: Erstmals Warnstreik beim TÜV
■ Manteltarifvertrag soll wieder in Kraft treten
Mit einem zweistündigen Warnstreik haben rund 80 Beschäftigte des Bremer TÜV gestern ihre Forderung nach Wiedereinsetzung des Manteltarifvertrags bekräftigt. Der Geschäftsführer der Tarifgemeinschaft Technische Überwachungs-Vereine, Friedrich-Wilhelm Lehmann, nannte die Arbeitsniederlegung einen „rechtswidrigen Streik“.
„Quatsch“, kommentierte ÖTV-Sekretär Harald Tengler. „Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern sind festgefahren. Warnstreiks sind jederzeit möglich, wenn der Manteltarif gekündigt ist.“ Seit Jahresbeginn seien bundesweit rund 6.000 TÜV-Beschäftigte in einem tariflosen Zustand, 180 davon in Bremen.
„Dies war der erste Streik, den wir beim TÜV je organisiert haben“, sagt Tengler. Bis zur Umstrukturierung des TÜV habe man sich dort eher als Beamte gefühlt. Heute sei die Belegschaft zu 40 Prozent organisiert.
Die Gewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, im neuen Vertrag „massive Änderungen“ vornehmen zu wollen. Dazu gehöre vor allem die „heimliche Einführung des Samstag als Arbeitstag“. „Seit der TÜV keine Durchhänger mehr hat, muß die Mannschaft viele Überstunden machen“, sagt Tengler. Das müsse mit Neueinstellungen geregelt werden. dpa/taz
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