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Ermittlungen nach Anschlag in StockholmSpur des Terrors führt nach London

Der Selbstmordattentäter von Stockholm ist zweifelsfrei identifiziert. Die Polizei glaubt, dass er Helfer hatte. Ermittelt wird derzeit vor allem in der Grafschaft Bedfordshire in Großbritannien.

Gebombt wurde in Stockholm, eine Spur führt nach Bedfordshire. Bild: dpa

STOCKHOLM dpa/afp/dapd | Schwedens Polizei hat den Stockholmer Selbstmordattentäter vom Samstag eindeutig identifiziert. Das teilte die Fahndungssprecherin Malena Rembe von der Sicherheitspolizei Säpo am Montagmorgen im Rundfunk mit. Den Namen des toten Attentäters werde man freigeben, sobald alle Angehörigen unterrichtet seien.

Zudem geht die Polizei von mehreren Mithelfern bei dem Anschlag im Zentrum der Hauptstadt aus. Der zuständige Staatsanwalt Thomas Lindstrand sagte am Montag, das Attentat sei zwar missglückt, aber "gut vorbereitet" gewesen. Deshalb nehme man an, dass es Helfer bei der Vorbereitung gab. Man habe aber keine konkret Verdächtigen

Lindstrand sagte weiter, dass man das genaue Ziel des Selbstmordattentäters nicht kenne. Es gebe Vermutungen, dass er auf dem Weg zum Stockholmer Hauptbahnhof oder in ein bekanntes Kaufhaus gewesen sei, als eine Rohrbombe an seinem Körper wahrscheinlich versehentlich explodierte. "Der Mann war mit Bombenmaterial sehr gut ausgerüstet", sagte Lindstrand. Deshalb könne man vermuten, dass er den Tod von sehr vielen Menschen verursachen wollte.

Fahndungssprecherin Rembe wollte nicht zu Hausdurchsuchungen der britischen Polizei in der Grafschaft Bedfordshire in der Nacht zum Montag Stellung beziehen. Medien berichteten, dass der Attentäter ein irakischstämmiger Schwede sei und an der Universität von Bedfordshire studiert haben soll. Die britische Polizei hat deswegen Ermittlungen aufgenommen. Am späten Sonntagabend sei in der Grafschaft Bedfordshire nördlich von London ein Haus durchsucht worden, sagte ein britischer Polizeisprecher am Montag.

Nach Polizeiangaben wurde bei der Durchsuchung kein gefährliches Material entdeckt, auch gab es keine Festnahmen. Wie die Nachrichtenagentur PA meldete, wurde am Samstag eine Wohnung in Bedfordshire in Mittelengland durchsucht. Die Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob der Einsatz in Luton war, bestätigte jedoch, dass er in Verbindung mit den beiden Explosionen stand, bei denen am Samstag im Zentrum der schwedischen Hauptstadt während der Haupteinkaufszeit zwei Menschen verletzt und der mutmaßliche Attentäter getötet wurde.

The Daily Mail und The Daily Telegraph hatten zuvor berichtet, der von einer islamistischen Webseite als Attentäter identifizierte Taimur Abdel Wahab habe in den letzten Jahren in Luton gelebt und studiert. Die Frau und beiden kleinen Töchter des Mannes, der angeblich Ende zwanzig ist, leben demnach weiterhin in der Stadt, rund 50 Kilometer nördlich von London. Den Berichten zufolge studierte er Sporttherapie.

Nach Angaben des "Telegraph" stammt Taimur Abdel Wahab ursprünglich aus dem Irak. 1992 sei er von Bagdad nach Schweden gezogen, bevor er 2001 nach England zum Studium gekommen sei. Nachbarn wollen ihn der Zeitung zufolge noch vor zweieinhalb Wochen in Luton gesehen haben. Das britische Innenministerium wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren. Die Universität war für eine Erklärung nicht zu erreichen.

Die islamistische Webseite "Schumuch el Islam" hatte am Sonntag ein Foto von einem Mann mit schwarzer Jacke, dunkler Brille und Dreitagebart vor einer grünen hügeligen Landschaft veröffentlicht und behauptet, es handele sich dabei um den Attentäter von Stockholm. "Das ist unser Bruder, der Mudschahid Taimur Abdel Wahab, der die Märtyrertat in Stockholm vollbracht hat", hieß es auf der Seite.

Vor seiner Tat soll der mutmaßliche Attentäter in einer E-Mail Bezug auf den Dschihad und den Einsatz schwedischer Soldaten in Afghanistan genomen haben. Das bestätigte die schwedische Sicherheitspolizei am Montag. Nach Angaben der schwedischen Nachrichtenagentur TT war dort rund zehn Minuten vor dem Anschlag am Samstag eine E-Mail mit einer Drohung eingegangen, die auf einen islamistischen Hintergrund schließen ließ.

Die schwedischen Behörden bestätigten, dass es sich bei den Explosionen in Stockholm womöglich um einen Selbstmordanschlag handelte. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre es der erste in der Geschichte Schwedens. Die Polizei gehe von einem Terrorakt aus, die Terrorwarnstufe werde aber nicht erhöht. Erst im Oktober war die Alarmstufe in Schweden erhöht worden, Grund war damals eine "Verlagerung von Aktivitäten" von Gruppierungen im Land, die den Behörden zufolge möglicherweise Terroranschläge planen.

Bei einer von Muslimen organisierten Demonstration gegen den Terroranschlag gingen am Sonntagabend rund 100 Menschen auf die Straße. "Wir fühlten uns verantwortlich dafür, den Anschlag scharf zu verurteilen", sagte Samaa Sarsour, eine der Organisatorinnen. "Aber es wäre naiv zu glauben, dass die gestrigen Ereignisse keine negativen Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Muslimen in Schweden haben werden.

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24 Kommentare

 / 
  • P
    pront72

    @Lucia

    Naja, zu Ihrem Kommentar gibt es allerdings auch einiges zu sagen. Zunächst mal, was soll, bezogen auf der zitierten Statistik, eigentlich "mehr Vertrauen" genau bedeuten - es wird in dem Artikel gleichgesetzt mit populär. Da würde ich schon gern mal etwas genauer die Methoden zur Erhebung dieser Statistiken kennen. Da kann man vieles unternehmen, um Statistiken so aussehen zu lassen, wie man möchte. Zweitens ist diese Statistik vom Pew Research Center erstellt worden, die - und das steht auch bei Wikipedia - zu einer konservativen Denkfabrik gezählt wird (und dessen Namen von einem Ölmulti stammt...). Umso mehr würde mich der vorher genannte Punkt interessieren. Drittens ist Ihr zitierter Artikel von Wikipedia selbst als zum Teil nicht gut belegt klassifiziert worden.

    Also, Ihr Argument steht auf wackligen Füßen (um nicht die Worthülse "heiße Luft" zu verwenden), und das hat nichts mit der kritisierten Wortwahl zu tun.

     

    Übrigens, an die Betreiber dieser Plattform, ein Kommentar von mir ist bislang nicht aufgetaucht, dafür steht nun zwei Mal der gleiche von Lucia dort. Ist da was schiefgelaufen?

  • L
    Lucia

    @ Querulant:

     

    Sorry, daß ich Sie durch falsche Wortwahl vom Inhalt des Textes abgelenkt habe.

    Natürlich muß es korrekt heißen: >>in der islamischen Welt

  • L
    Lucia

    @ Querulant:

     

    Sorry, daß ich Sie durch falsche Wortwahl vom Inhalt des Textes abgelenkt habe.

     

    Natürlich muß es korrekt heißen: >>in der islamischen Welt

  • Q
    Querulant

    @Lucia

     

    "Wie erklärt sich dann die große Beliebtheit von bin Laden in der arabischen Welt?"

     

    Achso, binLaden ist nur bei den Arabern hoch beliebt? Wie sieht es denn bei den anderen Muslimen aus? Achso, sie haben Muslime mit Araber gleichgesetzt...? Und so jemand maßt sich an Urteile über Milliarden von Menschen zu fällen ohne sie beim "richtigen" Namen nennen zu können...

     

    ...ich finde DIE Europäer (ich meine natürlich alle Christen) sind wirklich herzallerliebst...

  • L
    Lucia

    @ Kotsch:

     

    >>...Tat eines psychisch Gestörten...

  • IS
    Irish Stout

    @pront72

     

    Die paramilitärischenGruppierungen Royalisten (u.a. UVF) in Nord-Irland waren keine Antwort auf die IRA. Viel mehr entstanden diese Gruppierungen zu Beginn der "Troubles" der 1960er Jahren fast gleichzeitig wieder neu. Die UVF entstand ursprünglich sogar 1912, noch vor der IRA (1919) und ihrer Vorläuferorganisation der Irish Volunteers (1913).

     

    Nur mal soviel zum Mythos der "protestantische" Terror wäre nur eine Reaktion auf den "katholischen" Terror...

  • P
    pront72

    Ich finde auch richtig, was Kotsch gesagt hat: warum sollte ein Moslem in Berlin oder sonstwo sofort auf die Straße gehen müssen, um sich zu rechtfertigen? Ich als kaktholischer Christ sah mich auch nie genötigt, das zu tun,wenn die "katholische" IRA Bomben gelegt hatte. Meine eigene Aussage mehr oder lauter zu demonstrieren bezieht sich da mehr auf offizielle Einrichtungen, wie z.B. der Zentralrat der Muslime.

    Und, bitte, wenn ein Nazi - sofern er allein ohne seine Kumpanen überhaupt den Mut dazu hat - jemanden attackiert, dann geschieht dies sicherlich nicht aus nobleren oder nachvollziehbareren Gründen, oder?! Falsches mit noch Falscherem als falsch zu rechtfertigen ist wohl schwierig...

  • P
    pront72

    Lieber Gerd,

     

    "@Kotsch

    Nicht jeder Moslem ist ein Terrorist, aber gegenwärtig sind fast alle Terroristen Moslems und das schlimme ist, dass der Aufschrei der Empörung, dass die Demos der s.g. friedlichen Moslems nicht zu sehen sind."

     

    ... mal abgesehen von den Terroristen der ETA, IRA und den britischen Gruppierungen als Reaktion darauf, und wenn es sonst noch so gibt, der gerade mal nicht in die Medien zu kommen braucht. Demos von Moslems gibt es auch, habe ich sogar im Fernsehen gesehen, nur nicht zur Hauptsendezeit. Aber dennoch, ich finde auch, man sollte sich noch etwas lautstärker gegen den islamistischen Terror artikulieren von seiten der Moslems.

    Zur runden Erdscheibe sei erinnert an die Geheimdienst-gesteuerten Terroranschläge der 60er, 70er Jahre im Namen der Linken, mindestens in Italien - zumindest dort am klarsten nachgewiesen. Und dass es NIEMALS irgendwelche 'Stay Behind' Geheimarmeen gab sowie die P2 Geheimloge, diese Lügen konnte nach 1990 auch niemand mehr aufrecht erhalten. Natürlich VÖLLIG auszuschließen und aus der "Spinner"luft gegriffen, dass es etwas ähnliches heute noch gibt... klar, die Erde ist ja eine flache. Ich würde es ja sogar glauben, wenn unsere Regierungen mal ein wenig ehrlicher mit uns umgehen würden.

  • K
    Kotsch

    @ Gerd G. & Martin:

    Sie scheinen wenig in Deutschland lebende Moslems zu kennen. Warum sollten sich Menschen, die sich überhaupt nicht mit der Tat eines psychisch Gestörten identifizieren, öffentlich dazu Stellung nehmen oder demonstrieren? Fragen Sie doch z.B. einmal einen Berliner Türken, was er von der Tat hält. Er wird mit absolutem Selbstverständnis die Tat verurteilen.

    Und im übrigen: Ich erwarte von Ihnen beiden eine Entschuldigung. Mir wurde am Samstag der Eintritt in einen Club von einem deutschen Türsteher verweigert, weil ich angeblich zu arabisch aussah. Jetzt alles klar?

  • S
    Sepulkenschnecke

    Mal wieder so eine DPA-Meldung zum Theam Islam und Terror und schon kommen die Leitkultur-Lemminge aus ihren Löchern und rennen im Gleichschritt los...nur wohin ?

  • K
    Koko

    @Benjamin

     

    Ich kann mich nicht dran erinnern, dass ein Nazi einen Afrikaner aus dem Zug geschmissen hat, mit der Begründung das Abendland zu verteidigen.

     

    Ganz anders sieht die Sache im Falle der islamischen Attentäter aus, sie begründen das mit ihrem Glauben und dem Willen einen "heiligen" Krieg gegen uns zu führen. Die Einzelnen sind aber kein Problem, Sorgen macht mir die Mehrheit der Muslime, die zu den Sachen schweigt und nichts unternimmt.

  • M
    Martin

    @ pront, kotsch

     

    Und wo bleibt die Stellungnahme muslimischer Organisationen in Deutschland, die diesen Anschlag verurteilen? Ich habe noch keine gesehen.

  • A
    arabella

    @Lange

     

    Ach so, dann ist ja alles in Ordnung. Dann müssen wir den Terror halt klaglos und in Demut hinnehmen.

  • B
    Benjamin

    Da haben in der Tat einige Leute ein Problem. Aber das auf alle hier lebenden Moslems zu projizieren ist ungefaehr so, wie wenn du allen Christen ein Problem unterstellst, wenn ein Nazi einen Afrikaner aus dem Zug schmeisst mit der Begruendung, hier das Abendland zu verteidigen.

     

    Also, bitte lasst die Kirche im Dorf und trennt zwischen radikalen Fanatikern und Millionen friedlichen Menschen.

  • GG
    Gerd G.

    @Lange:

    Sie schreiben:

    "wie haben wir denn vor hunderten von Jahren unser Christentum in die Welt gebracht? Mit morden, mißhandeln und mißbrauchen."

     

    Was glauben Sie, wie wurde z.B. Pakistan islamisiert, durch Liebe? Nein, es wurde dort eine buddhistische Hochkultur vollständig vernichtet. Und die Türken vor Wien, schon vergessen?

     

    @Kotsch

    Nicht jeder Moslem ist ein Terrorist, aber gegenwärtig sind fast alle Terroristen Moslems und das schlimme ist, dass der Aufschrei der Empörung, dass die Demos der s.g. friedlichen Moslems nicht zu sehen sind.

     

    @pro72

    Zu ihren Verschwörungstheorien kann ich nur schreiben: Und die Erde ist eine Scheibe....

  • L
    Lange

    Die arme Frau und die Töchter!

     

    Ich verurteile diese Terrorakte genauso, aber:

     

    wie haben wir denn vor hunderten von Jahren unser Christentum in die Welt gebracht?

     

    Mit morden, mißhandeln und mißbrauchen.

  • P
    pront72

    @Kotsch: Genau, du bringst es auf den Punkt!

  • P
    pront72

    Liebe Leute,

    seid doch bitte nicht so töricht, auf diesen Stimmungszug mit aufzuspringen! Erkennt ihr denn nicht, dass es genau diese intolerante Haltung der vorangehenden Kommentare ist, was die Drahtzieher solcher Anschläge erreichen wollen?? Wer auch immer dahinter steht... Wenn es schon mit der Angst nicht richtig klappt, dann wenigstens Intoleranz gegenüber Moslems, das ist doch offensichtlich! Wenn man sich von diesen kurzzeitigen Emotionen nicht blenden lässt, erkennt man doch, wie wenige der in Deutschland, Schweden und ganz Europa lebenden Moslems derartig radikal sind, und wie viele es sind, die so etwas ablehnen - wenn wir mal davon ausgehen, dass es wirklich immer Moslems sind, die diese Anschläge organisieren.

    Natürlich muss es Respekt und ein gewisses Maß an Toleranz geben, aber von ALLEN Seiten, nicht nur von Moslems, sondern von allen Aus- und Inländern. Und mit Respekt ist nicht gemeint, alles Fremde sofort mögen zu müssen, oder Geld zu verschenken, das darf und muss(!) man natürlich ansprechen. Wir können unseren Beitrag dazu leisten, indem wir uns nicht verblenden lassen. Das wäre mit das Falscheste, was passieren kann. So werden Feindbilder geprägt und ein erträgliches Miteinander verhindert. Also, bitte Augen und Ohren auf!

  • D
    Dude

    Wo sind die empörten Massendemonstrationen im Nahen Osten? Ist diese Tat keine Beleidigung der Religion? Wo ist all die Demonstrationsfreude hin? wo ist die Mehrheit? Ich finde es unerhört still.

  • K
    Kotsch

    Schwache Kommentare hier. Seit wann leben denn Moslems hier? Und schon was passiert? Nein! Nun sprengt sich einer in Schweden in die Luft und hier werden wieder mal Verallgemeinerungen betrieben.

     

    Benutzt euer Gehirn, bevor ihr anfangt zu schreiben!

  • L
    Louise

    Was muss das für eine widerliche Ideologie sein, die aus jungen Menschen solche Monster macht und unser Bundespräsident will noch, dass sie ein Teil Deutschlands wird.

     

    Never!!

  • FT
    falsche Toleranz

    Die Niederlande sind schon ein Schritt weiter, dort ruft man Juden auf, das Land zu verlassen, weil man ihre Sicherheit nicht mehr garantieren kann. Ihr dürft einmal raten von wem Juden und Schwule heutzutage in großen europäischen Städten bedroht werden.

  • K
    Kostek

    Ich habe langsam die Schnauze gestrichen voll von den jungen Moslems die hier aus humanitären Gründen aufgenommen werden, uns abgrundtief hassen nur, weil wir keine Moslems sind.

     

    Wir müssen unsere Einstellung zu dem Islam überdenken, keine Toleranz der Intoleranz, wer uns, unsere Demokratie, unsere Werte nicht akzeptiert, der hat hier nichts zu suchen.

  • F
    Freedom

    Kann Bildung und Integration einen gläubigen Muslim vor Extremismus schützen?

     

    Nach diesem versuchten Massenmord, müssen wir : NEIN sagen.

     

    Ein junger Moslem, der studierte, der die Sprache seiner neuen Heimat spricht, der Familie hat, der im Westen aufgenommen wurde, dieser Mensch verübt jetzt einen Selbstmordanschlag.

     

    Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, der Islam hat ein Problem, und es ist an der Zeit das endlich anzusprechen, bevor es zu spät wird.