Privat-TV in Bremen: Euler: „Bin freiwillig ausgeschieden“
■ Medien-Mann will zurück in die Politik
Er sei freiwillig als Geschäftsführer der Tele-Bremen und der Medien-Holding FAF ausgeschieden, betonte Hans-Helmut Euler, Bremer Medien-Geschäftsmann und SPD-interner Bürgermeister-Kandidat zu unserem Bericht vom Samstag (taz 12.8.). Nur die Geschäftsführung der FAF-Tochter Tele Potsdam mit einer Dokumentarfilm-Produktion für unterschiedliche Fernsehsender will Euler weiter innehaben. Hintergrund der Entscheidung („das war meine eigene Entscheidung“) sei das Interesse gewesen, wieder mehr in die Politik zu gehen. Weil die Entscheidung, als Kandidat für das Bremer Rathaus ins SPD-interne Rennen zu gehen, sehr kurzfristig und spontan gefallen sei, habe er seine Medien-Ämter damals nicht vorher niederlegen können.
Die Schulden von ca. 4 Millionen seien „Altlasten“ aus dem 1993 gescheiterten Versuch, für n-tv eine regelmäßige Börsen-Sendung zu machen. Diese „alten finanziellen Probleme“ seien aber „auf dem Weg der Lösung“. Neue Defizite, versichert Euler, seien nicht hinzugekommen und insofern auch nicht Hintergrund der aktuellen Personal-Veränderungen. Die Sparkasse als Hausbank habe nur das Interesse gehabt, das Risiko ihres (kapitalersetzenden) 4-Mio-Darlehens durch eine Hibeg-Bürgschaft unter den Gesellschaftern zu verteilen. Dazu habe es eine Voranfrage bei der Hibeg gegeben, letztlich sei es dazu nicht gekommen. Richtig sei, daß neue Gesellschafter gesucht werden, um das Bremer Fernseh-Unternehmen „auf eine noch langfristigere Basis“ zu stellen.
Wo Euler eine politische Rolle spielen will, ist nach seinen Worten noch nicht entschieden. „In Bremen oder anderswo“ könne er sich das vorstellen. Das gute Ergebnis in der SPD-internen Kampagne um die Bürgermeister-Funktion sei für ihn ein Argument, sich doch in Bremen zu engagieren. K.W.
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