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Erstaunlicher Achter

■ Erfolgreicher zweiter Finaltag des deutschen Teams bei der Ruder-WM

Tampere (dpa) – Auf dem „Kaukajärvi“-See im finnischen Tampere fuhr der deutsche Achter bei den Ruder-Weltmeisterschaften gestern zum fünften WM-Gold nach 1989, 1990, 1991 und 1993 in der Ägide von Bundestrainer Ralf Holtmeyer. Schlagmann Roland Baar (Dortmund) konnte sich nach dem unerwarteten Triumph gegen die favorisierten Niederländer und Titelverteidiger USA vor Freude nicht halten und beglückwünschte noch im Boot mit einer gewagten Klettertour in den Bug seine Hinterleute. „Bei 750 und 1.000 Metern haben wir zwei saftige Dinger rausgehauen, das war der Knackpunkt. Aber als wir bei 1.500 Metern eine Länge vorne lagen, da wußte ich, wir haben es“, schüttelte Steuermann Peter Thiede fassungslos den Kopf über die grandiose Vorstellung. Dabei war ihm bei 1.000 Metern das Steuerseil gerissen, er brachte den Achter aber sicher ins Ziel.

Für Trainer Holtmeyer nahm das gewagte Experiment, noch vier Wochen vor Tampere die Hälfte seiner Crew auszuwechseln, ein glückliches Ende. „Ich hatte dasselbe Gefühl wie in Seoul bei unserem überraschenden Olympiasieg. Ich wußte, wir hauen etwas raus“, meinte der 39jährige. Die Bilanz wird allerdings durch den Vierer ohne Steuermann, der letzter in seinem Endlauf wurde, und den Zweier ohne getrübt. Das Duo Ettingshausen/Ungemach verpaßte als einziges DRV-Boot die Olympia-Qualifikation.

Im Jubel um den Achter ging die Glanzvorstellung des Doppelvierers der Frauen fast völlig unter. „Es war überhaupt keine Zitterpartie“, lobte Jutta Lau ihr Quartett mit Jana Thieme, Kathrin Rutschow, Jana Sorgers und Kerstin Köppen, das die Kontrahentinnen aus Kanada und den Niederlanden jederzeit im Griff hatte.

Am zweiten Finaltag polierten die Boote des Deutschen Ruderverbandes (DRV) ihre Bilanz noch mächtig auf, nachdem es am Samstag nur zu einmal Silber durch den Doppelzweier Steiner/Volkert gelangt hatte. Insgesamt gab es sechs Medaillen in den olympischen Klassen.

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