: Erst singen, dann reden
BERLIN ap ■ Spitzenpolitiker von SPD und Grünen sehen keine Chance für eine Rede von Altkanzler Kohl zum zehnten Jahrestag der Einheit, wenn er nicht vorher die Namen der anonymen Spender nenne. Erst wenn Kohl sich wieder dem Gesetz unterordne, schaffe er die Voraussetzungen für einen Auftritt am 3. Oktober, sagte SPD-Generalsekretär Franz Müntefering. Solange Kohl sogar noch stolz sei auf den Verfassungsbruch, wäre es „geradezu absurd“, so Grünensprecher Kuhn. Dagegen plädierte Gregor Gysi (PDS) für eine Rede Kohls bei der Zentralfeier in Dresden. Wolfgang Böhmer, CDU-Chef in Sachsen-Anhalt, sagte, man könne Kohls „historische Leistungen“ nicht mit „der Elle menschlichen Versagens bei tagespolitischen Problemen“ messen. Derweil schafft Ungarn Tatsachen: Kohl hat die Einladung zu der Einheitsfeier.
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