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Erneuter Rückruf von ToyotaPleiten, Pech, Toyota

Erneut ruft Toyota 2,7 Millionen Autos „zur Qualitätssicherung“ zurück. In der Vergangenheit kam es schon häufiger zu Problemen.

Der CEO von Toyota, Akio Toyoda, muss erneut erklären, was bei Toyota schiefläuft. Bild: dpa

BERLIN taz | Zehn Millionen zurückgerufene Autos in fünf Wochen: Nachdem im Oktober bereits 7,4 Millionen Fahrzeuge zur Reparatur beordert wurden, gab der Konzern am Mittwoch bekannt, erneut 2,7 Millionen Autos zurückzurufen. Probleme gibt es mit den Modellen Corolla, Avensis und dem Hybridfahrzeug Prius II. In Deutschland betrifft dies knapp 61.000 Autos. Unfälle im Zusammenhang mit den genannten Problemen „sind in keinem der Fälle bekannt“ schreibt der Autobauer auf seiner Website.

Der Rückruf sei als qualitätssichernde Maßnahme zu werten, sagte ein Sprecher Toyotas der taz. Durch hohe Beanspruchung der Lenkung etwa beim Einparken könne es zu deutlichen Knackgeräuschen kommen. Das verantwortliche fehlerhafte Bauteil könne kostenlos ausgetauscht werden, obwohl die Modelle bereits zwischen drei und elf Jahre alt seien.

Beim Prius II könne zudem in „sehr seltenen Fällen“ das Hybridsystem aufgrund einer fehlerhaften elektrischen Wasserpumpe ausfallen, hieß es von Seiten Toyotas. Hierbei würde der Motor im schlimmsten Fall ausgehen und der Wagen ausrollen.

In den letzten Jahren kam es wiederholt zu Problemen bei den Japanern. Vor allem die massive Rückrufaktion zwischen 2009 und 2010 schadete dem Image. Klemmende Gaspedale und rutschende Fußmatten hatten zu Fällen von unkontrollierter Beschleunigung geführt und waren mit tödlichen Unfällen in Verbindung gebracht worden. Damals rief der Autobauer mehr als zehn Millionen Fahrzeuge zurück.

Wachstum über alles

„Die Häufung der Rückrufe nagt natürlich am Image von Toyota“, sagt Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule Mönchengladbach. Da alle betroffenen Autos älter als 3 Jahre sind zeige der Rückruf vor allem erneut die Probleme aus der Zeit vor 2009. „Das Wachstum war astronomisch, aber das Qualitätsmanagement konnte damit nicht Schritt halten“ sagt Bratzel.

Toyota sei daraufhin vorsichtiger geworden und habe den eigenen Ansatz hinterfragt. Die Aktion sei daher ein Rückschlag, meint Bratzel, besonders nachdem sich die Absatzzahlen zuletzt erholten. Von Januar bis September diesen Jahres war Toyota nach schlechten Zahlen 2009 und 2010 erstmals wieder führend auf dem Absatzmarkt und zog an Opel-Mutter General Motors vorbei.

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2 Kommentare

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  • J
    JürgenG

    Wenn ihr mit derselben Dichte und Wichte über Nachbesserungen bei deutschen Herstellern berichten würdet, wär´s drum auch nicht relevanter, aber wenigstens ohne G´schmäckle.

    Ich lebe in Panamá, in den Tropen also, was höchste Beanspruchung der Fahrzeuge wegen Klima, Straßen und mangelhafter Wartung bedeutet. Wer es sich hier leisten kann, fährt einen Toyota; zuverlässiger geht es nicht. Bei den deutschen Herstellern ist Audi beliebt, aber viel zu teuer, und insbesondere BMW und Mercedes werden verlacht: Die sind sauteuer, stehen permanent in der Werkstatt, und die ist dann auch wieder überdurchschnittlich teuer, unhöflich und oft inkompetent.

    So sieht die Realität des Marktes ohne deutsche Brille aus.

  • RB
    Rainer B.

    Rückrufaktionen von Autoherstellern sind nichts Ungewöhnliches. Das spricht nicht gegen Toyota, sondern für Toyota.

     

    Da heute eine Vielzahl einzelner Bauteile in Autos verschiedener Hersteller verbaut werden, wundert es mich nur, dass man von Rückruf-Aktionen anderer Hersteller nix hört. Endweder nehmen die ihre Verantwortung nicht wahr, oder die Medien berichten darüber nicht so gerne.