Deutsche Bank nur auf 4 Prozent. Ackermann ist auch deshalb so gefährlich, weil er der Präsident des Institute of International Finance in Washington ist, dem Epizentrum des internationalen Banklobbyismus. Dieses Institut kämpft mit allen Mitteln gegen höhere Eigenkapitalrichtlinien.

Eigenkapital in Höhe von 45 Prozent hatten die Banken zuletzt im 19. Jahrhundert. Schon 20 Prozent würden bedeuten, dass die deutschen Banken Billionen von Euro auftreiben müssten, wenn sie weiter Darlehen vergeben wollen. Wären da nicht das Kreditgeschäft und in der Folge viele Jobs in normalen Firmen in Gefahr?

Frühjahrstagung

IWF und Weltbank: Am Wochenende kommen die Finanz- und teils auch Entwicklungsminister der 182 Mitgliedstaaten des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Vertretern des IWF und der Weltbank zu deren gemeinsamer Frühjahrstagung zusammen. Es geht um die derzeitigen geopolitischen Veränderungen, aber auch um Lehren aus der Krise. Dazu gehört die Regulierung der Finanzmärkte.

G 20: Am Rande findet eine Reihe kleinerer Treffen statt. So werden am Freitagabend die Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer über Währungsfragen, Wechselkurse und die Spekulation mit Rohstoffen und Lebensmitteln beraten.

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SIMON JOHNSON ist 1954 geboren. Von 2007 bis 2008 war er Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF). Derzeit ist er Professor am MIT in Cambridge. Zusammen mit James Kwak schrieb er den Bestseller "13 Bankers: The Wall Street Takeover and the Next Financial Meltdown" (2010). Beide betreiben den Blog "The Baseline Scenario"

Dieses Schauerszenario entwerfen die Banken immer wieder gern, um die Aufsicht zu verunsichern. Aber die Schweiz hat sich längst dafür entschieden, dass die Banken künftig ein Eigenkapital von 19 Prozent benötigen, und auch die Briten diskutieren ein Niveau von 20 Prozent. Beide Länder verstehen, dass Institute wie die Deutsche Bank hochgefährlich sind, deren Bilanzsumme fast an das Bruttoinlandsprodukt heranreicht. Solche Banken sind nicht nur zu groß, um sie pleitegehen zu lassen - sie sind auch zu groß, als dass man sie retten könnte.

Auch in den USA scheinen die Megabanken die Lobby-Schlacht gewonnen zu haben. Die US-Notenbank FED erlaubt den Instituten, höhere Dividenden zu zahlen und Aktien zurückzukaufen. Damit senken sie ihr Eigenkapital sogar!

Die Regulierung der Fed ist völlig unbefriedigend. Aber die Debatte geht weiter. Nehmen Sie nur die Einzelhändler in den USA: In landesweiten Anzeigen attackieren sie jetzt die Banken wegen der Kreditkartengebühren. Und auch andere Industriezweige werden bemerken, dass es ihnen schadet, wenn die Banken zu mächtig sind. Denn die Banken usurpieren große Teile der Profite: 2010 hat der Finanzsektor in den USA 30 Prozent aller Firmengewinne für sich vereinnahmt -obwohl er weniger als 10 Prozent zur Wertschöpfung in der Wirtschaft beiträgt.

Auch in Deutschland werden Firmenchefs zu Wutbürgern, wenn sie an die Gewinnmaximierung und die Verdienstmöglichkeiten bei den Banken denken. Geändert hat sich bisher nichts.

Als ehemaliger Beamter kann ich Ihnen versichern, dass Regierungen irgendwann reagieren, wenn sie allzu sehr von den Einschätzungen der Experten abweichen. Dieser akademische Konsens wird selbst die Wall Street erreichen: Investmentbanker werden schließlich an Universitäten ausgebildet und von den Universitäten intellektuell unterstützt.

Aber zählt wirklich das bessere Argument? In den USA hat der Präsidentschaftswahlkampf 2012 begonnen, und der Finanzsektor wird Millionen an einflussreiche Politiker spenden.

Stimmt, die Banken spenden mehr als jede andere Branche. Allein zwischen 1998 und 2008 hat der Finanzsektor in den USA 1,7 Milliarden Dollar in die Wahlkämpfe investiert und weitere 3,4 Milliarden für Lobbyarbeit ausgegeben. Doch trotz dieser enormen Summen bestand der eigentliche Lobbysieg darin, dass die Banken die herrschende Ideologie prägen konnten. Auch die Aufseher glaubten: Große Wirtschaftsnationen benötigen große Banken, die nicht zu sehr reguliert werden dürfen, damit sie sich international durchsetzen können. Da war gar keine Verschwörung mehr nötig. Doch genau diese ideologische Vorherrschaft ist nun erschüttert.

Der Kampf der Banklobbyisten konzentriert sich jetzt auf den sehr profitablen Handel mit Derivaten, abgeleiteten Finanzprodukten, die die Finanzkrise zumindest beschleunigt hatten. Weltweit hat er schon wieder ein Volumen von 600 Billionen Dollar. Nach der neuen US-Regulierung sollen Derivate weiterhin außerbörslich gehandelt werden dürfen, wo die Transaktionen kaum transparent sind. Bedingung: Der Endkunde ist eine normale Firma und keine Bank. Ist das ein Modell für die EU? Bei vielen Politikern ist es populär.

Diese Unterscheidung zwischen Banken und angeblichen Nichtbanken ist sehr gefährlich. Energiekonzerne treten schon jetzt als Derivatehändler auf. Wenn künftig alle nichtfinanziellen Unternehmen von der Regulierung ausgenommen sind, dann würden diese Firmen anfangen, die bisherige Rolle der Banken zu übernehmen und massiv mit Derivaten zu spekulieren. Die nächste Krise würde dann nicht von Banken ausgehen, sondern von den Nichtbanken.

Sollte man einige Derivate und Wertpapiere einfach ganz verbieten - etwa Schachtelverbriefungen wie CDOs, also Kreditausfallversicherungen?

Das ist eine interessante Idee. Aber am wichtigsten ist, alle Derivate transparent über eine Börse abzuwickeln. Undurchsichtige Märkte und komplexe Produkte sind nur dazu da, um jemanden hereinzulegen - entweder den Kunden oder die Aufsicht.

Das Derivategeschäft ist hoch konzentriert. 2010 kontrollierten nur fünf Banken 96 Prozent des US-Markts. Was bringen da Börsen? Die fünf Banken würden doch weiterhin nur miteinander handeln.

Jetzt sind wir wieder beim Anfang: Auch beim Handel mit Derivaten geht es vor allem um das Eigenkapital, das von den Banken hinterlegt werden muss, um Verluste abzufedern. Dieser Kampf muss gewonnen werden.

Die letzte Krise war eine Immobilienblase. Was kommt nun?

Ich weiß nicht, was für eine Krise kommt - nur, dass sie kommt. Die Banken gehen noch immer waghalsige Risiken ein, indem sie enorme Kredite aufnehmen, denen kaum Eigenkapital entgegensteht. Geht die Wette auf, kassieren einige Investmentbanker riesige Profite. Platzt die Wette, wird die Rechnung von den Steuerzahlern übernommen. Dies ist das klassische Rezept für eine neue Krise.

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39 Kommentare

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  • B
    BiBo

    Ach und noch was, was gerade fuer Staatsbanken gilt, die Manager verhalten sich gemaess ihrer Zielvorgaben. Danach werden sie bewertet und bezahlt. Daher macht ein Manager nur das, was darin steht. Und wenn da Gewinnmaximierung steht, wird das gemach. Wenn da stuende, nachhaltige Entwicklung unter sozial und oekologischen Aspekten, dann wird das gemacht.

     

    PiffPaffPuff

     

    und bei Staatsbanken kann, wie der Name sagt, der Staat diese Ziele definieren.

  • TS
    Theodorakis sagt dazu: JUNTA

    Er spekulierte und verdiente fett auf Griechenlands Pleite und hampelte anschliessend wie der (deutsche) Staatschef durch Athen.

    "Rettungsschirme" kosten den "Hilfeempfänger" neben dem Ausverkauf des Landes, Zerschlagung der Sozialsysteme und Lohndrückerei - mindestens unter Existenzminimum, damit die letzten in Familienbesitz verbliebenen Grundstücke der ehemaligen "Gastarbeiter" fast verschenkt werden müssen; natürlich an "Investoren" - zwecks "Wettbewerbsfähigkeit" (für nicht existente Produkte) auch noch Zinsen z.z. um die 5%.

    D.h. die selbstlosen "Retter" verdienen Milliarden. "Hilfe" könnte es wohl eher heissen, wenn sich der Profit in der Nähe des Leitzinses befinden würde, aber dann können ja die Gläubiger der "Pleitestaaten" nicht verdienen.

    Mikis Theodorakis spricht von einer "ökonomischen Junta", die nach Wahlbetrug mit 20% regiert:

    http://www.keeptalkinggreece.com/2011/04/05/theodorakis-stuns-greeks-in-rare-tv-appearance/

  • B
    BiBo

    Ganz allgemein finde ich es schon witzig, wie viele hier einen Kommentar abgeben, aber nicht mal den Hauch einer Ahnung von diesen Themen haben, respektive nicht mal auf wikipedia nachschauen.

     

    Zum Thema 600 Billionen, es werden auch täglich Devisen und Devisenoptionen gehandelt, die die tatsächliche, weltweite Geldmenge um das vierfache übersteigen. Auch ein Zeichen, dass der Finanzmarkt übergeschnappt ist.

     

    Was mich nur so stört, und das als Anhänger der sozialen Marktwirtschaft. Dadurch, dass Banken systemimmanent genannt werden (und lieber naja nicht nur Staatsbanken, siehe die CoBa), wird ja ihr Risiko verlagert. Normalerweise müssen (und so auch real) die Banken ein Risikomanagement betreiben. Nun gibt es diesen potentiellen Rettungsschirm, so dass das Risiko von den Bankern, insbesondere aus dem Investmentbereich (da wo die Banken das Geld verdienen, mein Girokonto und mein Bausparvertrag reichen nicht mal für den Tagessatz von Joe Ackermann) auf die Seite der Steuerzahler.

     

    Überspitzt, cool, sagt der Investmentbanker, ordentlich zocken, geht es gut, gibt es den neuen Porsche, wenn nicht, Staatskasse fängt auf. Mit anderen Worten, hier hat die Marktwirtschaft versagt, denn diese besagt ja, jeder ist seines Glückes Schmied, wenn das Unternehmen pleite geht, ist das so, wir sorgen aber dafür, dass du nicht unter der Brücke pennen mußt.

     

    Ergo, es bedarf Instrumente und Regeln, die genau diesen Spielraum eingrenzen, damit Banken das Risiko behalten. Dann werden die auch wieder ruhiger und gehen nicht so zocken. Mit Appellen erreicht man nicht, dass die Jungs und Mädels das zocken lassen und an der Marktwirtschaft an sich würde ich auch ungern rütteln. Bleibt also den Markt so zu regulieren, dass zwar diese enormen Gewinne wegfallen, und meinetwegen am HBF FFM weniger Koks verkauft wird, und die deutschen banken im Vergleich zu Uk und US Banken in tollen Zeiten schlechter da stehen, aber in Krisenzeiten die Auswirkungen nicht sooooo gravierend sind.

  • MD
    maria daubenbuechel

    ackermann ist so sehr von sich überzeugt,das ihm jede art von selbstkritik fehlt.

    ihm geht es nur um gewinnmaximierung,vollkommen gleichgültig mit wem,oder auf wessen kosten,wenn es nur nicht seine eigenen sind.diese sorte mensch ist immer für die allgemeinheit gefährlich.

  • G
    gent

    @ Angus Grey: OTC derivatives market: According to Bank for International Settlements "$516 trillion at the end of June 2007". Zu finden hier: http://www.bis.org/publ/qtrpdf/r_qt0712.pdf

     

    Oder auch in "Newsweek" ist 600 Billionen zu finden:

    http://www.newsweek.com/2008/10/17/600-000-000-000-000.html#

     

    Und das sind "offizielle" Zahlen. Man darf nicht vergessen, das der CDS-Markt, dank Greenspan und Bernanke, bis heute völlig unreguliert und intransparent ist. Die geschätzten 60 Billionen sind hier deutlich die Untergrenze! In realistischen Schätzungen sollte man hier von weiteren 600 Billionen ausgehen.

     

    Dazu kommen die "unfunded liabilities", also die Zahlungsversprechen unserer Regierungen, von weiteren 350 Billionen...jetzt hast du eine ungefähre Schätzung, mit was wir es hier zu tun haben.

  • G
    gent

    Mal angenommen, die Banken weltweit würden gezwungen, ihre Eigenkapitalquote auf 10% zu erhöhen...das hiesse GAME OVER. JP Morgan hat eine EK-Quote von ~5,5%...

     

    Bei Bilanzsummen die, wie bei der DB, in die Billionen gehen, ist das doch garnicht möglich, ohne das eine Grossbank nach der anderen abklappt.

     

    Dank staatlicher "Rettungsmassnahmen" stehen wir vor dem Grössten Schuldenberg der Geschichte. Dank staatlicher "Rettungsmassnahmen" sind die Banken nun "too big to bail out" ...und nicht "too big to fail".

     

    Glückwunsch :(

  • S
    sk8erBLN

    @ Naja: 3.04.2011 18:02 UHR:

    "Herr Ackermann hat keinen Cent Hilfe kassiert und trotzdem die marode Postbank übernommen."

     

    Stimmt, Ackermann und die deutsche bank haben nur davon profitiert dass der us-steuerzahler die AIG seinerzeit gerettet hat. Das waren zig milliarden und ohne die würde fr den glaspalast in FFM schon länger ein nachmieter gesucht.

     

    Aber na klar, ackermann hat nie nie nie geld kassiert, und nie nie nie profitiert die deutsche bank von irgendwelchengarantierten staatsanleihen von bankrottstaaten. nie nie.

  • F
    flachatmer

    > Ist es ok wenn ich mir die Vorstellung bewahre, dass auf der Bank ein kleiner Safe mit meinem Geld drin ist, aehnlich wie bei Asterix bei den Schweizern?

     

    Klar ist das okay. Irgendwer muss denen ja schließlich ihr Wochenendressort bezahlen und ich bin Ihnen persönlich sehr verbunden, wenn Sie das freiwillig für mich mit übernehmen.

  • JV
    Jenseits von Böse

    Ein kluges und erhellendes Interview - Schade, dass Ulrike Herrmann es damit nicht auf die Titelseite geschafft hat. Viel zu oft landet sie auf den Meinungsseiten, obwohl ihre Artikel zum Kleinen Einmaleins jedes Lesers gehören sollten, der gesellschaftliche Zusammenhänge begreifen will, statt sich still oder aktionistisch über "die da oben" zu ärgern.

     

    It's the economy, stupid. Das haben - aus einer bürgerlichen Warte - Spiegel und Süddeutsche verinnerlicht: dort macht Ulrikes Interview Schlagzeilen. Warum nicht in der taz?

  • M
    Max

    Billionen stimmt schon. - Schau mal hier:

    http://en.wikipedia.org/wiki/File:Total_world_wealth_vs_total_world_derivatives_1998-2007.gif

     

    Daher wurden die Derivate auch mit Massenvernichtungswaffen verglichen...

  • M
    MTK

    Ergänzung @ German Döhm:

    Wer die Bank wechseln will, kann sich hier ganz gut informieren:

    http://www.attac.de/aktuell/bankwechsel/bank-wechseln/

  • FG
    Friedrich Grimm

    Man muss ganz schön bescheuert, raffgierig und skrupellos sein, um 20% - 25% Rendite für realistisch zu halten. Irgend jemand muss doch für diese total überzogenen Gewinnerwartungen bluten. Vermutlich in nicht allzuferner Zukunft wieder einmal der Steuerzahler. Ja: Die Dummheit des Menschen ist wirklich grenzenlos!

  • E
    EU-Gegner

    Wenn Banken in den Wahlkampf und für Lobbyarbeiten milliarden ausgeben, ist das nicht normal sondern offene Korruption und kriminelle Einflusnahme auf Politik.

    Leute wie Herr Ackermann und KOnsorten sind keine anständigen Geschäftsleute sondern Mitglieder in schwer kriminellen Mafiaorganisationen und gehöhren vor Gericht abgeurteilt: Einziehung des Privatvermögens und Freiheitsstrafen müssen die Folgen sein, wenn wir noch an unser Rechtsstaatliches System Glauben sollen.

  • D
    dummdummgeschoss

    @näppisch

    Die gute Frau Herman hat nich "trillion" mit "billion" verwechselt. Das Derivatevolumen ist tatsächlich ca. 10 x grösser als das "Welt BIP".

  • L
    Libertiner

    Was sagen eigentlich die Glühbirnen-Spezialisten aus dem EU- Parlament dazu?

  • F
    FAXENDICKE

    Politiker sind und bleiben doch bloß Handlanger und Lakaien derer die das Geld haben. Wie kamen sich diese ahnungslosen Merkel und dieser Großkotz von Steinbrück wichtig vor als sogenannte Krisenmanager und Bankenretter. Ackermann und Konsorten lachen sich heute noch schief, wie sie die beiden insgeheim und am Parlament vorbei übern Tisch gezogen hatten.

    In Island hat man wenigstens sofort eine Sonderstaatsanwaltschaft mit mittlerweile 70 Mitarbeitern ins Leben gerufen und ermittelt gegen die Betrüger. Hier wird das Geld des Steuerzahlers verbraten in der Hoffnung auf ein Beraterpöstchen.

    Die Banker freuts der nächste Coup liegt schon in den Schubladen oder besser ist gerade in Arbeit.

  • TT
    ture tang

    Auch Bankenriesen haben einmal klein angefangen. Hier ein lustiges Filmchen, der das gesamte Problem einmal von vorner aufrollt - mit Hebelwirkung: vimeo.com/22218240. Danach sollte eigentlich alles klar sein!! haha

  • ...

    auch mal etwas abseits von den banken, denn nicht nur diese bedrohen ein friedliches zusammenleben:

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34535/1.html

  • D
    daweed

    @Naja:"Herr Ackermann hat keinen Cent Hilfe kassiert und trotzdem die marode Postbank übernommen. Warum hier dieser Mann für alles Übel dieser Welt herhalten muss bleibt mir ein Rätsel."

     

    könnte daran liegen, dass wenn die Politik Sicherheiten ausgegeben hat für die Landesbanken, damit Herr Ackermann seine Kunden und seine Gewinne behalten kann.

     

     

    Wie wäre es wenn wir uns den Islam zum Vorbild nehmen, denn diese Finanzindustrie ist Krisenfest und nicht spekulativ.

  • AG
    Angus Grey

    @näppisch...

     

    Nun ich halte die Zahl von 600 Billionen auch für etwas hoch, aber das VOLUMEN kann durchaus höher liegen als das gesamt BIP eines Jahres...da es ja nich das Jahresvolumen ist...

    bei der letzten Finanzkrise umfassten allein die Derivate für Immobillien (CDS) rund 60 Billionen Euro, also auch mehr als das BIP der Welt knapp 54 Billionen Euro. Die Gesamtgeldmenge welche existiert ist meines erachtens nicht festgehalten, und übt neben einer Inflationsgefahr, einen Zinsdruck aus, der gigantisch ist...denn wenn Deutschland allein über 40% der Einnahmen an Zinslast zahlt, muss es irgendwo ausgezahlt werden...da lassen sich schnell weit höhere Summen zusammen sparen...als das BIP eines Jahres...hoffe die Antwort hilft.

  • J
    Jengre

    Banken verstaatlichen, Aktiengesellschaften in GmbHs umwandeln. Wer Geld anlegen will, kann sich ja an Unternehmen beteiligen, ohne mit seinen Anteilen handeln können zu müssen. Wer Zocken will, soll ins Casino gehen - da verursacht er keine Wirtschaftskrisen und keine globalen Hungersnöte durch Spekulation auf Lebensmittelpreise.

     

    PS. Noch darf man dergleichen sagen. Das Grundgesetzt sieht Verstaatlichungen vor und schreibt nicht einmal den Kapitalismus als Wirtschaftsform vor. Die immer wieder forcierte EU-Verfassung allerdings schon: Der Überwachungsstaat wird bestimmt nicht nur für islamistische Terroristen weiter aufgebaut, sondern für die, deren Ansichten morgen kriminell sind.

  • B
    bhayes

    Die Geldschöpfung aus dem Nichts muss verboten werden, d.h., Kredite dürfen nur aus vorher eingezahltem Geld verliehen werden. Anders ausgedrückt: Die Mindestreserve muss 100% werden.

    Weitere Details zum Thema siehe: http://www.nein-zur-transferunion-fuer-stabiles-geld.de/wp-content/uploads/2011/03/UK.pdf

    Dort finden Sie eine komplette Diskussion der Überschuldungskrise, der Ursache, eine Analyse der bisherigen Lösungsansätze sowie Bürger-orientierte Lösungen, die diese Art von Krisen ein für alle mal verhindern würden.

  • ML
    Max Lewien

    Auch Simon Johnson ignoriert die Marxsche Kritik der ökonomischen Fetischismen, insbesondere den des "fiktiven Kapitals", ebenso wie die von ihm b edauerten Steuerzahler, die für den besonders ausgeprägten Profitwahn des Herrn Ackermann letztlich aufkommen müssen.

    Aber mit der immer größeren Spaltung zwischen Produktionskapital und Geldkapital vervollkommnet sich der Geldkapital-Fetisch, tut sich eine riesige Spaltung zwischen Produktionsrealität und fiktiver-Kapital-Welt auf: Marx spricht vom Geldkapital als "fiktiven" Kapital- aber eine Fiktion wird bewußt erzeugt,und kann abgewählt werden. Vielleicht muß man jetzt von "wahnhaftem" Kapital sprechen. Ein W a h n geschieht dem Wahnhaften "hinter seinem Rücken"(Hegel). So auch den Herren Ackermann und mit Einschränkung, auch Herrn Johnson.

    Ein W a h n aber wie der des hohen Aktienkurses kann viel schlechter an der Realität scheitern, als die Gewinnerwartung eines kleinen Produktionskapitalisten: dessen evtl. falsche Gewinnerwartung wird durch Verlust-und Gewinn-Rechnung schnell dementiert. Das Fetisch-Phantasma des hohen Aktienkurses einer Bank, eines Konzernes etwa kann lange Zeit an der viel kleineren Profitrealität v o r b e i am Leben erhalten werden.Ja, auch ein ökonomischer Wahn kann im härtesten Fall oft nicht einmal durch den totalen Spekulationsverlust des wahnhaften Börsenspekulanten an der Realität scheitern.

     

    Der Glaube, daß "Geld arbeitet" ist generiert vom Fetischcharakter von Ware,Geld und Kapital. Solange die Menschen diesem ökonomischen Fetischismus, wie auch Herr Johnson, anhängen, wird er immer wieder umschlagen in letztlich wahnhafte Spekulation, wird es Ackermänner, Spekulationsblasen und ihr Platzen samt immensen Folgeschäden für die weltweite Fetischgemeinde in der Kapitalkirche geben. Erst eine rätedemokratische Sozialisierung der großartigen kapitalistischen Produktivkräfte könnte diesen verhängnisvollen Spuk beenden.

  • M
    Matze

    Erschreckend, aber Frau Herrmann *kann* Englisch:

     

    In Johnsons Buch wird der Derivate-Markt auf "680 trillion dollar" beziffert. Das *sind* 680 dt. Billionen.

     

    Die müßten gezahlt werden, wenn alle Rohstoffe, alle Aktien, Anleihen, und alle Kredite, und was sonst noch verbrieft wurde, wenn das alles plötzlich wertlos würde.

     

    Das ist zwar irgendwo unwahrscheinlich.

     

    Das Problem liegt darin, daß Kredit-Verbriefungen selbst wieder "Sicherheiten" darstellen, die mit geringem Eigenkapital (10%?) "erworben" werden können - auf deutsch: auf Kredit finanziert werden können, und gleichzeitig die Bilanzsumme aufblähen.

     

    D.h. ich kann mit 100 Euro fragliche Papiere erwerben, die ich dann mit 1000 Euro in der Bilanz erscheinen. Was meine "Kredit-Würdigkeit" erhöht, um an die richtig großen Kredite ranzukommen, bzw. welche zu verkaufen.

  • MZ
    Michel Zahlt

    Es lassen sich viele Probleme mit einer einfachen Regel vermeiden:

    Die Regierung darf keine Schulden machen.

     

    Das mag zwar gelegentlich zu Unstimmigkeiten führen, aber die Konsequenzen aus der derzeiten korrupten Finanzpolitik sind nicht dauerhaft tragbar für unsere Gesellschaft.

     

    Warum diese einfache Regel nicht in der Verfassung steht ist klar. Merkt Euch die Regel und fordert sie ständig.

    Die Regierung darf keine Schulden machen.

  • GD
    German Döhm

    Liebe Vor-Kommentatoren,

     

    es gibt eine Möglichkeit, den Großbanken ihr schmutziges Handwerk zu legen: kündigt alle Geschäftsbeziehungen mit ihnen und wechselt zu einer sozial-ökologischen Bank (ich darf hier keine Namen nennen, aber eine solche Bank findet ihr sehr einfach im Internet).

    Diese Banken legen Gelder ausschließlich in sozialen und ökologischen Projekten an. Die Renditen sind natürlich nicht so hoch wie bei Herrn Ackermanns Bank (und damit auch nicht der Sparzins), aber auf lange Sicht sollte einem das trotzdem wert sein. Würden das Millionen Bundesbürger machen, würde Herrn Ackermann und Konsorten recht bald das Wasser im A.... kochen.

     

    Eine Überlegung wert? Schöne Grüße!

  • N
    näppisch

    Wie kann den der Derivathandel ein Volumen von 600 Billionen Dollar haben, wenn das weltweite BIP nur ein Volumen von ca. 60 Billionen Dollar hat?

    Hat Frau Herrmann keine Ahnung oder kann sie kein Englisch?

    Fragen über Fragen...

  • PS
    P Saldias

    Herr Ackermann gehört doch schon lange zum festen Kreis der Bilderberger, da ist doch dieses Verhalten gar nicht erstaunlich. Alles geplant!

  • H
    hunsrückbäuerlein

    die GermanenBank ist einer der 5 global player am finanzmarkt, sie hat eine konsolidierte bilanzsumme von rund 4 billionen €. diese bank ist nicht nur staatsgefährdend, sie ist staatengefährdend und gehört zerschlagen bis auf die fundamente.

  • H
    hinki

    Einführen von Trennbankensysthem u. glass steagle

    phil angelides bericht googeln

  • N
    Normalbuerger

    Derivate, ausserboerslich, Schachtelverbriefung, CDOs, Basel III... Wahnsinn, ich versteh ueberhaupt nix- bin ich jetzt verloren? Muss ich ein tristes Dasein fristen? Ist es ok wenn ich mir die Vorstellung bewahre, dass auf der Bank ein kleiner Safe mit meinem Geld drin ist, aehnlich wie bei Asterix bei den Schweizern?

  • NN
    Nicolas Neuß

    Hallo TAZ-Redakteure,

    hoffentlich habt ihr das alles selber gelesen und verstanden. Dann predigt ihr vielleicht auch nicht mehr andauernd die "alternativlosen" Staaten- und Bankenrettungen ohne Gläubigerbeteilung.

    Je früher hier reiner Tisch gemacht wird -auch wenn es weh tut- um so besser.

  • U
    Unbundler

    Wenn hier wenigstens ein beherzter Kommissar von der EU einschreiten könnte, um die Überbanken wieder auf handhabbare Größe zu schrumpfen! Z. B. mit einer Art "Unbundling", mit dem inzwischen zumindest zwei deutsche Stromkonzerne ihre Netze abgeben mussten. Ich hoffe, da traut sich noch wer ran - ansonsten bleibt wohl nur die Isländische Lösung...

  • KO
    King of Kings

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    Sie wollen die Herren der Welt sein, weil sie in der

    Lage sind ,Staaten zu erpressen was sie natürlich auch tun. Auch in D, manchmal spielt allerdings das Volk nicht so richtig mit, siehe Anti-AKW oder Biosprit.Mal sehen, welche Druckmittel sie demnächst gegen uns anwenden.

  • N
    Naja

    Entschuldigung, aber es ware nict "die Banken", welche Staatshilfen erhielten. Es waren in erster Linie Staatsbanken (WelstLB, Sachsen-LB, Bayern-LB,etc) Auch eine Hypo Real Estate war nur aus dem einen Grund "Systemrelevant" als dort die deutschen Staatspapiere und Obligationen verwaltet wurden. Herr Ackermann hat keinen Cent Hilfe kassiert und trotzdem die marode Postbank übernommen. Warum hier dieser Mann für alles Übel dieser Welt herhalten muss bleibt mir ein Rätsel.

    Auch die Renditeziele der DB finde ich realistisch, handelte es sich um ein Autokonzern welcher beabsichtigt 25 % Rendite zu erwirtschaften würde hier diese Manager gefeiert.

  • A
    Andi

    Wenn man das so sieht ist das ganze System doch völlig krank, da werden die Banken mit viel Geld vom Staat gerettet. Theoretisch also Steuern, praktisch sind es aber Kredite die der Staat dafür aufnimmt. Wo nimmt er diese auf?

     

    Wohl doch vor allem auch bei den Banken. Also rettet der Staat die Banken mit ihren eigenem Geld, was sie sich auch noch mit entsprechenden Zinsen bezahlen lassen. Dafür darf dann der Steuerzahler bluten. Aber bitte nur die Normal- und Geringverdiener. Bitte nicht die Wohlhabenden, die könnten ja sonst auswandern und fähigere Leute mit Bezug zu den Geldsummen die da bewegt werden nachrücken. Ne das geht garnicht.

     

    Und was machen die Banken nun? Sie lassen eine neue Blase entstehen um kurzfristig dicke Gewinne machen zu können und wenn es schief läuft, dann darf der Staat (Gering- Normalverdiener) wieder dafür aufkommen.

  • S
    spiritofbee

    Hier ist doch der Bundesanwalt gefragt oder? Siehe StGb. § 129.

    Als Kronzeuge haben wir obigen Interviewpartner mit seinen eindeutigen Aussagen doch bestimmt zur Verfügung.

    Es gab schon weitaus geringfügigere Verfahren mit diesem Paragraphen als Grundlage.....

  • W
    Whoiswho

    Aber in der Schweiz gilt Herr Ackermann als "angesehenes und engagiertes Mitglied der Züricher jüdischen Gemeinde"......nicht, dass seine Konfession hier eine Rolle spielt, sondern nur, dass er und seinesgleichen (egal welcher Konfession), nämlich die Bankster uns "arme Schlucker" und Kleinkreditnehmer für das halbe Leben in Haft für den Kredit nehmen, den wir für unsere Immobilie aufgenommen haben und uns umgehend liquidieren, wenn wir mal eine Rate nicht bezahlen können.

     

    Es ist und bleibt ein Obszönitöt, dass man die Leute eher gegen ein Tempolimit oder gegen Ausländer auf die Straße bringt als gegen die mafiös-verbrecherische Banksterclique, die unsere Staatskassen plündert....den Vernebelungsgranaten der Konzernmedien sei Dank!

  • R
    Renegade

    Moral Hazard - VWL-Studium 1. Semester. Vielleicht sollte sich die Bundesregierung mal ein paar studentische Hilfskräfte als Berater in diesen grundlegenen Fragen besorgen.