: „Es riecht nach Streik“
Hamburg (dpa) — Mit Warnstreiks von Bankangestellten in mehreren Bundesländern will die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) zu Wochenbeginn den Druck auf die Arbeitgeber verstärken. Die Tarifverhandlungen für die 430.000 westdeutschen Bankangestellten werden am Mittwoch fortgesetzt. Dem Arbeitgeberangebot von 4,3 Prozent steht die HBV-Forderung von 10,5 Prozent gegenüber.
Das Vorstandsmitglied der Gewerkschaft, Hans Georg Stritter, forderte am Sonntag die Bankarbeitgeber zu einer eigenständigen Tarifpolitik auf. Sie dürften sich nicht hinter der Stahlindustrie und dem öffentlichen Dienst verstecken. Die Situation der Banken und Bausparkassen sei nicht vergleichbar mit der Lage anderer Wirtschaftsbereiche. Die Banken „fahren einen Rekordgewinn nach dem anderen ein“. Der Vorsitzende der IG Metall, Franz Steinkühler, unterstrich am Wochenende die Bereitschaft, durch neue Verhandlungen einen Arbeitskampf in der Stahlindustrie abzuwenden. Steinkühler betonte aber auch, daß die Stahlarbeitgeber bisher eine „anständige Lohnerhöhung und ein Stück soziale Gerechtigkeit“ verweigerten. „Deshalb riecht es in diesem Industriezweig nach Streik.“ Die Gewerkschaft Nahrung-Genuß- Gaststätten (NGG) ist zuversichtlich, noch in diesem Jahr erstmals einen „ökologischen Tarifvertrag“ unter Dach und Fach zu bringen. Die Verhandlungen über den neuen Tarifvertrag sollen im März beginnen. Forderungen für einen solchen Vertrag sind unter anderem fünf bezahlte Arbeitstage pro Jahr zur Weiterbildung in Umweltfragen, ein Umweltbeauftragter für jeden Betrieb und ein Beschwerderecht für die Beschäftigten, wenn die Vermutung einer umweltbeeinträchtigenden Produktion vorliegt, sagte die zweite NGG-Vorsitzende Jutta Kaminsky.
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