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Esther SchipperDer Umkehreffekt: Ceal Floyer exponiert die Instabilität gedanklicher Strukturen

Durch das Umfunktionieren kippt die Raumwahrnehmung: Ceal Floyer, „Domino Effect“, 2015 Foto: Andrea Rossetti, Courtesy Esther Schipper, Berlin

Ein Objekt muss nicht so oder so sein. Das zeigt Ceal Floyer durch minimale Eingriffe in vertraute Strukturen und Funktionen. Eine kleine Deplatzierung im Raum, ein Rearrangement, und schon geraten räumliche Gewissheiten und symbolische Aufladungen außer sich. Esther Schipper zeigt drei Installationen, Arbeiten auf Papier sowie eine Audioinstallation der konzeptuell arbeitenden Künstlerin. Zwischen zwei parallelen Wänden in der Galerie sind ca. 2.000 Dominosteine aufgespannt. So dicht, dass sie ihren berühmten Dominoeffekt nicht ausleben können. Funktionslosigkeit als Mitleidserreger? Eigentlich nicht, denn die schwarzen Kanten der Steine lassen die Reihe wie eine minimalistische Bodenskulptur erscheinen. Auch Floyers subtiler Humor kommt zum Tragen: „Mutual Admiration“ heißen zwei sich gegenseitig Applaus spendende Lautsprecher. Eine Anspielung auf die unergründliche Bodenlosigkeit gegenseitiger Bewunderung. NYM

Bis 19. 12., Di.–Sa., 11–18 Uhr, Potsdamer Str. 63

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