piwik no script img

Erneut Tote auf der Insel Borneo

JAKARTA dpa ■ Im indonesischen Teil der Insel Borneo sind eineinhalb Monate nach dem Ausbruch der blutigen Übergriffe von Ureinwohnern vom Volk der Dayak gegen Einwanderer die ethnischen Unruhen erneut aufgeflammt. Dabei wurden nach Angaben der Behörden zwei der Einwanderer auf der Insel Madura getötet und weitere 10.000 aus ihren Häusern vertrieben. Erst Ende März hatten beide Seiten ein Friedensabkommen vereinbart. Bei tagelangen Massakern, die am 18. Februar begonnen hatten, waren mindestens 500 Menschen getötet worden. Mehr als 50.000 Zuwanderer waren von Borneo evakuiert worden, weitere 15.000 aus ihren Häusern geflohen. Zwischen den Dayak, einem früheren Kopfjäger-Volk, und den Zuwanderern aus Madura herrschen seit Jahren Spannungen, die sich immer wieder gewaltsam entladen. Während der Herrschaft des früheren Präsidenten Suharto waren mehrere hunderttausend Menschen aus übervölkerten Teilen Indonesiens in andere Regionen umgesiedelt worden, was zu Konflikten mit alteingesessenen Volksgruppen geführt hatte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen