Erste Ausstellung im zukünftigen St. Pauli-Clubmuseum: „Magisches Millerntor“

St. Pauli-Fans testen, wie ein künftiges Vereinsmuseum funktionieren könnte

Nicht immer nur dasselbe Klischee: Ausschnitt aus dem Ausstellungsplakat.

taz: Herr Nagel, am Freitag eröffnet um 18 Uhr eine Ausstellung in den Räumen des FC St.- Pauli-Museums, das es noch gar nicht gibt. Was ist da los?

Christoph Nagel: Dies ist die erste Ausstellung in den Räumen, von denen wir hoffen, dass sie einst das Vereinsmuseum beherbergen werden. Noch fehlt das endgültige Okay der Politik für die Verlagerung der Stadionwache, die ursprünglich auf dieser Fläche geplant war. Wir hoffen aber, dass es noch in diesem Jahr eine Entscheidung geben wird.

Was erwartet die Besucher der Vernissage?

Auf über 600 Quadratmetern erzählen wir, was das Millerntor so magisch macht. Wir möchten zeigen, dass es viel mehr ist als das Klischee vom „Freudenhaus“ mit seinen „kultigen Fans“. Wir zeigen seine verwickelte und unterhaltsame Geschichte, zeigen die Stadionpläne nicht gebauter Millerntore, sprechen über Antidiskriminierungsarbeit im Stadion, gehen auf die verschiedensten Facetten der Fanszene ein und zeigen auch ein spektakuläres Miniatur-Millerntor.

Gibt es ein Rahmenprogramm?

Um 20.30 Uhr beginnt – auch als Warmup für die Saisoneröffnung gegen Celtic Glasgow – eine internationale Diskussionsrunde, in der es darum geht, wie unsere Freunde aus Schottland und andere ausländische Fans die Entwicklungen am Millerntor bewerten. Um 22.30 Uhr läuten dann Paul und Chris von The Wakes die Eröffnungsparty ein.

Wie sehen die weiteren Planungen für das Museum aus?

Wir möchten aus dieser Ausstellung lernen, welche Darstellungsformen besonders gut funktionieren. Weitere temporäre Ausstellungen und andere Veranstaltungen werden folgen.

geboren 1973, ist freier Autor, Lektor und Vorstandsmitglied des Vereins "1910 - Museum für den FC St. Pauli".

Wann rechnet Ihr mit der Eröffnung des Museums?

Wir hoffen, 2016 ist es soweit.

Steht die Finanzierung?

Wir haben einen soliden Businessplan und betreiben intensives Fundraising. Die durch die Ausstellung eingenommenen Eintrittsgelder kommen natürlich auch dem Projekt zugute.

Hinter dem Projekt steht ein großer Förderverein.

Wir haben jetzt 350 Mitglieder und wir wollen noch viel mehr werden. Schließlich brauchen wir viele Ideen und tatkräftige Hände, um unser Ziel zu verwirklichen: Ein Museum, wie es der FC St. Pauli verdient und wie es die Welt noch nie gesehen hat.

Party und Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung „Das Millerntor. Werden und Bleiben eines Stadions“: ab 18 Uhr, Millerntor-Stadion, Gegengerade. Bis 30. August täglich 11–19 Uhr
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