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Es stinkt

■ Fundevogel ist ein Stinker

Fundevogel stinkt. Nicht nur, daß er ununterbrochen scheißt, er selbst läßt sich nicht überriechen, je länger er im Hause ist. Jetzt wird erahnbar, warum die anrufende Frau B., die seit sechs Jahren eine Nebelkrähe ihr eigen nennt, zärtlich -zweideutig vom „fliegenden Wildschwein“ spricht.

Was tun? In den ersten Tagen stand die Sorge um Fundevogels Überleben derartig im Vordergrund, daß der Geruch hingenommen wurde. Jetzt aber rümpft Mitbewohner H. die Nase. Vielleicht hat er Ungeziefer? Wer weiß. Ihn baden? Lieber nicht, nach seinem traumatischen Erlebnisssen mit dem Gewittersturm, der seine kleine Nestwelt mitsamt ihm selbst vom Baum auf die Straße schmetterte, wollen wir ihm das ersparen. Ein Ungeziefer-Spray muß her; die Düse aufs Gefieder gerichtet und abgedrückt. Fundevogel schlägt mit den Flügeln. Ob das Zeug angeblich völlig ungefährlich ist, interesiert ihn überhaupt nicht. Am Ende hängt das Gefieder triefend herunter, statt Federkugel präsentiert sich ein spacker Flattermann, bis ihn die Sonne wieder auffönt. Aber: stinken tut er immer noch.

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