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Erneut Flucht aus Kuba

■ Marine-Schnellboot entführt

Miami/Havanna (AFP) – Kubanische Flüchtlinge haben erneut ein Boot gekapert, um sich in die USA abzusetzen. Bei der vierten Schiffsentführung innerhalb von zwei Wochen wurde nach Angaben eines kubanischen Diplomaten in Washington ein Oberleutnant der kubanischen Armee getötet. Mehrere Ausreisewillige hätten am Montag im Hafen von Mariel ein Schnellboot gestürmt und vier Matrosen von Bord gejagt. Vor der Küste seien weitere Flüchtlinge aufgenommen worden, ehe das Boot Kurs auf die USA nahm.

Etwa 90 Kilometer südwestlich von Key West, der Südspitze des Bundesstaates Florida, wurden die Flüchtlinge am Dienstag von der US-Küstenwache gestoppt. An Bord hätten sich mindestens 26 unbewaffnete Menschen befunden, sagte ein Sprecher der Küstenwache. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte, die Flüchtlinge sollten wegen der Kaperung des Boots vernommen werden. Sie müßten damit rechnen, inhaftiert zu werden.

Die US-Küstenwache war am Dienstag morgen von der kubanischen Regierung informiert worden und wies alle US-Schiffe zwischen Florida und Kuba an, nach dem entführten Schiff Ausschau zu halten. Die Küstenwache griff am Dienstag nach eigenen Angaben 57 weitere Kubaner auf, die mit anderen Booten in Richtung USA unterwegs waren.

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