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Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Die Frage taucht ja immer wieder neu auf: Wem gehört die Stadt? In der Neuköllner Oper startet jetzt „Reboot Berlin. Hol Dir Deinen Raum zurück!“, eine über das Jahr verstreute aktivistische Veranstaltungsreihe, die immer wieder mit themenbezogenem Musiktheater durchzogen ist. Mit dem Abend „Betterplazes“ von Anna Loll über zwei Graffiti-Künstler zum Beispiel, deren Aktivitäten die einen als Vandalismus und die anderen als politische Kunst einstufen. Dieser Abend eröffnet am 14. 2. „Reboot Berlin“. Im Anschluss an einzelne Vorstellungen finden Workshops oder Diskussionsveranstaltungen statt, etwa zum Thema „Wie funktioniert Widerstand?“ Insgesamt möchte „Reboot Berlin“ diskutieren, wie wir unsere Freiräume in der Stadt (im virtuellen wie analogen Raum) zurückholen können und auch einige Best-Practice-Beispiele präsentieren, wo das schon gelungen ist. Und Musiktheater natürlich auch (Neuköllner Oper: „Reboot Berlin. Hol Dir Deinen Raum zurück“, ab 14. 2. 20 Uhr mit der UA von „Betterplazes“ Alle Infos www.neukoellneroper.de).

Maria ist auch eine, die an den Rändern der Stadt lebt, irgendwo zwischen Elend und Autonomie. Sie ist 18 Jahre alt und schwanger. Via Webcam unterhält sie sich mit einsamen Menschen in der Ferne, die dafür pro Minute bezahlen müssen. Der britische Dramatiker Simon Stephens hat sich diese Figur ausgedacht – Titelfigur seines gleichnamigen Dramas. Marias Kind wird auch geboren, und natürlich spielt das Stück mit Erlösungsfantasien: eine Art Triptychon der letzten Dinge. Im Gorki Theater inszeniert jetzt Nurkan Erpulat das beziehungsreiche Drama „Maria“ über Liebe und Tod (Gorki Theater: „Maria“, Premiere 15. 2., 19 Uhr).

Dein Gesicht ist eine wunderbare Bühne für mein Drama oder die letzten Tage der Klischees“ ist ein Theaterabend des Regisseurs und Autors Malte Schlösser im Theaterdiscounter überschrieben, der eigenem Bekunden zufolge dem Zauber des Kollektivs huldigen will und allein schon seines Titels wegen einen Besuch wert ist. Doch er verspricht uns auch, ins ewig ersehnte Reich des Utopischen zu führen. Und da wollen wir schließlich hin (Theaterdiscounter: „Dein Gesicht ist eine wunderbare Bühne“, 13.–15. 2., jeweils 20 Uhr, 16. 2., 18 Uhr).

Was macht eigentlich das Operndorf von Christoph Schlingensief, jenes internationale Kunstprojekt, das der 2010 viel zu früh verstorbene Künstler seit 2008 in Burkina Faso entwickelt hat. Am 16. Februar berichtet seine Witwe Aino Laberenz im Deutschen Theater über den Stand der Dinge.( Deutsches Theater : „Christoph Schlingensiefs Operndorf on Tour“, 16. 2., 11 Uhr).

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