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„Estonia“-Bericht

■ Schwerer Vorwurf gegen Meyer-Werft

Die internationale „Estonia“-Havariekommission hat gestern Konstruktionsfehlern der deutschen Meyer-Werft in Papenburg die Hauptschuld an der Untergangskatastrophe der Ostseefähre gegeben, bei der am 28. September über 1.000 Passagiere und Besatzungsmitglieder ertrunken waren.

Die aus Vertretern Finnlands, Schwedens und Estlands zusammengesetzte Untersuchungskommission vertritt in ihrem ersten Teilbericht die Ansicht, daß die Bugklappe der „Estonia“ für die „hydrodynamischen Belastungen“ in der Ostsee zu schwach ausgelegt war. Die äußere Bugklappe und die innere Bugrampe seien so ineinander verschachtelt gewesen, daß der Abriß auch die eigentlich als zweite Sicherung gedachte Rampe beschädigte.

Die deutsche Untersuchungskommission, die im Auftrag der Meyer Werft das Unglück untersucht, meinte allerdings, die „Estonia“ sei kurz vor dem Unglück viel zu schnell gefahren. Dies werde von der internationalen Kommission überhaupt nicht berücksichtigt.

dpa

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