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Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Aus dem „Volk“ kann in Zeiten der Globalisierung schon mal „The People“ werden. Und „We are the People“ klingt dann ja auch gleich deutlich sympathischer, als „Wir sind das Volk!“ Zumal es auch noch so einen schönen Song von „Empire oft he Sun“ dazu gibt. „The People“ hat die Regisseurin Friederike Hirz auch ihre Diplominszenierung überschrieben, die im BAT auf der Basis von Henrik Ibsens berühmtem Stück „Ein Volksfeind“ dessen Hauptthema „Umweltzerstörung“ auf unsere gegenwärtige Klimakrise zuspitzt (BAT, 27.–29. 2. 20 Uhr).

Die rücksichtslose Verschwendungssucht des Menschen hat vor hundert Jahren schon der Dichter und Dramatiker Hugo von Hofmannsthal in seinem Stück „Jedermann“ verhandelt. Gott sieht, wie schlimm und gottvergessen wir Menschen drauflos leben, er schickt den Tod auf die Erde, um an seine Macht zu erinnern. Dieser kommt in das Haus des verschwenderischen und herzlosen Jedermann, um ihn vor das jüngste Gericht zu rufen. Dort nützt ihm sein ganzes Geld nichts mehr. Dieses Stück, dass jährlich vor den reichen Jet-Setbesucher*innen der Salzburger Festspiele aufgeführt wird, hat mit den Jahren etwas an Biss verloren. So hat der Dramatiker Ferdinand Schmal den Stoff an das 21. Jahrhundert angepasst. Im Deutschen Theater gibt mit seiner Inszenierung von jedermann (stirbt) nun der georgische Regisseur (und Leiter des Royal District Theater in Tiflis) Data Tavadze sein Regiedebüt (Deutsches Theater: „jedermann (stirbt)“, 1. & 2. 3., jeweils 19.30 Uhr).

Don Baker ist blind und steht schon sein Leben lang unter der Fuchtel seiner überfürsorglichen Mutter. So will es der Plot eines der größten Broadway-Erfolge in den 1970er-Jahren „Schmetterlinge sind frei“. Eines Tages wagt er den Cut und zieht aus – und verliebt sich sogleich. Die Mutter bleibt ihm natürlich auf den Fersen. Im Steglitzer Schlossparktheater hat nun Irene Christ die herzzerreißende Komödie wiederentdeckt (Schlossparktheater: „Schmetterlinge sind frei“, 27.–29. 2., jeweils 20 Uhr).

Zu den berüchtigsten Müttern der Theatergeschichte gehört die kolchische Königstochter Medea, die ihre Familie und ihr Land für eine neue Liebe zurücklässt, und ihre Kinder ermordet, als diese Liebe scheitert. „Medea“ ist aber auch die Geschichte einer Zugewanderten, die in der neuem Heimat eine Fremde bleibt. Tom Lanoye hat die alte Euripides-Tragödie unter der Überschrift Mamma Medea neu verfasst. In der Volksbühne zeigt die 1987 geborene Regisseurin Pinar Karabulut nun ihre (feministische) Sicht darauf (Volksbühne: „Mamma Medea“, Premiere 27. 2., 20 Uhr).

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