: Ethik-Kommission ganz neu?
■ Nach UKE-Skandal: SPD will mehr Patientenschutz
Mehr Patientenschutz durch eine neue Ethikkommission bei der Hamburger Ärztekammer? Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hofft jedenfalls darauf und hat gestern einen entsprechenden Antrag an die Bürgerschaft vorgelegt.
Danach soll der Senat Aufgabenfelder und Zusammensetzung der Ethikkommission gesetzlich neu regeln. Ziel: Das Gremium, das bisher überwiegend mit der Neuzulasssung von Medikamenten befaßt ist, soll künftig auch Empfehlungen zur Zulassung von biomedizinischen Versuchen, die Anwendung von Gentechnologie, Reproduktionsmedizin und klinischen Studien erarbeiten. Außerdem soll die Kommission, der bisher nur Mediziner und Juristen angehören, künftig auch mit Krankenpflege-Experten sowie Vertretern anderer gesellschaftlicher Bereiche (genannt werden Philosophie und Theologie) besetzt werden.
Weitere Empfehlung der SPD-Fraktion: In den Hamburger Krankenhäusern sollen künftig sogenannte „Konsilien“ eingerichtet werden, von denen sich Patientinnen und Patienten in ethischen und medizinischen Fragen beraten lassen können. Anlaß für den Antrag war der Strahlenskandal in der Eppendorfer Uni-Klinik. Dort waren Krebspatienten ohne ihr Wissen mit überhöhten Dosen bestrahlt worden. uex
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