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Erste Änderungen an Google BuzzPersönliche Daten preisgegeben

Sowohl in den USA wie auch in Kanada gibt es Beschwerden gegen die Art, wie Google seinen neuen Dienst Buzz ins Email-Programm integriert. Google kündigt bereits Änderungen an.

Wollen Facebook eindämmen: Google-Gründer Sergey Brin (mit Mikro) und seine Manager (von links) Vic Gundrota, Todd Jackson und Bradley Horowitz. Bild: reuters

MOUNTAIN VIEW/HAMBURG dpa | Googles neues Soziale Netzwerk Buzz ist ins Visier von Datenschützern geraten. Die kanadische Datenschutzbeauftragte kündigte einem CBC-Bericht zufolge an, den Umgang des Unternehmens mit Nutzerinformationen zu untersuchen. Eine US-Verbraucherorganisation reichte zudem eine Beschwerde bei der Wettbewerbsbehörde FTC ein. Deutsche Datenschutz-Behörden prüfen, ob sie zuständig sind.

Buzz ähnelt Diensten wie Twitter und Facebook. Nutzer können in Echtzeit Texte, Fotos, Links und Videos verbreiten. In den vergangenen Tagen war das Angebot wegen des laxen Umgangs mit Nutzerdaten in die Kritik geraten.

Buzz ist in das E-Mail-Postfach bei Google eingebunden. Die Kritik hatte sich hauptsächlich daran entzündet, dass das Unternehmen Kontakte, mit denen sich Nutzer besonders häufig per E-Mail und Chat austauschen, automatisch in den Kurzmeldungsdienst übernimmt. Das kann dazu führen, dass Anwender unabsichtlich persönliche Informationen über sich preisgeben. Nach Beschwerden nahm Google mehrere Änderungen vor und kündigte weitere "Optimierungen" an. Künftig übernimmt Buzz beispielsweise die Kontakte nicht automatisch, sondern schlägt sie lediglich vor.

In den USA reichte die nicht-kommerzielle Organisation Electronic Privacy Information Center (EPIC) bei der Wettbewerbsbehörde FTC eine Beschwerde ein: Google versuche, die persönlichen und privaten Informationen der E-Mail-Nutzer über Buzz öffentlich zu machen. Das schwäche die Privatsphäre der Nutzer, widerspreche Googles Datenschutz-Politik und verstoße möglicherweise gegen Abhörgesetze.

Die kanadische Datenschutzbeauftragte untersucht den neuen Dienst ebenfalls. "Wir verstehen die öffentlichen Bedenken wegen Fragen der Privatsphäre im Zusammenhang mit Google Buzz", sagte eine Sprecherin der Behörde der kanadischen Rundfunkanstalt CBC. Man prüfe den Fall.

Deutsche Datenschützer sind noch nicht tätig geworden. Derzeit prüfe man, ob eine hiesige Behörde überhaupt zuständig sei, sagte ein Mitarbeiter des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten, der für Google zuständig ist. Die Unsicherheit resultiert daraus, dass Nutzer des E-Mail-Dienstes einen Vertrag mit einem US-Unternehmen abschließen. Google habe der Behörde bislang keine offiziellen Informationen zur Verfügung gestellt.

Google bezeichnete Buzz als "Experiment". Man werde "Nutzer-Transparenz und Kontrolleinstellungen" verbessern und erwarte weitere Vorschläge von Nutzern und Datenschützern.

Der Suchmaschinenriese hat mit seiner Datenschutzpolitik mehrfach für Diskussionen gesorgt. Derzeit steht das Unternehmen vor allem in der Kritik, weil es für seinen Straßenkartendienst Street View Fotos von ganzen Straßenzügen veröffentlichen will.

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