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Ermittlungen gegen Care

■ Wegen des Verdachts der Untreue

Bonn (AFP) — Die Bonner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Führung der Hilfsorganisation Care Deutschland eingeleitet. Ermittelt wird gegen die Organisation wegen des Verdachts der Untreue, sagte gestern ein Sprecher der Justizbehörde. Anlaß für das Verfahren seien Presseberichte. Unter anderem werde untersucht, ob Care Gelder des Entwicklungshilfeministeriums „nicht entsprechend der Maßgaben“ eingesetzt habe. Care-Sprecherin Lilo Schön, die nach eigenen Angaben von dem Ermittlungsverfahren noch keine Kenntnis hatte, räumte Unklarheiten bei Abrechnungsfragen ein.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hatte dem wegen seiner Einsätze in Ruanda kritisierten Hilfswerk am 28. November das Spenden-Siegel aberkannt. Grund war nach DZI-Angaben, daß Care falsche Angaben über die Verwendung von Geldern gemacht habe. Das Bonner Entwicklungshilfeministerium hatte Mitte November mitgeteilt, daß es Care Deutschland nicht mehr finanziell fördern werde.

Schön sagte dazu, in der Kooperation mit der Schwesterorganisation in den USA hätten sich Abrechnungsprobleme ergeben. Zudem habe Care Deutschland für Wasserpumpen in Bangladesch bestimmte Gelder ohne Zustimmung des Entwicklungshilfeministeriums für Saatgut ausgegeben. Schön bestätigte, daß der Care- Vorstandsvorsitzende Klaus Nöldner inzwischen als Geschäftsführer des Ärzteverbandes Hartmannbund beurlaubt wurde.

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