: Erste „Umwelt-Pilotschule“
■ Schulzentrum Sebaldsbrück will ökologische Vorzeige-Schule werden
Das Schulzentrum Sebaldsbrücker Straße will „Umwelt-Pilotschule“ werden. Auf dem Schulhof lassen sich zwischen dem Beton bereits einige Ungewöhnlichkeiten entdecken: Ein fahrbarer Umwelt-Bauwagen, ein Solarturm, ein kleiner Schulgarten. Doch dabei soll es nicht bleiben, haben SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen beschlossen: Sie wollen die ökologische Vorzeige- Schule in Sebaldsbrück werden.
„Praktische Umwelterziehung ist dringend notwendig“, findet Georg Junk, Initiator und Biologielehrer an der Sebaldsbrücker Straße. Ganz seiner Meinung ist auch die Bürgerschaft, die die Bildungsdeputation im Juni letzten Jahres aufforderte, ein Gesamtkonzept zur Umwelterziehung an den Schulen vorzulegen. Zu diesem Konzept gehört die Idee, in jedem Stadtteil eine „Umwelt-Pilotschule“ einzurichten. Diese Schulen sollen als umweltfreundliche Schulen Vorbild sein und durch die Bestellung eines Kontaktlehrers Umwelterziehung in den Stadtteil tragen.
Das Schulzentrum Sebaldsbrücker Straße hat bereits einen Maßnahmenkatalog erstellt und der Bildungsbehörde vorgelegt: Dazu gehört neben dem Aufstellen von Recycling-Behältern und Verbesserungen für den bereits bestehenden Schulgarten der Plan, eine Brachfläche im benachbarten Kleingartengebiet zu bebauen. „Denkbar wäre zum Beispiel, daß in der Unterrichtsreihe Vom Korn zum Brot die SchülerInnen dort selbst den Weizen anbauen, ihn verarbeiten und das Brot backen“, sagt Junk. Außerdem will er auf der 180 mal 80
hier haus
von
hinten
Biotop in spe hinterm HausFoto: C.H.
Meter großen Fläche Gemüse für die eigene Cafeteria anbauen. „Man könnte wunderbar mit den Gärtnerazubis des Schulzentrums
Kurt-Schumacher-Allee zusammenarbeiten.“
Seit einem Jahr ist das SZ Sebaldsbrücker Straße Standort des vom Umweltsenator bereitgestellten Umwelterziehungsbauwagens, der für eine Schulklasse Gartengerät beispielsweise zum Anlegen eines Biotops birgt. Die Schule will ihre Wände begrünen, und für eine Dachbegrünung hat sie schon jetzt Geld locker gemacht. Kompostiert wird auch schon. Doch um alle Projekte verwirklichen zu können, müßte besagter Kontaktlehrer für eine nicht unerhebliche Stundenzahl freigestellt werden — sonst hätte das Schulzentrum Sebaldsbrücker Straße, das bereits vor dem Behördenkonzept „Umwelterziehung in der Schule“ seine Umwelt-Aktivitäten begann, bereits sehr viel mehr verwirklicht. Offensichtlich besteht in dieser Unterrichts-Stundenreduzierung das größte Problem — Junk rechnet mit etwa zwanzig Stunden. Sind die bewilligt, kann es in Sebaldsbrück losgehen mit der ersten Bremer „Umwelt-Pilotschule“. skai
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