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„Erst mal schlucken“

■ Biometzger Pichler aus Gräfelfing bei München über Galloways und andere Rinder

taz: Gab's bei Ihnen heute schon besorgte Fragen, ob Ihr Biofleisch vielleicht von Galloway-Rindern stammt?

Josef Pichler: Von meinen Stammkunden nicht. Denn ich versuche schon lange zu erklären, daß wir nur bayerisches Fleckvieh schlachten. Galloway oder Angus haben wir gar nicht. Und die Kunden, die heute zum ersten Mal zu uns gekommen sind, haben natürlich gefragt, ob unser Fleisch aus Großbritannien kommt. Aber das wollen unsere Neukunden eigentlich immer wissen, nicht erst nach dem aktuellen BSE-Fall.

Wieso gibt's bei Ihnen kein Galloway-Rind?

Das war für uns nie ein Thema. Mein Partnerbetrieb, von dem ich das Fleisch kriege, züchtet nicht nur Schlachtvieh, sondern macht auch Milchwirtschaft. Und dafür sind Galloway oder Angus nicht geeignet. Deshalb hätten diese Tiere auch nicht in den Hofkreislauf gepaßt, den wir uns vorstellen. Und diese angeblichen „Edelrassen“ wären auch zu teuer gewesen.

Kennen Sie einen Biobauern oder Biometzger, der nun Probleme mit den Galloway-Tieren kriegt?

Natürlich gibt es Höfe, die sich jetzt einige Fragen gefallen lassen müssen. Ein Biobauer, der Galloways auf der Weide hat, wird sicher erst mal schlucken. Er muß dann schon genau erklären, wo er die Tiere herhat, warum er sie hat, und muß sicher eine Weile an seine Kunden hinreden. Ich glaube aber, daß man sich sehr genau ansehen sollte, wie viele der importierten Galloways tatsächlich auf Biohöfen gelandet sind und wie viele von konventionellen Betrieben gekauft wurden.

Meine Vermutung ist, daß ein größerer Teil dieser Galloways auf konventionellen Höfen zu finden ist. Wenn man das übersieht und nur auf einzelne Fälle bei Biobauern schaut, ist das die beste Basis für eine Kampagne der konventionellen Landwirtschaft gegen die Biohöfe unter dem Motto „Die sind auch nicht besser“. Interview: Felix Berth

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